Unten Am Fluss - Watership Down
sagte Avens, »aber man weiß nie, wann es Kummer geben wird. Zum Beispiel hätte man der Meinung sein können, daß es keinen fügsameren Haufen in Efrafa gäbe als die ›Rechte Flanke‹. Und dann kriegen sie eines Tages vier hlessil vom Rat dazubefohlen, und am nächsten Abend schaltet aus irgendeinem Grunde Bugloss nicht schnell genug, und plötzlich spielen diese hlessil ihm einen Streich und türmen. Und das ist sein Ende – von dem armen alten Charlock ganz zu schweigen, der auf dem Eisenweg getötet wurde. Wenn etwas Derartiges passiert, geschieht es immer blitzartig, und es ist keineswegs immer geplant; manchmal ist es eine Art Raserei. Ein Kaninchen stürmt impulsiv davon, und wenn du es nicht schnell niederschlägst, sind drei weitere hinter ihm her. Die einzig sichere Methode ist, die ganze Zeit aufzupassen, wenn sie über der Erde sind, und sich selbst zu entspannen, wenn man kann. Schließlich sind wir dazu da – wir und die Patrouillen.«
»Und dann, was das Vergraben von hraka anlangt«, sagte Chervil, »da kann man nicht streng genug sein. Wenn der General hraka in den Feldern findet, stopft er dir deinen Schwanz die Kehle hinunter. Sie versuchen immer, sich um das Vergraben zu drücken. Sie wollen natürlich sein, die antisozialen kleinen Biester. Die wollen einfach nicht begreifen, daß aller Wohl von der Kooperation jedes einzelnen abhängig ist. Ich meinerseits setze drei oder vier von ihnen an, um zur Strafe täglich eine neue Mulde im Graben zu scharren. Man findet beinahe immer jemanden, den man bestrafen kann, wenn man es nur ernsthaft versucht. Der heutige Trupp füllt die gestrige Mulde und gräbt eine neue. Es gibt besondere Läufe, die in den Graben hineinführen, und das Kennzeichen hat diese und keine anderen zu benutzen, wenn sie hinausgehen, um hraka zu machen. Wir haben einen hraka -Posten in dem Graben, um sicherzugehen, daß sie zurückkommen.«
»Wie kontrolliert ihr sie nach silflay?« fragte Bigwig. »Nun, wir kennen sie alle vom Sehen«, erwiderte Chervil, »und wir passen auf, wenn sie hinuntergehen. Es gibt nur zwei Eingangslöcher für das Kennzeichen, und einer von uns sitzt an jedem Loch. Jedes Kaninchen weiß, welches Loch es zu benutzen hat, und ich würde es bestimmt merken, wenn welche von mir nicht hinuntergingen. Die Posten kommen zuletzt herein – ich rufe sie erst herein, wenn ich sicher bin, daß das ganze Kennzeichen unten ist. Und wenn sie erst einmal unten sind, kommen sie schwerlich wieder heraus, da vor jedem Loch eine Wache postiert ist. Graben würde ich hören. Es ist in Efrafa nicht erlaubt, ohne die Genehmigung des Rates zu graben. Wirklich gefährlich ist es nur bei einem Alarm – sagen wir, wegen eines Menschen oder eines Fuchses. Dann springen wir natürlich alle ins nächste Loch. Bis jetzt scheint es noch niemandem in den Sinn gekommen zu sein, daß er in eine andere Richtung fliehen könnte und einen ziemlichen Vorsprung hätte, ehe er vermißt würde. Trotzdem, kein Kaninchen wird in Richtung elil fliehen, und das ist die beste Sicherung.«
»Nun, ich bewundere deine Gründlichkeit«, sagte Bigwig und dachte bei sich, daß seine geheime Aufgabe noch hoffnungsloser war, als er erwartet hatte. »Ich werde zusehen, daß ich den Dreh so bald wie möglich heraus habe. Wann haben wir Aussicht auf eine Patrouille?«
»Ich nehme an, der General wird dich für den Anfang selbst mit auf Patrouille nehmen«, sagte Avens. »Bei mir hat er's so gehalten. Möglicherweise wirst du nicht mehr so scharf darauf sein, wenn du ein oder zwei Tage bei ihm warst – du wirst ganz schön erschöpft sein. Ich muß allerdings zugeben, Thlayli, daß du Format hast, und da du schon eine harte Zeit hinter dir hast, wirst du damit wahrscheinlich fertig werden.«
In diesem Augenblick kam ein Kaninchen mit einer weißen Narbe am Hals den Lauf herunter.
»Das Hals-Kennzeichen geht gerade hinunter, Hauptmann Chervil«, sagte es. »Es ist ein schöner Abend. Ich würde das Beste daraus machen.«
»Ich habe mich schon gefragt, wann du dich zeigen würdest«, erwiderte Chervil. »Sag Hauptmann Sainfoin, daß ich mein Kennzeichen sofort hinaufbringe.«
Chervil wandte sich an einen seiner eigenen Posten und befahl ihm, durch die Baue zu gehen und jeden zum silflay hinaufzuschicken.
»Jetzt«, sagte er, »gehst du, Avens, wie üblich zum anderen Loch, und Thlayli kann sich mir beim nächsten anschließen. Zuerst werden wir vier Posten an die Grenze schicken, und wenn das
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