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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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wenn sie sich nur noch 500 Schritte vom südlichen Lager der Thaina entfernt befanden. Er rechnete jedoch mit Ersterem und erhöhte das Tempo. Er wollte nicht zu spät am For-Anjul erscheinen. Humir hatte jedoch das Glück, dass seine Männer bis auf hundertfünfzig Schritte an das Lager herankamen, ehe sie bemerkt wurden. Es war eine nicht eingeplante Situation, in der er sich nun befand. Die Speerträger würden ihre Formation nicht halten können, wenn sie zwischen die Zelte der Elborganer marschierten, was er unter allen Umständen vermeiden wollte. Die ersten Warnrufe hallten nun durch das Lager. Überall kamen Köpfe aus den Zelten zum Vorschein und ungläubige Männer blicken herum, ehe sie die Feinde sahen, die über sie gekommen waren. Einige rannten sogar sofort mit gezücktem Schwert noch in der Unterbekleidung gegen die Reihen der Speerträger. Doch schnell waren sie niedergestreckt und von vielen Speeren durchbohrt. Die Hauptleute der Thaina schafften es nicht, Ordnung in ihre Männer zu bringen. Zu gerne hätte Humir seinen Männern befohlen, in den Nahkampf zu gehen. Aber dies war ihm strikt untersagt worden. Einige seiner Männer schienen auch darüber erbost zu sein, dass sich die Männer der Thaina vor ihnen zurückzogen. In der Tat wandten sich immer mehr von diesen zur Flucht und rannten gen Nordwesten davon. Diese Fluchtbewegung ergriff dann von allen Soldaten Elborgans Besitz und sie suchten ihr Heil darin, das Lager der Thaina zu erreichen. Sie ließen alles zurück, nur wenige retteten mehr als ein Schwert aus dem Lager.
    Humir war etwas bestürzt über das Verhalten der Feinde. Er hätte lieber hier und jetzt gegen sie gekämpft. So sah es der Plan der Anyanar vor. Er sollte Eflohr den Rücken frei halten, damit dieser das For-Anjul nehmen konnte. Dieses Ziel war fast kampflos erreicht. Weit im Südosten erkannte er die Reiter Eflohrs, die gen Norden ritten. Er wandte seinen Blick sofort zum For-Anjul und sah, dass sich dort Feinde versammelten. Instinktiv befahl er seinen sechzig nicht eingegliederten Speerträgern, eine Schlachtreihe zu bilden und dorthin zu marschieren. Wenn er auch nichts tun durfte, so konnte er wenigstens den Blick der Feinde auf sich ziehen, um so Eflohr noch einige Augenblicke zu geben, bevor die Reiter entdeckt wurden.
    Eflohr wunderte sich, als er die Soldaten erblickte, die aus dem For-Anjul heraus gen Westen Aufstellung zu nehmen schienen. Er schätzte ihre Zahl auf nur wenige Hundert. Es gab nun zwei Möglichkeiten für ihn. Er konnte schnell in das For-Anjul hineinreiten oder er nahm die Feinde in der Flanke. Als er dann sah, dass die Speerträger von Humir nicht in der Schlacht standen und den Westen gesichert hatten, traf er seine Entscheidung. Aber den letzten Ausschlag gab ihm der Blick auf die sechzig nicht Eingereihten, gegen die sich die Feinde nun zu wenden schienen. Er zog sein Schwert und hielt es hoch über seinen Kopf. Das war das Zeichen für seine Männer, dass es in vollem Galopp weitergehen sollte. Der Zug Eflohrs hatte schon eine hohe Geschwindigkeit erreicht, als einer der Hauptleute der Elborganer die Meldung erhielt, dass Reiter von Süden auf sie zuhielten. Der Mann versuchte kurz, seine Männer so umzugruppieren, dass sie sich den Reitern entgegenstellten. Aber schnell sah er, dass dort der Tod auf ihn zukam, und er floh. Seine verdutzten Männer wussten nicht mehr, was sie tun sollten, und taten es ihm gleich. Dies ließ eine Verwirrung und ein Durcheinander bei den Elborganern entstehen, die Eflohr gerade recht kam. Denn nun hatten auch die letzten der Männer begriffen, dass es hier nichts mehr zu verteidigen gab, und rannten um ihr Leben. Aber die Reiterei war zu schnell heran, als dass noch die Chance zur Flucht bestand. Ein weiterer Hauptmann, der mit seinen Männern gerade aus dem For-Anjul herausmarschieren wollte, stoppte deren Marsch und musste mit ansehen, wie seine Kameraden einfach niedergeritten wurden. In kurzer Zeit hatten die Reiter Eflohrs alle Soldaten der Thaina vernichtet. Nur wenige schafften es noch, weiter nach Norden zu fliehen, als Eflohr den Befehl gab, dass sich die Reiter wieder formieren sollten. Er wollte unbedingt geordnet in das For-Anjul hineinreiten. Nur dann konnten die einzelnen Abteilungen auch die Aufträge übernehmen, die er ihnen erteilen würde. Das Formieren ging recht schnell vonstatten, da seine Männer und auch die Pferde durch das kurze Gefecht nicht ermüdet worden waren. Es war sogar sehr

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