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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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Situation, in der sich Mago mit seinem Heer befand. »Weißt du, wie viele kampfbereite Soldaten euer Anführer noch hat?« Die Frage erübrigte sich eigentlich, denn wie sollte Eflohr das wissen können? Er konnte ja nicht nah genug herankommen, wenn die Feinde so standen, wie er es angegeben hatte.
    »Ich vermute, dass es mindestens noch 15.000 Männer und Frauen sein müssen, die dort bei ihm und kampfbereit sind.«
    Whenda sah ihn verwundert an. »Und auf was stützt du diese Zahl?«
    Der Verwalter hatte sich wieder gefangen und war voll und ganz in einen geschäftsmäßigen Ton gefallen. Dies war seine Stärke, und darin mussten sie ihn unterstützen, erkannte Whenda. Der Mann war sehr fähig, wenn man ihn nur machen ließ.
    »Wir waren an jenem Ort, an dem die erste Schlacht stattfand. Dort zählten wir die Toten. 1.652 fanden wir. Dort trafen wir auch auf einen der Späher Magos, der im Süden nach den Truppen der Thaina Ausschau halten sollte. Er war jedoch zu weit westlich postiert gewesen und hatte ihre Truppen erst gesehen, als es zu spät war. Er schaffte es nicht mehr rechtzeitig, Mago zu warnen. Du musst wissen, dass unsere Späher in den Wiesenlanden immer unberitten sind. Das Land ist sehr flach und ein Reiter lässt sich schlechter verbergen als ein einzelner gebückt laufender Mann.«
    Whenda konnte nicht an sich halten und widersprach dem Mann. »Kurz vor einer Schlacht sollten die Späher schnell und nicht nur versteckt sein, wenn sie vor einer Gefahr warnen sollen. Was nützt es, wenn der Feind sie nicht sieht, aber der Heermeister auch nicht weiß, was vorgeht?«
    Der Verwalter sah sie an. »Du magst recht haben, dies ändert jedoch nichts an der Lage.«
    Whenda war froh, dass er ihr nicht widersprochen hatte, denn so entgingen sie einer müßigen Debatte. Die Lage erschien wirklich aussichtslos. Der Verwalter schien nun jedoch angeregt durch Whenda zu hoffen, dass diese einen Vorschlag machen würde, was zu tun sei, denn er sah sie erwartungsvoll an. Whenda wollte den Mann zwar nicht enttäuschen, aber sie wusste selbst nicht, was man hier tun konnte.
    »Wie viele Soldaten hast du noch zur Verfügung?«
    »Zu wenige«, entgegnete er, und sie glaubte, dass er ihre Gedanken erkannt hatte. »Wenn auch die Letzten aus dem Fend zurückkommen, werden es nicht mehr als vier- bis fünfhundert sein. Ich habe Boten ausgesandt, damit diese die Grenzwachen hierherschicken. Aber es sind dann immer noch zu wenige, um das For-Anjul anzugreifen.«
    Eflohr hatte also wirklich denselben Gedanken gehabt wie sie, stellte Whenda zufrieden fest. Doch diese Zufriedenheit brachte auch kein Ergebnis. Sie mussten etwas unternehmen, aber was? Was konnten sie tun? Turgos, der die ganze Zeit auf die Karte gestarrt hatte, meinte auch, dass es nur die Möglichkeit gab, das For-Anjul zu stürmen, wenn das Heer aus dem Hildring gerettet werden sollte. Er fragte den Verwalter, ob es denn möglich war, sich von Süden her zu nähern. Aber dieser glaubte es nicht. Dann bestünde die Gefahr, dass die Hauptstreitmacht der Feinde Wind von dem Angriff bekäme und alles müsste in einem Desaster enden. Turgos wunderte sich jedoch, dass die Feinde bisher keine Späher bis nach Lahrewan oder in dessen Umland entsandt hatten. Sie mussten sich doch vergewissern, dass sich dort keine neue Streitmacht der Xenorier gegen sie formierte. Auch die Elborganer mussten doch immer noch damit rechnen, dass sie sie weiter im Fend attackierten und vielleicht sogar Idumarn einnahmen.
    »Ich glaube, dass die Thaina von Elborgan genau über unsere Stärke im Bilde ist«, sagte Eflohr. »Vor einigen Jahren haben wir einen Spion der Thaina gefangen.« Er hielt kurz inne. »Der Mann war seit acht Jahren bei uns in Diensten und hatte sogar viele Söldner der Thaina in unserem Namen im Gefecht getötet.«
    Dies genügte Turgos. Wenn das so war, dann wussten die Thaine sicher genau um ihre Stärken und Schwächen Bescheid. Sie schickten vielleicht deshalb keine Truppe nach Lahrewan, weil sie zu Recht keine Gefahr mehr von dort ausgehen sahen.
    »Wann wird das letzte Aufgebot hier versammelt sein?«, fragte Whenda.
    Eflohr überlegte kurz. »Ich habe die Boten schon vor Tagen losgeschickt, ich denke, dass innerhalb der nächsten sechs bis sieben Tage alle hier sein werden.«
    »Was wirst du dann tun?« Whenda erkannte, dass der Mann einen Plan hatte. Traurig sah er sie an. »Wir werden dann natürlich das For-Anjul angreifen. Wenn wir Glück haben, siegen wir

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