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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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richtig, als sie einzuschätzen versuchten, wo dieser wohl sein Lager aufgeschlagen hatte. Keiner von ihnen hätte es anders gemacht und einen anderen Ort dafür gewählt als jenen, wo sich die Bäche des Hildrings zum Oberlauf des Anjul vereinigten.
    Die Speerträger sollten in drei Abteilungen zu je 700 Männern marschieren. Die restlichen sechzig hatte Humir dann zur freien Verfügung, um eventuelle Lücken zu schließen oder zu verhindern, dass ihnen Feinde in den Rücken fielen, was schnell zu einer Niederlage führen konnte. Es sah beeindruckend aus, wenn sich die Männer des Falkensteins in solch großen Verbänden formierten und vorrückten. Dann war für jene, die ihnen gegenüberstanden, nur noch eine Wand aus Speeren zu erkennen. Sie gingen drei Reihen tief voran. Whenda wäre es zwar lieber gewesen, wenn sie fünf oder gar sechs Reihen tief gestaffelt vorangegangen wären. Dies hätte aber zur Folge gehabt, dass sie Feinden als weniger zahlreich erschienen wären und auch leichter zu umgehen waren. Whenda wusste aus vergangenen Kämpfen, wie schnell eine Linie fallen konnte, wenn beherzte Gegner gegen sie anrannten. Aber sie traute den Männern vom Falkenstein durchaus zu, die Linie in einem solchen Fall auch wieder zu schließen. Jeder der Männer trug eine Axt oder ein Schwert bei sich, je nachdem, für welche Waffe er sich entschieden hatte. Die Speere aus Ilvalerien, die die Männer trugen, würden ihr Übriges tun. Ihre Klingen waren auch nach all den vielen Jahren noch immer scharf. Die Schilde der Speerträger waren auch die gleichen wie die der Reiter. Nicht sehr groß, doch undurchdringlich für die Pfeile und Schwerter der Männer aus Elborgan. Die Speere waren viel länger als jene, die in den Thainaten heute benutzt wurden. Diesen Vorteil mussten sie nutzen, wenn sie gegen andere Speerträger kämpften. Denn sicher hatte die Thaina unter ihren Truppen Männer mit Speeren. Wenn Schwertkämpfer versuchten, gegen sie anzurennen, liefen sie in ihren sicheren Tod.
    Einige Männer hatten noch auf dem Falkenstein ausprobiert, ob die Speere herkömmliche Rüstungen durchdrangen. Das Ergebnis war beeindruckend gewesen. Sie taten dies mit Leichtigkeit, wenn sie nur energisch genug geführt wurden. Whenda hatte erfahren, dass die meisten Soldaten der Thaine nur über Lederrüstungen verfügten. Daher glaubte sie nicht, dass die Speerträger in Bedrängnis geraten würden. Welchen Schutz bot schon das beste Leder gegen die Waffen aus alter Zeit, die sie nun einsetzten? Die Männer der Thaina würden dies schnell erkennen und vielleicht sogar fliehen. Eflohr hatte erzählt, dass dies nicht nur einmal geschehen war. Selbst wenn sie in der Unterzahl waren, konnte es vorkommen, dass ihre Feinde flohen, wenn ihr Blutzoll zu hoch wurde.
    Whenda sah wieder nach Westen, wohin die Höhen von Gosch ihr nun den Blick versperrten und wo Eflohr und Humir bald aufbrechen würden, um die Schlacht in Gang zu bringen. Sie sah in ihrem Lager, dass all e Kämpfer zu schlafen schienen. Überall um sie herum war lautes Schnarchen zu vernehmen. Dies fand sie immer lustig, denn die Männer ihres Volkes schnarchten nicht, wenn sie schliefen. Sie hatte jedoch einmal gehört, dass der große Tervaldor hier eine Ausnahme sein sollte. Man sagte, er schnarche wie die Menschen. Ihr wäre viel wohler gewesen, hätte sie einen solch gewaltigen Krieger an ihrer Seite, der ihr Vorhaben guthieß und sie im Kampf unterstützte. Denn die Männer und Frauen, die sie bald in die Schlacht führen würde, brauchten etwas, zu dem sie aufsehen konnten. Dies war auch der Grund dafür, warum sie Turgos das große Banner tragen ließ, unter dem sie in die Schlacht reiten würden. Dies war die gefährlichste Aufgabe in dieser Schlacht, denn sicher würden die Hauptleute der Thaine sofort ihre Männer anweisen, das Banner zu Fall zu bringen. Turgos war auf dem Falkenstein von den Xenoriern wohlgelitten gewesen. Er hatte überall da zugepackt, wo es erforderlich gewesen war, und ging keiner Aufgabe aus dem Weg. Nie zuvor war Whenda aufgefallen, dass der Baron so ernst und gewissenhaft, ja, gar penetrant seine Aufgaben zu erfüllen versuchte. Irgendetwas musste in ihm vorgegangen sein, das ihn zu seiner neuen Ernsthaftigkeit geführt hatte. Whenda hatte auf dem Falkenstein und auch danach nie viel Zeit für ein Gespräch mit ihm gefunden, auch dann hatten sie meist nur kurz über die erforderlichen Dinge des Aufbruchs für die Armee gesprochen. Sollten

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