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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Schreck völlig paralysierten Herrn X direkt in die Augen.
    Dann sagte er: »Guten Tag, Herr Krause.«
    Herr X seufzte ergeben. »Tag, Herr Kommissar.«
    Schmidt grinste breit. »Hier haben Sie sich also verkrochen!«
    Herr X rappelte sich mühsam auf. »Ich habe damit nicht gegen Bewährungsauflagen verstoßen.«
    Schmidt zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Auf den ersten Blick nicht, aber vielleicht findet sich ja noch was. Ich kenne meine Pappenheimer.«
    X wurde bleich. »Ich kann nicht wieder in den Knast gehen. Ich habe seit meiner Entlassung ein sauberes, gesetzestreues Leben geführt – ich will da nicht wieder rein. Sie wissen, dass ich keine Luft kriege in abgeschlossenen Räumen. Ich kann da nicht atmen … und mein Asthma …«
    Er rang krampfhaft nach Luft und zog die Schublade des Esstisches auf. Mit zitternden Händen ertastete er den darin herumkollernden Inhalator und sprühte sich eine Ladung in den Hals.
    Pippa verfolgte den Dialog der beiden Männer mit offenem Mund. Krause? Knast? Bewährungsauflagen? Sie sah Freddy hilfesuchend an, aber sein Gesicht sprach Bände: Auch er war ratlos.
    Herr X atmete wieder normal und setzte sich auf das Samtsofa. Er holte tief Luft, als wolle er sich Mut machen, und blickte Schmidt fest an. »Hat Erdmann … Lügen über mich erzählt? Es war doch Erdmann, oder? Der wird keine Ruhe geben, bis er allen Menschen hier das Leben ruiniert hat, und dann schnappt er sich die Insel.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Krause. Du etwa, Freddy?«
    Dieser schüttelte den Kopf.
    Schmidt wandte sich wieder Herrn X zu. »Ich will Sie ja nicht enttäuschen, Herr Krause, aber ich bin nicht Ihretwegen hier. Trotzdem kann ich Sie momentan leider nicht ohne Aufsicht lassen, sonst machen Sie unseren schönen Plan kaputt.«
    »Plan?«, fragte Herr X, dem die Erleichterung deutlich ins Gesicht geschrieben war. »Welcher Plan?«
    Wolfgang Schmidt grinste. »Krause, Sie müssen jetzt nicht so tun, als hätten Sie vorhin nichts von dem gehört, was wir beredet haben, als Ihr Ohr an der Schranktür klebte. Geschickt gemacht übrigens, dieser kleine Geheimgang. Sie wohnen nebenan?«
    Herr X nickte zögernd.
    »Und Sie wissen, worum wir Frau Bolle gebeten haben?«
    Wieder nickte Herr X. »Aber was habe ich damit zu tun?«
    »Ganz einfach«, erklärte Freddy, »nachdem Sie meinen Kollegen erkannt haben, müssen wir verhindern, dass Sie Ihren Nachbarn davon erzählen. Wir möchten Sie also bitten, meine Schwester und den Kollegen auf ihrem Rundgang über die Insel zu begleiten oder den Vormittag hier im Haus zu verbringen – mit mir als Gesellschaft.«
    »Habe ich die Möglichkeit, nein zu sagen?«, fragte X.
    »Ich fürchte, nicht«, gab Schmidt zurück.
    »Dann ist es auch keine Bitte«, murrte Herr X.
    Seine Stimme klang so aufmüpfig, dass Pippa die Hand hob.
    »Felix Maier wurde vermutlich umgebracht«, sagte sie leise zu ihm, »und wir wollen herausfinden, ob sein Mörder einer von unseren Nachbarn ist. Da solltest du mithelfen.«
    »Mir fällt nur einer ein, der von seinem Tod profitiert.«
    »Genau. Wenn er es wirklich war, müssen wir alles tun, um ihn zu entlarven, denkst du nicht auch?«
    Herr X zögerte noch immer. Es war ihm anzusehen, dass es ihm zutiefst widerstrebte, mit der Polizei gemeinsame Sache zu machen. »Aus mir kriegt ihr nichts heraus. Ich sage ab jetzt nichts mehr.«
    »Dann ist ja alles klar«, sagte Schmidt zufrieden und stand auf. »Wir haben keine Zeit zu verschwenden. Wenn es hier eine Fährte geben sollte, wird sie mit jeder Stunde, die wir ungenutzt verstreichen lassen, immer kälter.«
    »Ich verschwinde dann mal wieder von der Insel, mich kennen hier schon zu viele Leute.« Freddy erhob sich ebenfalls und sah auf seine Armbanduhr. »Die Rieke kommt in fünf Minuten.«
    Gemeinsam verließen sie das Haus und blieben wie angewurzelt stehen. An Dorabellas Zaun standen wie Gartenzwerge aufgereiht sämtliche Insulaner und sahen sie schweigend an. Nur das junge Glück und die Kinder fehlten.
    »Na bestens«, murmelte Kommissar Schmidt, »gerade löst sich unser schöner Plan in Luft auf. Dann eben die gute alte Methode.«
    Pippa sah zu Herrn X, der ein triumphierendes Funkeln in den Augen hatte, und dann zu den beiden Fahnen, die lustig an seinem Fahnenmast flatterten. Er hatte nicht nur die Totenkopfflagge gehisst, sondern zusätzlich einen grünen Wimpel.
    Grün für die Polizei, dachte Pippa amüsiert, er hat die anderen gewarnt, dass Polizei auf

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