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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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der Insel ist! Er hat Schmidt also schon erkannt, als der die Rieke verließ. Da hätten die beiden gleich mit dem Polizeiboot und heulender Sirene kommen können, denn Kommissar Zufall war längst hier.
    »Das ist ja wie in der Transvaal«, sagte Freddy, »einer für alle und alle für einen, oder wie darf ich das verstehen?«
    Pippa legte den Arm um Freddys Taille.
    »Das verstehst du genau richtig, lieber Bruder. Nur organisieren wir heute kein Picknick, und es geht nicht um dein Essen.«

Kapitel 18
    E inen Augenblick lang passierte nichts.
    Die beiden Lager starrten einander wortlos an.
    Dann murmelte Schmidt: »Das wird sich im Kommissariat wie ein Lauffeuer verbreiten: die sensationelle Schlappe des großen Undercover-Cops.«
    Freddy nickte enttäuscht. »Da will man ein Mal andere Wege beschreiten …«
    »Man sollte nie die Listigkeit eines kleinen, unbeugsamen Inselvölkchens unterschätzen«, sagte Pippa und musterte stolz ihre Nachbarn, die in stummer Erwartung dastanden.
    Links begann die Reihe mit Viktor, dann folgten Karin, Matthias, Sven und Lisa. Karin zwinkerte Pippa kurz zu, als ihre Blicke sich trafen. Rechts neben Lisa stand Daniel und hielt ihre Hand fest umklammert. Pia und Jochen Peschmann hatten Bonnie in ihre Mitte genommen und jeweils einen Arm um die Schultern ihrer Tochter gelegt. Als Nächstes kamen Gerdi und Stephan Kästner, die zu Pippas Erstaunen direkt neben Ida und Heinz Marthaler standen. Den rechten Außenposten hielt Luis, der den Kommissar angriffslustig anfunkelte.
    »Und? Ist dieses kleine, unbeugsame Inselvölkchen vollständig versammelt?«, fragte Schmidt resigniert.
    Pippa schüttelte den Kopf.
    »Zwei fehlen: Lutz Erdmann und Angelika Christ.«
    Sie beugte sich nahe an Freddys Ohr und flüsterte: »Ist es nötig, Herrn X vor allen bloßzustellen? Seine … unkonventionelle Vergangenheit geht doch niemanden etwas an. Er hat sich in diesem Fall nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Bist du dir sicher?«, gab Freddy leise zurück, und als sie nicht antwortete, fuhr er fort: »Außerdem ist das nicht meine Entscheidung, das ist Schmidts Fall. Ich habe ihn nur begleitet, um ihn unauffällig einzuschleusen.«
    »Das ist eindeutig missglückt. Trotzdem. Herr X sollte seine wahre Identität seinen Nachbarn gegenüber nur lüften müssen, wenn er es für richtig hält.«
    Sie drehte sich zu X um, der im Hintergrund stand und gerade der imposanten Reihe vor dem Zaun zuwinkte.
    Sie hatten leise gesprochen, aber Kommissar Schmidt hatte interessiert zugehört.
    »Ich bitte um Aufklärung. Wer von den Herrschaften am Zaun ist Herr X?«
    »Krause«, erklärte Freddy schnell, »Krause ist auf der Insel als Herr X bekannt.«
    Schmidt verdrehte die Augen. »Ich habe seine Kreativität schon immer bewundert«, sagte er. »Er hat im Gefängnis für Furore gesorgt, als er Mäuse zähmte und seinen Kumpeln als Haustiere verkaufen wollte. Mit Schleifchen – und gedopt.«
    Er wurde ernst und fuhr fort: »Frau Bolle, Herr Krause – was hier im Haus geredet wurde, bleibt absolut unter uns, bis ich mit allen gesprochen habe. Andernfalls kann ich sehr ungemütlich werden. Haben wir uns verstanden? Ich verlasse mich auf Sie, enttäuschen Sie mich nicht.«
    Pippa und Herr X nickten, und Schmidt musterte die Insulaner am Zaun der Reihe nach.
    »Dann werden wir diesen Marathon mal organisieren. Freddy: Verstärkung anfordern.« Schmidt stemmte die Hände in die Hüften und wechselte auf Befehlston: »Und Sie alle begleiten mich ins Vereinshaus, oder was immer dazu dient. Und keinen Mucks. Kommissar Schmidt lässt sich nicht austricksen. Von niemandem. Ich will mit Ihnen allen reden. Und das sofort.«
    Während Freddy über Handy die gewünschte Verstärkung rief, schüttelte Jochen Peschmann vehement den Kopf.
    »Das ist nicht nötig«, sagte er, löste sich von Pia und Bonnie und trat einen Schritt vor. »Sie sind meinetwegen hier. Ich bin es, den Sie suchen. Kein Grund, die anderen zu belästigen oder noch mehr Polizei auf die Insel zu holen.«
    Schmidts Augenbrauen wanderten nach oben. »Ich bin Ihretwegen hier? Ist das ein Geständnis?«
    Peschmann nickte. »Ich habe gegen das Artenschutzabkommen verstoßen. Ich habe Zigaretten geschmuggelt. Ich habe Steuern hinterzogen. Wessen auch immer Lutz mich beschuldigt hat: Ich habe es getan. Erdmann hat mich doch angezeigt, richtig? Also dann: Nehmen Sie mich mit und lassen Sie meine Freunde in Ruhe, sie haben nichts damit zu tun.«
    Ehe der verblüffte

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