Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
Vom Netzwerk:
er in seinen eigenen Bau und überlegte sich, was er gesagt hatte und was es bedeutete.
    Wie ihr nun alle wißt, verkörpert das Schwarze Kaninchen von Inlé Furcht und immerwährende Dunkelheit. Es ist ein Kaninchen, aber es ist der kalte, schlechte Traum, vor dem uns heute und morgen zu schützen wir den Allmächtigen Frith nur anflehen können. Wenn die Schlinge in der Lücke gelegt ist, weiß das Schwarze Kaninchen, wo der Pflock steckt; und wenn das Wiesel tanzt, ist das Schwarze Kaninchen nicht weit. Ihr alle wißt, wie einige Kaninchen zwischen zwei Witzen und einem Raubzug einfach ihr Leben wegzuwerfen scheinen, aber die Wahrheit ist, daß ihre Dummheit vom Schwarzen Kaninchen kommt; denn durch seinen Willen riechen sie weder den Hund, noch sehen sie das Gewehr. Das Schwarze Kaninchen bringt auch Krankheit. Oder es kommt in der Nacht und ruft ein Kaninchen beim Namen, und dann muß dieses Kaninchen zu ihm hinausgehen, auch wenn es jung und kräftig genug sein mag, um sich vor jeder anderen Gefahr zu retten. Es geht mit dem Schwarzen Kaninchen und hinterläßt keine Spur. Einige behaupten, das Schwarze Kaninchen hasse uns und wolle unsere Vernichtung. Aber die Wahrheit ist – jedenfalls bin ich so belehrt worden –, daß es auch dem Allmächtigen Frith dient und nicht mehr tut als seine ihm gestellte Aufgabe: zu vollbringen, was sein muß. Wir kommen in die Welt und müssen gehen, aber wir gehen nicht einfach, um dem einen oder anderen Feind zu dienen. Wenn dem so wäre, würden wir alle an einem Tag vernichtet sein. Wir gehen durch den Willen des Schwarzen Kaninchens von Inlé und nur durch seinen Willen. Und obgleich dieser Wille uns allen hart und bitter erscheint, ist er auf seine Art unser Beschützer; denn er kennt Friths Versprechen den Kaninchen gegenüber, und er wird jedes Kaninchen rächen, das zufällig ohne sein Einverständnis vernichtet wird. Jeder, der eines Wildhüters Galgen gesehen hat, weiß, was das Schwarze Kaninchen auf elil heraufbeschwören kann, die glauben, sie können tun, was sie wollen.
    El-ahrairah verbrachte die Nacht allein in seinem Bau, und seine Gedanken waren fürchterlich. Soweit er wußte, hatte kein Kaninchen je etwas Ähnliches wie das versucht, was er im Sinn hatte. Aber je mehr er darüber nachdachte – so gut er es vor Hunger und Angst und in dem Traumzustand vermochte, der über Kaninchen kommt, die dem Tode gegenüberstehen –, desto mehr schien es ihm, daß wenigstens die Möglichkeit eines Erfolges bestand. Er würde das Schwarze Kaninchen aufspüren und ihm sein eigenes Leben für die Sicherheit seiner Leute anbieten. Aber wenn er sein Leben anbot und nicht davon überzeugt war, daß sein Angebot angenommen wurde, wäre es besser, sich überhaupt nicht in die Nähe des Schwarzen Kaninchens zu wagen. Das Schwarze Kaninchen mochte sein Leben nicht akzeptieren, aber vielleicht bekam er dennoch eine Chance, etwas anderes zu versuchen. Allerdings gab es keine Möglichkeit, das Schwarze Kaninchen zu hintergehen. Wenn die Sicherheit seiner Leute gewonnen werden sollte, mit welchen Mitteln auch immer, würde der Preis sein Leben sein. Er würde also nicht zurückkehren, es sei denn, er scheiterte. Er würde deshalb einen Kameraden brauchen, der, was auch immer es war, zurückbrachte, um König Darzin zu vernichten und das Gehege zu retten.
    Am Morgen ging El-ahrairah auf die Suche nach Rabscuttle, und sie sprachen miteinander bis weit in den Tag hinein. Dann rief er seine Owsla zusammen und sagte ihnen, was er zu tun beabsichtigte.
    Später an jenem Abend, im letzten Zwielicht, kamen die Kaninchen heraus und griffen König Darzins Soldaten an. Sie kämpften sehr tapfer, und einige von ihnen wurden getötet. Der Feind glaubte, sie versuchten, aus dem Gehege auszubrechen, und tat alles, was er konnte, sie zu umzingeln und in ihre Löcher zurückzutreiben. Die Wahrheit aber war, daß sie nur kämpften, um König Darzins Aufmerksamkeit abzulenken und seine Soldaten zu beschäftigen. Als es dunkel wurde, schlüpften El-ahrairah und Rabscuttle zum anderen Ende des Geheges hinaus und machten sich den Graben hinunter davon, während die Owsla zurückfiel und König Darzins Soldaten sie durch die Löcher verhöhnten. Und was König Darzin betraf, so schickte er eine Botschaft und kündigte an, daß er mit El-ahrairah über die Bedingungen einer Kapitulation zu sprechen bereit sei.
    El-ahrairah und Rabscuttle brachen zu ihrer dunklen Reise auf. Welchen Weg sie nahmen, weiß

Weitere Kostenlose Bücher