Unten Am Fluss - Watership Down
nun, daß wir nicht so weitergehen können. Wir haben genug.«
Er hielt inne. Hazel sah jetzt, daß Speedwell und Acorn hinter ihm standen und erwartungsvoll zuhörten. Es trat eine Pause ein.
»Weiter, Hawkbit«, sagte Speedwell, »oder soll ich weiterreden?«
»Mehr als genug«, fuhr Hawkbit mit einer Art dummer Wichtigtuerei fort.
»Nun, ich habe auch genug«, antwortete Hazel, »und ich hoffe, es ist bald vorbei. Dann können wir alle ausruhen.«
»Wir wollen jetzt rasten«, sagte Speedwell. »Wir glauben, es war dumm, so weit zu gehen.«
»Es wird immer schlimmer, je weiter wir gehen«, sagte Acorn. »Wo gehen wir hin, und wie lange wird es dauern, bis einige von uns für immer aufhören zu laufen?«
»Es ist der Ort, der dir Sorgen macht«, sagte Hazel. »Mir gefällt er auch nicht, aber es wird nicht ewig so weitergehen.«
Hawkbit sah verschlagen und falsch aus. »Wir glauben nicht, daß du weißt, wo wir wirklich hingehen«, sagte er. »Du wußtest nichts von der Straße, nicht wahr? Und du weißt nicht, was vor uns liegt.«
»Hör zu«, sagte Hazel, »ich schlage vor, daß du mir sagst, was du tun willst, und ich sage dir, was ich davon halte.«
»Wir wollen zurückgehen«, sagte Acorn. »Wir glauben, Fiver hat sich geirrt.«
»Wie könnt ihr durch das zurückgehen, was wir gerade hinter uns gebracht haben?« erwiderte Hazel. »Und wahrscheinlich würdet ihr getötet werden, weil ihr einen Owsla-Offizier verwundet habt, wenn ihr überhaupt zurückkommt. Seid vernünftig, um Friths willen.«
»Wir haben Holly nicht verwundet«, sagte Speedwell.
»Du warst da, und Blackberry brachte dich mit. Glaubst du, sie werden sich nicht daran erinnern? Außerdem –«
Hazel hielt inne, als Fiver, gefolgt von Bigwig, sich näherte.
»Hazel«, sagte Fiver, »könntest du mal mit mir auf die Böschung hinaufkommen? Es ist wichtig.«
»Und während du dort bist«, sagte Bigwig, finster unter dem großen Fellbüschel auf seinem Kopf hervorblickend, »werde ich mit diesen dreien ein Wörtchen reden. Warum wäschst du dich nicht, Hawkbit? Du siehst aus wie das Schwanzende einer gefangenen Ratte. Und was dich anlangt, Speedwell –«
Hazel wartete nicht, um zu hören, wie Speedwell aussah. Er folgte Fiver, krabbelte über die Torfklumpen und Riffe auf den Vorsprung von Kieselerde und dünnem Gras, der sie überragte. Sobald Fiver eine Stelle gefunden, hatte, wo sie hinausklettern konnten, lief er an den Rand der Böschung voraus, die Hazel gemustert hatte, ehe Hawkbit ihn ansprach. Sie lag ein paar Fuß oberhalb des sich neigenden zugigen Heidekrauts und war oben offen und mit Gras bewachsen. Sie kletterten hinauf und hockten sich hin. Der Mond, rauchig und gelb in der dünnen Nachtwolke, stand rechts über einer Gruppe entfernter Fichten. Sie sahen nach Süden über eine trostlose Öde. Hazel wartete darauf, daß Fiver etwas sagen würde, aber der blieb stumm.
»Was wolltest du mir sagen?« fragte Hazel schließlich.
Fiver antwortete nicht, und Hazel schwieg verwirrt. Von unten war Bigwig gerade noch zu hören.
»Und du, Acorn, du Hundesohn, dunggesichtige Schande am Galgen eines Wildhüters; wenn ich nur Zeit hätte, dir zu sagen –«
Der Mond segelte aus der Wolke und beleuchtete das Heidekraut stärker, aber weder Hazel noch Fiver verließen die Böschung. Fiver blickte weit über die Grenze des Gemeindelandes hinaus. Vier Meilen entfernt, am südlichen Horizont, erhob sich die zweihundertfünfzig Meter hohe Kette des Hügellandes. Auf dem höchsten Punkt schwankten die Buchen von Cottington's Baumgruppe in einem stärkeren Wind als jenem, der über das Heidekraut wehte.
»Schau!« sagte Fiver plötzlich. »Das ist unsere Stelle, Hazel. Hohe, einsame Hügel, wo der Wind und der Laut tragen und der Boden so trocken wie Stroh in einer Scheune ist. Dahin müssen wir gelangen.«
Hazel sah zu den undeutlichen, weit entfernten Hügeln hin. Ganz offensichtlich kam ein solcher Versuch nicht in Frage. Wahrscheinlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als durch das Heidekraut zu einem ruhigen Feld oder einer niedrigen Gestrüppböschung gleich jener zu laufen, die sie gewohnt gewesen waren. Ein Glück, daß Fiver nicht mit diesem närrischen Gedanken vor den anderen herausgeplatzt war, wo es sowieso schon genug Ärger gab. Wenn er nur überredet werden könnte, ihn hier und jetzt fallenzulassen, wäre kein Schaden angerichtet – außer, er hätte schon etwas zu Pipkin gesagt.
»Nein, das ist insgesamt gesehen
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