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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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ran.«
    »Aber Hazel«, sagte Bigwig, »warte einen Augenblick. Es ist nicht sicher –«
    »Ich werde nicht lange weg sein«, sagte Hazel. »Ich werde ihn bloß fragen, was er vorhat.«
    Einen Augenblick später war er die Böschung hinunter und hinkte den Pfad hinauf, machte von Zeit zu Zeit eine Pause, um aufzusitzen und sich nach einer Efrafa-Patrouille umzublicken.
43. Die Große Patrouille
Was ist die Welt, o Soldaten? Ich.
Ich, der unaufhörliche Schnee,
Dieser nördliche Himmel;
Soldaten, diese Einsamkeit,
Durch welche wir gehen, Bin ich.
Walter de la Mare Napoleon
    Als das Boot im Regen den Fluß hinuntertrieb, schwamm ein Teil von General Woundworts Autorität mit davon. Er hätte nicht mehr in Verlegenheit gewesen sein können, wenn Hazel und seine Kameraden über die Bäume davongeflogen wären. Bis zu diesem Augenblick hatte er sich als starker, furchtbarer Gegner gezeigt. Seine Offiziere waren durch Kehaars unerwarteten Angriff demoralisiert worden. Er nicht. Im Gegenteil, er hatte die Verfolgung trotz Kehaar fortgesetzt und tatsächlich einen Plan ausgearbeitet, um den Flüchtigen den Rückweg abzuschneiden. Schlau und findig in der Not, war es ihm beinahe gelungen, die Möwe zu verletzen, als er aus der dichten Deckung neben der Bohlenbrücke auf sie lossprang. Dann, nachdem er seine Beute an einer Stelle in die Enge getrieben hatte, wo Kehaar nicht viel tun konnte, um ihnen zu helfen, hatten sie plötzlich bewiesen, daß ihre Schlauheit größer war als seine, und ihn in Verwirrung auf der Böschung zurückgelassen. Er hatte zufällig gehört, wie einer seiner Offiziere einem anderen gegenüber das Wort tharn ausgesprochen hatte, als sie durch den Regen nach Efrafa zurückkehrten. Thlayli, Blackavar und die Weibchen des »Linken Hinterlaufs« waren verschwunden. Er hatte versucht, sie aufzuhalten, und es war ihm sichtbar mißlungen.
    In jener Nacht blieb Woundwort lange wach und überlegte sich, was zu tun wäre. Am nächsten Tag berief er eine Ratssitzung ein. Er machte geltend, daß es keinen Zweck habe, eine Expedition den Fluß hinunterzuführen, um nach Thlayli zu suchen, außer sie wären stark genug, ihn zu besiegen, wenn sie ihn fänden. Das würde bedeuten, mehrere Offiziere und eine Anzahl Owsla mitnehmen zu müssen. Während sie weg wären, könnte es zu Hause Schwierigkeiten, zum Beispiel einen erneuten Ausbruch, geben. Es wäre wahrscheinlich, daß sie Thlayli überhaupt nicht fänden; denn es gab keine Spur, und sie wußten nicht, wo sie ihn suchen sollten. Wenn sie ihn nicht fanden, würden sie bei ihrer Rückkehr noch dümmer dastehen.
    »Und wir stehen schon dumm genug da«, sagte Woundwort. »Seid euch darüber im klaren. Vervain wird euch berichten, was man in den Kennzeichen erzählt – daß Campion von dem weißen Vogel in den Graben gejagt wurde und daß Thlayli den Blitz vom Himmel herunterrief und Frith weiß was nicht alles.«
    »Das beste«, sagte der alte Snowdrop, »wird sein, so wenig wie möglich darüber zu sprechen. Laßt Gras darüber wachsen. Sie haben ein kurzes Gedächtnis.«
    »Eines allerdings gibt es, was überlegenswert wäre«, sagte Woundwort. »Wir wissen jetzt, daß es einen Ort gab, an dem wir tatsächlich Thlayli und seine Bande aufstöberten, nur war sich damals niemand darüber klar. Das war, als Mallow mit seiner Patrouille hinter ihnen her war, kurz bevor er von dem Fuchs getötet wurde. Irgend etwas sagt mir, daß sie dort, wo sie einmal waren, früher oder später wieder sein werden.«
    »Aber wir können kaum mit genügend Kaninchen da draußen bleiben, um sie zu bekämpfen, Sir«, sagte Groundsel, »und es würde bedeuten, daß man sich eingraben und eine Weile dort leben müßte.«
    »Ich bin auch deiner Meinung«, erwiderte Woundwort. »Eine Patrouille wird dort dauernd auf Abruf postiert werden. Sie werden Kratzer graben und dort leben. Sie werden alle zwei Tage abgelöst. Wenn Thlayli kommt, muß man ihn beobachten und heimlich verfolgen. Wenn wir wissen, wohin er die Weibchen geführt hat, dann werden wir mit ihm abrechnen können. Und ich sage euch dies«, schloß er, sich mit seinen großen blassen Augen in der Runde umblickend, »wenn wir wirklich herausfinden, wo er ist, bin ich bereit, alles auf mich zu nehmen. Ich sagte Thlayli, daß ich ihn persönlich töten würde. Er mag es vergessen haben, ich jedoch nicht.«
    Woundwort führte die erste Patrouille selber an, nahm Groundsel mit, damit er ihm zeigte, wo Mallow die nach Süden

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