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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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Brücke gekommen waren, hatte sie ihr ans Ufer geholfen und war neben ihr im Unterholz eingeschlafen, in der Hoffnung, daß sie sich bis zum nächsten Tag wieder erholt haben würde. Aber als sie aufwachte, war Thrayonlose nicht mehr da. Sie suchte nach ihr und fand sie in einem Haufen Riedgras flußabwärts. Offenbar hatte das arme Geschöpf gefühlt, daß es sterben würde, und hatte sich nach Art der Tiere davongestohlen. Die Nachricht deprimierte Hazel. Er wußte, daß sie Glück gehabt hatten, so viele Weibchen aus Efrafa herauszuholen und Woundwort zu entkommen, ohne sich zum Kampf stellen zu müssen. Der Plan war gut gewesen, aber der Sturm und die furchterregende Tüchtigkeit der Efrafas hatten ihn beinahe zunichte gemacht. Trotz des Mutes von Bigwig und Silver wäre er ohne Kehaar gescheitert. Jetzt würde Kehaar sie verlassen. Bigwig war verwundet, und mit seinem eigenen Bein stand es auch nicht zum besten. Da sie sich um die Weibchen kümmern mußten, wären sie nicht imstande, im Freien so schnell oder so leicht vorwärts zu kommen, wie auf dem Weg von Watership herunter. Er wäre gerne ein paar Tage geblieben, wo sie waren, damit Bigwig seine Kräfte wiedererlangte und die Weibchen festen Boden unter den Füßen bekämen und sich an ein Leben außerhalb eines Geheges gewöhnten. Aber der Ort, das merkte er, war hoffnungslos unwirtlich. Obgleich er gute Deckung bot, war er für Kaninchen zu naß. Außerdem lag er offenbar dicht an einer Straße, die belebter war, als sie es je gekannt hatten. Bald nach Tagesanbruch hörten und rochen sie vorbeifahrende hrududil, kaum weiter als eine Feldbreite von ihnen entfernt. Es herrschte ständig Unruhe, und besonders die Weibchen waren verschreckt und ängstlich. Der Tod Thrayonloses machte alles noch schlimmer. Geplagt von dem Lärm und der Erschütterung konnten die Weibchen nicht fressen und wanderten immer wieder flußabwärts, um sich die Leiche anzusehen und über die seltsame und gefährliche Umgebung miteinander zu flüstern.
    Er fragte Blackberry um Rat, der darauf hinwies, daß es wahrscheinlich nicht lange dauern würde, bis Männer das Boot fänden, und dann würden sich höchstwahrscheinlich mehrere von ihnen einige Zeit ganz in der Nähe aufhalten. Dies bewog Hazel, lieber sofort aufzubrechen und zu versuchen, irgendwohin zu gelangen, wo sie sich leichter ausruhen könnten. Er konnte hören und riechen, daß der Sumpf sich weit flußab erstreckte. Da die Straße nach Süden lag, schien der einzige Weg der nach Norden zu sein, über die Brücke, was auf jeden Fall der Heimweg war.
    Er nahm Bigwig mit und kletterte die Böschung zum Graspfad hinauf. Das erste, was sie sahen, war Kehaar, der Schnecken aus einem Schierlingshaufen nahe bei der Brücke aufpickte. Sie traten wortlos zu ihm und knabberten das kurze Gras daneben.
    Nach einem Weilchen sagte Kehaar: »Jetzt du kriegen Mütter, Miister Hazel. Alles fein gehen, he?«
    »Ja. Wir hätten es nie ohne dich geschafft, Kehaar. Wie ich höre, kamst du gestern Abend gerade noch zur rechten Zeit, um Bigwig zu retten.«
    »Das böse Kaninchen, der große Bursche, er mit mir kämpfen. Sehr schlau auch.«
    »Ja. Aber wenigstens hat er einmal einen Schock bekommen.«
    »Ya, ya. Miister Hazel, bald Männer kommen. Was du jetzt tun?«
    »Wir kehren in unser Gehege zurück, Kehaar, wenn wir können.«
    »Iiis Schluß jetzt für mich. Ich gehen zu Großes Wasser.«
    »Werden wir dich Wiedersehen, Kehaar?«
    »Du gehen zu Hügel zurück? Bleiben da?«
    »Ja, das beabsichtigen wir. Es wird ein schweres Vorwärtskommen sein mit so vielen Kaninchen, und wir werden Efrafa-Patrouillen ausweichen müssen, schätze ich.«
    »Ihr kommen hin. Später iiis Winter, viel kalt, viel Sturm auf Großes Wasser. Viel Vögel kommen herein. Dann ich komme zurück, sehen euch, wo ihr lebt.«
    »Vergiß es nur nicht, Kehaar«, sagte Bigwig. »Wir werden nach dir Ausschau halten. Komm plötzlich herunter wie gestern Abend.«
    »Ya, ya, erschrecken alle Mütter und kleine Kaninchen, alle kleinen Bigwigs rennen fort.«
    Kehaar wölbte seine Flügel und erhob sich in die Luft. Er flog über die Brüstung der Brücke und flußaufwärts. Dann drehte er eine Schleife nach links, kam über dem Graspfad zurück und segelte direkt hinunter, strich knapp über die Köpfe der Kaninchen. Er stieß einen heiseren Schrei aus und flog nach Süden fort. Sie blickten ihm nach, als er über den Bäumen verschwand.
    »O flieg davon, großer Vogel so

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