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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Rasenservice beinhaltete nun mal kein Unkrautjäten oder Heckenschneiden.
    In der Hoffnung, es wäre jemand zu Hause – immerhin war es das Pfarramt –, läutete Antonia.
    Das elegante Ding-Dong der Türglocke übertönte ein Geräusch, das wie das Bellen eines Wolfshunds klang, und die graue Gestalt, die sodann durch das Riffelglas der Haustür zu sehen war, bestätigte den Eindruck.
    »Pscht, Pansy! Pscht!«, rief eine weibliche Stimme, und nachdem sich der Hund beruhigt hatte, öffnete eine junge Frau mit frischem Teint die Tür. »Ja, bitte? Kann ich was für Sie tun?«
    »Hoffentlich, sofern ich nicht gerade allzu ungelegen komme.«
    »Das spielt keine Rolle. Leider ist meine Mum gerade nicht da, falls Sie sie sprechen wollten.«
    »Wenn Ihre Mutter die Frau des Pfarrers ist, hätte ich sie in der Tat gerne gesprochen. Ich bin eben erst hier im Dorf zugezogen. Mein Name ist Antonia Stonewright.«
    »Oh! Sie haben Orchard House gekauft und richten dort ein Bed and Breakfast ein.« Sie zog den Hund mit einem Ruck zurück, als er Antonia beschnüffeln wollte. »Benimm dich, Pansy!« Sie lächelte und hielt ihr ihre freie Hand entgegen. »Entschuldigen Sie mein schlechtes Benehmen. Ich bin Judy Abbott. Dad ist Pfarrer hier am Ort, und ich habe gerade die Uni abgeschlossen. Kommen Sie rein.«
    Antonia trat über die Schwelle. Pansy hatte offenbar beschlossen, sie zu mögen, und fing an, ihre Hände zu beschnüffeln und abzulecken.
    »Wie wär’s mit einer Tasse Tee?«, fragte Judy und betrat eine sonnendurchflutete Küche, deren Fenster auf einen Garten hinausgingen, der ebenso makellos gepflegt war wie der Vorgarten. »Oh, Pansy, lass sie doch in Ruhe!« Judy verpasste dem Hund einen Stubser, worauf Antonia bemerkte, dass dieses Kalb von einem Hund nicht nur dick und fett war, sondern obendrein guter Hoffnung. Bringham schien ja, nach Emily an diesem Morgen, wirklich ein fruchtbares Pflaster zu sein.
    Pansy wälzte ihre Körpermassen in ein gigantisches Hundebett, und nachdem sie sich ein paar Mal im Kreis gedreht und auf dem Kissen gescharrt hatte, ließ sie sich nieder, ohne jedoch Antonia aus den Augen zu verlieren.
    Verdammt gut, dass Tiere nicht so auf Vampire reagierten, wie es in manchen abstrusen Romanen vorkam. »Ein wunderschöner Hund«, sagte Antonia. »Mein Vater hatte auch mehrere Wolfshunde.«
    »Mehrere?« Judy, die gerade den Kessel füllte, drehte sich um. »Na hoffentlich war das Haus größer als dieses!«
    Es war ein Herrenhaus gewesen: weitläufig, zugig, finster und mit genügend Platz zum Übernachten für hundert Leute. »Ein bisschen.«
    Judy stellte den Kessel auf den Herd und griff nach der Teekanne. Antonia hätte laut geseufzt, wenn sie es denn noch gekonnt hätte. Schon wieder Tee! Sie sollte sich besser daran gewöhnen, wenn sie wie geplant tatsächlich auf Vorstellungsrunde gehen wollte. Dabei konnte sie ganze Gallonen von Tee problemlos wegschlucken. Nun denn. »Mum sollte bald zurück sein«, sagte Judy. »Sie können gerne noch warten, aber vielleicht kann ich ja …« Sie ging an den Tisch, um einen Berg Nähzeug und das Nähkästchen wegzuräumen. Als das Wasser kochte, nahm sie zwei Becher von einer Leiste unter dem Hängeschrank. »Sind Teebeutel recht?«
    »Perfekt.« Die Becher fielen Antonia sofort ins Auge – Souvenirs aus dem Londoner Gruselkabinett, dem London Dungeon, und dem All England Tennis and Croquet Club schienen so gar nicht zusammenzupassen. Aber wer wusste schon, wie Sterbliche diese Dinge sahen.
    Judy füllte beide Becher und schwenkte die Teebeutel darin herum. »Ich vermute, es geht um das Bed and Breakfast? Wenn Sie Personal brauchen, wird Mum gerne die Werbetrommel rühren, aber eine Anzeige im Lokalblatt wäre vielleicht sinnvoller.« Sie drückte die Teebeutel aus, goss, ohne zu fragen, Milch dazu und schob Antonia den London-Dungeon -Becher zu. »Zucker?« Sie stellte eine kleine Zuckerdose aus Keramik auf den Tisch.
    »Nein, danke.« Der Tee war sehr heiß, es empfahl sich also, ihn stehen zu lassen. Das Risiko aufzufallen wäre zu groß gewesen. »Es ist überhaupt kein Bed and Breakfast . Ich eröffne eine kleine Galerie für Kunst und Handwerk. Im September soll es losgehen und zu Weihnachten so richtig laufen. Ich suche jemand ganz Bestimmten, und vielleicht könnte mir ja Ihre Mutter helfen. Mir wurde ein Name genannt, aber er steht nicht im Telefonbuch.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen ja weiterhelfen. Wenn nicht, gibt es immer noch Mum und

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