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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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Enborne und das Gemeindeland überquert, Bigwig aus dem Draht geholt und das Gehege im Hügelland gegründet hatten, aus Kehaar einen Verbündeten gemacht und trotz allem zwei Weibchen mitgebracht hatten. Man konnte nicht wissen, was sie als nächstes bewerkstelligten. Aber offensichtlich hatten sie etwas vor, und da Bigwig und Blackberry Vertrauen dazu hatten, war keiner bereit zuzugeben, daß er lieber wegbleiben wollte; besonders seit Hazel klargemacht hatte, daß jeder, der es wünschte, zu Hause bleiben könnte – und das gerne, indem er durchblicken ließ, daß sie, wenn er so feige wäre und die Heldentat verpaßte, sehr gut ohne ihn auskommen könnten. Holly, dem Loyalität zweite Natur war, hatte nichts mehr gesagt, was die Stimmung hätte verderben können. Er begleitete sie bis zum Ende des Gehölzes mit der ganzen Fröhlichkeit, die er aufbringen konnte, bat nur Hazel, außerhalb der Hörweite der übrigen, die Gefahr nicht zu unterschätzen. »Schick Nachrichten durch Kehaar, wenn er dich erreicht«, sagte er, »und komm bald zurück.«
    Nichtsdestoweniger empfanden alle, als Silver sie südwärts auf höheren Boden westlich der Farm führte und nachdem sie sich tatsächlich zu dem Abenteuer verpflichtet hatten, Furcht und Besorgnis. Das, was sie über Efrafa gehört hatten, hatte genügt, um das tapferste Herz zu entmutigen. Aber ehe sie das Gehege – oder wo immer sie hingingen – erreichten, standen ihnen noch zwei Tage auf dem offenen Hügelland bevor. Füchse, Wiesel – allem konnten sie begegnen, und die einzige Rettung würde die Flucht über der Erde sein. Sie drangen auseinandergezogen und mit Unterbrechungen vor, langsamer als Holly mit seiner ausgewählten Dreier-Gruppe. Die Kaninchen verirrten sich, waren beunruhigt, hielten an, um auszuruhen. Nach einiger Zeit teilte Hazel sie in Gruppen ein, die Silver, Bigwig und er selbst führten. Trotzdem bewegten sie sich langsam, wie Bergsteiger an einem Felsen, überquerten zuerst vereinzelt und dann nacheinander dieselbe Strecke.
    Aber wenigstens war die Deckung gut. Der Juni neigte sich dem Juli und dem Hochsommer zu. Hecken und Grasstreifen waren üppig und dicht. Die Kaninchen verbargen sich in dunkelgrünen, sonnengefleckten Höhlen von Gras, blühendem Majoran und Wiesenkerbel, guckten um gefleckte, steifhaarige Haufen von Natterkopf, die rot und blau über ihren Köpfen blühten, stießen zwischen hochragenden Stengeln gelber Königskerzen durch. Manchmal flitzten sie über offene Rasenflächen hinweg, die wie eine Gobelin-Wiese mit Tausendgüldenkraut und Blutwurz gefärbt waren. Wegen ihrer Angst vor elil und weil sie ihre Nasen immer auf dem Boden hatten und nicht weit voraus sehen konnten, schien ihnen der Weg lang.
    Wäre ihre Reise in längst vergangenen Jahren gemacht worden, hätten sie die Downs viel offener gefunden, ohne Ernte auf dem Halm, dicht bevölkert mit grasenden Schafen, und sie hätten kaum hoffen können, von Feinden unbeobachtet weit zu kommen. Aber die Schafe waren schon lange verschwunden, und die Traktoren hatten große Flächen für Weizen und Gerste gepflügt. Der Geruch des grünen stehenden Korns umgab sie den ganzen Tag. Mäuse und Turmfalken waren zahlreich. Die Turmfalken waren störend, aber Hazel hatte recht gehabt, als er schätzte, daß ein gesundes, voll ausgewachsenes Kaninchen eine zu große Jagdbeute für sie war. Auf jeden Fall wurde niemand von oben angegriffen.
    Einige Zeit vor ni-Frith in der Hitze des Tages machte Silver in einem kleinen Fleck von Dornen halt. Es war völlig windstill, und die Luft war voll des süßen, chrysanthemenartigen Geruchs blühender Kompositen des trockenen Hochlandes – Kamille, Schafgarbe und Rainfarn. Als Hazel und Fiver herankamen und sich neben ihn hockten, blickte er über das vor ihnen liegende offene Feld.
    »Da, Hazel-rah«, sagte er, »das ist das Gehölz, das Holly nicht mochte.«
    Zwei- oder dreihundert Meter weit weg und direkt querfeldein lief ein Gürtel von Bäumen gerade über das Hügelland, erstreckte sich nach jeder Richtung, so weit sie sehen konnten. Sie waren zu der Route des Portway gekommen – nur streckenweise eine Straße –, die nördlich schon Andover durch St. Mary Bourne mit seinen Glocken und Bächen und Brunnenkresse-Beeten, durch Bradley Wood, weiter über die Downs und so nach Tadley und endlich nach Silchester, dem römischen Calleva Atrebatum, verläuft. Wo sie die Downs überquert, ist die Route durch Caesars Gürtel

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