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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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rechtmäßigen Regierung von Santa Maria immer bestanden hat, mußten die Exoten dem Ersuchen der Santa Marianer nachkommen, als sie um Hilfe bei der Vertreibung der Quäker-Besatzungstruppe baten – denn Santa Maria konnte die Art von Rechnung nicht bezahlen, die von den Quäkern vorgelegt wurde.“
    „Ja“, sagte ich. „Das habe ich ebenfalls vorausgesehen.“
    Er warf mir einen scharfen Blick zu.
    „Tatsächlich?“ meinte er. „Wie konnten Sie dann annehmen, daß …“ Plötzlich nachdenklich geworden brach er ab.
    „Die Sache ist die“, sagte ich leichthin. „Den exotischen Expeditionskorps konnte es nicht allzu schwerfallen, die Streitkräfte der Quäker zurückzuwerfen, sie zu stellen und zu schlagen. Für die Dauer des Winters sind die Kampfhandlungen nun eingestellt worden. Doch wenn der Älteste Strahlende und sein Konzil keine Verstärkung entsenden, dann werden sich die Quäkersoldaten auf Santa Maria im nächsten Frühjahr wahrscheinlich den exotischen Streitkräften ergeben müssen. Sie können es sich nicht leisten, Verstärkung zu schicken, aber sie müssen es trotzdem …“
    „Nein“, sagte Piers, „das werden sie nicht.“ Er versah mich mit einem eigentümlichen Blick. „Sie wollen vermutlich behaupten, diese ganze Sache sei ein Manöver der Exoten, um die Quäker gleich in zweifacher Hinsicht zu schröpfen – einerseits durch die Hilfe, die sie der Blauen Front gewährten, und andererseits durch die Kosten der Entsendung von Verstärkung.“
    Ich lächelte innerlich, denn er kam nun auf genau den Punkt zu sprechen, auf den ich ihn vor drei Jahren zudirigiert hatte – mit dem einen Unterschied, daß ich geplant hatte, er solle es mir sagen und nicht ich ihm.
    „Stimmt das nicht?“ fragte ich und gab mich erstaunt.
    „Nein“, sagte Piers heftig. „Es ist genau das Gegenteil. Der Strahlende und sein Konzil werden keinen Finger rühren, um ihr Expeditionskorps vor der Gefangennahme oder Massakrierung zu bewahren – vorzugsweise der Massakrierung. Und das Resultat wird genau das sein, was Sie in der Öffentlichkeit aller Welten geltend gemacht haben. Daß das Prinzip, nach dem jede Welt für die Schulden haftbar gemacht werden kann, die von ihren Einwohnern eingegangen wurden, ein existenzieller – wenn auch nicht rechtlich abgesicherter – Bestandteil des interstellaren Finanzverkehrs ist. Doch die Exoten verletzen dieses Prinzip, indem sie gegen die Quäker auf Santa Maria antreten. Die Tatsache, daß die Exoten an ihren Pakt gebunden sind und Santa Marias Ersuchen um Beistand nachkommen müssen, ändert überhaupt nichts. Der Strahlende wird sich nur auf Ceta und Newton und den anderen Festvertragswelten nach Unterstützung umsehen müssen, um ein Bündnis zu schaffen, das die Exoten auf die Knie zwingt.“
    Er brach ab und starrte mich an.
    „Verstehen Sie jetzt“, fragte er, „auf was ich hinauswill? Verstehen Sie nun, warum ich sagte, Sie hätten zugleich recht – mit Ihrer Prophezeiung eines direkten Waffengangs zwischen Exoten und Quäkern – und unrecht? Erkennen Sie jetzt , wie sehr Sie sich irrten?“
    Mit Absicht erwiderte ich seinen starren Blick eine Zeitlang, bevor ich antwortete.
    „Ja“, sagte ich und nickte. „Ich verstehe jetzt. Nicht die Exoten sind darauf aus, den Quäkern den Garaus zu machen. Es sind die Quäker, die die Exoten fertigmachen wollen.“
    „Genau!“ sagte Piers. „Der Reichtum und das spezialisierte Wissen der Exoten haben den Angelpunkt der Verbindung von Lockervertragswelten gebildet, mit dem sie das offensichtliche Übergewicht der von den geschäftserfahrenen Handelsagenten angebotenen Weizensäcke ausgleichen konnten, auf die sich die Macht der Festvertragswelten gründet. Wird der Einfluß der Exoten gebrochen, dann wird auch das Machtgleichgewicht zwischen diesen beiden Planetengruppen zerstört. Und nur dieses Gleichgewicht hat es unserer Alten Welt Erde möglich gemacht, abseits beider Gruppen zu stehen. Jetzt wird sie von der einen oder anderen Gruppe einverleibt – und wer immer sie auch bekommt, er wird unsere Gilde beherrschen und damit auch die bisherige Unparteilichkeit unserer Nachrichtendienste.“
    Er hielt inne und sackte wie erschöpft in sich zusammen. Dann richtete er sich wieder auf.
    „Wir wissen, welche Gruppe die Erde bekommt, wenn die Quäker siegen“, sagte er. „Der Festvertragszusammenschluß. Also … welche Position nehmen wir, wir in der Gilde, jetzt ein, Tam?“
    Ich erwiderte seinen Blick und

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