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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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des Sturmes,
Der Standort des Feindes;
Wo er steht, der Erzfeind in sichtbarer Form,
Und doch muß der starke Mann gehen.
Robert Browning Prospice
    »Früher oder später sickert alles durch, und die Tiere erfahren, was andere von ihnen denken. Einige sagen, Hufsa sei es gewesen, der König Darzin von der List mit dem Salat erzählte. Andere sagen, Yona, der Igel, habe in den Büschen geklatscht. Aber wie immer – König Darzin erfuhr, daß er zum Narren gehalten wurde, als er seinen Salat an das Sumpfland von Kelfazin lieferte. Er bot seine Soldaten nicht zum Kampf auf – noch nicht; aber er beschloß, eine Gelegenheit zu finden, es El-ahrairah heimzuzahlen. Elahrairah wußte das und warnte alle seine Leute, vorsichtig zu sein, besonders, wenn sie allein herumliefen.
    An einem Spätnachmittag im Februar führte Rabscuttle einige Kaninchen zu einem Müllhaufen am Rande eines Gartens hinaus, ein Stückchen vom Gehege entfernt. Der Abend wurde kalt und dunstig, und lange vor dem Zwielicht zog ein dichter Nebel auf. Sie machten sich auf den Weg nach Hause, aber sie verirrten sich, und dann hatten sie Schwierigkeiten mit einer Eule und verloren die Richtung. Jedenfalls wurde Rabscuttle von den anderen getrennt, und nachdem er einige Zeit umhergewandert war, verlief er sich ins Wachtposten-Quartier außerhalb von König Darzins Stadt, und sie fingen ihn und brachten ihn vor den König.
    König Darzin sah seine Chance, El-ahrairah zu ärgern. Er steckte Rabscuttle in ein besonderes Gefängnisloch, und jeden Tag wurde er zur Arbeit herausgebracht – manchmal bei Frost –, mußte graben und Tunnel anlegen. Aber El-ahrairah schwor, er würde ihn irgendwie herauskriegen. Und das tat er auch; denn er und zwei seiner Weibchen brachten vier Tage damit zu, einen Tunnel vom Gehölz in den hinteren Teil der Böschung zu graben, wo Rabscuttle arbeitete. Und schließlich kam dieser Tunnel in die Nähe des Loches in der Böschung, in das hinunter Rabscuttle geschickt worden war. Er sollte das Loch in einen Lagerraum umgraben, und die Posten hielten draußen Wache, während er arbeitete. Aber Elahrairah gelangte zu ihm, denn er konnte ihn im Dunkeln kratzen hören, und alle schlüpften den Tunnel hinunter davon und entflohen durch das Gehölz.
    Als König Darzin die Nachricht erhielt, wurde er sehr böse, und er beschloß, diesmal einen Krieg zu beginnen und El-ahrairah ein für allemal zu erledigen. Seine Soldaten machten sich in der Nacht auf und gingen auf die Wiesen von Fenlo, aber es gelang ihnen nicht, in die Kaninchenlöcher hinunterzukommen. Einige versuchten es, aber sie kamen bald wieder heraus, weil sie auf El-ahrairah und die anderen Kaninchen trafen. Sie waren es nicht gewohnt, im Dunkeln in der Enge zu kämpfen, und sie wurden gebissen und gekratzt, bis sie schließlich froh waren, herauszukommen – mit dem Schwanz zuerst.
    Aber sie verschwanden nicht, sie saßen draußen und warteten. Wann immer einige Kaninchen silflay zu machen versuchten, fanden sie ihre Feinde bereit, sie anzuspringen. König Darzin und seine Soldaten konnten nicht alle Löcher beobachten – es waren zu viele –, aber sie waren schnell dabei, zuzupacken, wo immer ein Kaninchen seine Nase zeigte. Sehr bald fanden El-ahrairahs Leute, daß sie nur eben ein oder zwei Maulvoll Gras schnappen konnten – gerade genug, um am Leben zu bleiben –, ehe sie unter den Boden flitzen mußten. El-ahrairah wandte jede nur mögliche List an, aber er konnte weder König Darzin loswerden, noch seine eigenen Leute fortschaffen. Die Kaninchen begannen, unter der Erde dünn und elend zu werden, und einige von ihnen wurden krank.
    Schließlich war El-ahrairah ganz verzweifelt, und eines Nachts, als er sein Leben immer wieder riskiert hatte, um für ein Weibchen und seine Familie, deren Vater tags zuvor getötet worden war, ein paar Maulvoll Gras hinunterzubringen, rief er aus: ›Lord Frith! Ich würde alles tun, um mein Volk zu retten! Ich würde mit einem Wiesel oder einem Fuchs feilschen – ja, sogar mit dem Schwarzen Kaninchen von Inlé!‹
    Kaum hatte er das gesagt, ging es El-ahrairah auf, daß, wenn es irgendein Geschöpf gab, das den Willen und ganz bestimmt die Macht hatte, seine Feinde zu vernichten, es das Schwarze Kaninchen von Inlé war. Denn es war ein Kaninchen und doch tausendmal mächtiger als König Darzin. Der bloße Gedanke ließ El-ahrairah schwitzen und schaudern, so daß er sich, wo er war, im Lauf niederkauern mußte. Nach einiger Zeit ging

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