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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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war ver­sucht zu glau­ben, sie al­lein stell­ten das dar, was ich zu zer­stö­ren be­ab­sich­tig­te.
    Um die­ser Ver­su­chung wi­der­ste­hen zu kön­nen, sag­te ich mir, daß Alex­an­der der Große be­reits ge­gen die Berg­stäm­me ins Feld ge­zo­gen war und in Pel­la, der Haupt­stadt von Ma­ze­do­ni­en, re­giert und die Hin­rich­tung von Men­schen be­foh­len hat­te, als er erst sech­zehn ge­we­sen war. Doch die Quä­ker­sol­da­ten wirk­ten auch wei­ter­hin bei­na­he wie Kin­der auf mich. Ich konn­te mir nicht hel­fen: Ich muß­te sie mit den er­wach­se­nen und er­fah­re­nen Söld­nern in Ken­sie Grae­mes Streit­kräf­ten ver­glei­chen. Denn ent­spre­chend ih­rer phi­lo­so­phi­schen Prin­zi­pi­en lehn­ten es die Exo­ten ab, Trup­pen aus Söld­nern oder Re­kru­ten zu mie­ten, die sich nicht aus frei­em Wil­len für die Uni­form ent­schie­den hat­ten.
    Wäh­rend all die­ser Zeit hör­te ich nicht ein Wort von der Blau­en Front. Aber im Ver­lau­fe von zwei Wo­chen hat­te ich mir mei­ne ei­ge­nen Ver­bin­dun­gen in Neu Sankt Mar­kus ge­schaf­fen. Und zu Be­ginn der drit­ten Wo­che er­hielt ich durch einen die­ser Kon­tak­te die In­for­ma­ti­on, daß der Ju­we­lier­la­den in der Wal­lace-Stra­ße ge­schlos­sen, die Ja­lou­si­en her­un­ter­ge­las­sen und so­wohl Wa­ren als auch In­ven­tar aus dem Ver­kaufs­raum her­aus­ge­bracht wor­den wa­ren. Es schi­en, als sei das Ge­schäft ver­legt oder auf­ge­ge­ben wor­den. Das war al­les, was ich wis­sen muß­te.
    Die nächs­ten Ta­ge hielt ich mich in der Nä­he von Ja­me­thon Black auf – und als die Wo­che zu En­de ging, zahl­te es sich aus, daß ich ihn be­ob­ach­te­te.
    Um zehn Uhr an je­nem Frei­tag­abend be­fand ich mich auf ei­nem schma­len Steg di­rekt über mei­ner Un­ter­kunft und un­ter­halb des Wach­gangs in den La­ger­wäl­len. Und ich be­ob­ach­te­te, wie drei Zi­vi­lis­ten, die ganz nach Mit­glie­dern der Blau­en Front aus­sa­hen, aufs Kar­ree fuh­ren, aus­stie­gen und in Ja­me­thons Bü­ro tra­ten.
    Et­was län­ger als ei­ne Stun­de blie­ben sie dort. Als sie wie­der ab­fuh­ren, ging ich hin­un­ter und zu Bett. Die­se Nacht schlief ich tief und fest.
    Am nächs­ten Mor­gen stand ich früh auf. Post war für mich ein­ge­trof­fen. Ein Li­ni­en­schiff hat­te mir von der Er­de ei­ne Mit­tei­lung vom Di­rek­tor der Nach­rich­ten­diens­te mit­ge­bracht, in der er mir ganz per­sön­lich sei­ne An­er­ken­nung für mei­ne Ex­preß­be­rich­te aus­sprach. Einst, vor drei Jah­ren, hät­te mir das ei­ne Men­ge be­deu­tet. Jetzt aber fürch­te­te ich nur, man könn­te zu dem Schluß kom­men, mei­ne Re­cher­chen hier hät­ten so­viel In­ter­essan­tes er­ge­ben, daß man mir zu mei­ner Un­ter­stüt­zung ei­ni­ge Mit­ar­bei­ter schi­cken müs­se. Ich konn­te es nicht ris­kie­ren, an­de­re Nach­rich­ten­leu­te in mei­ner Nä­he zu ha­ben. Sie hät­ten ent­de­cken kön­nen, wo­mit ich be­schäf­tigt war.
    Ich stieg in mei­nen Wa­gen und fuhr die Haupt­stra­ße ent­lang nach Os­ten, nach Neu Sankt Mar­kus und dem Haupt­quar­tier der Exo­ten. Die Trup­pen der Quä­ker wa­ren be­reits im Fel­de. Acht­zehn Ki­lo­me­ter öst­lich von Jo­sef­stadt wur­de ich von ei­ner Grup­pe aus fünf jun­gen Sol­da­ten an­ge­hal­ten, un­ter de­nen sich kein Un­ter­of­fi­zier be­fand. Sie er­kann­ten mich.
    „In Got­tes Na­men, Mr. Olyn“, sag­te der ers­te, der mei­nen Wa­gen er­reich­te. Er beug­te sich her­un­ter, um durch das of­fe­ne Fens­ter links von mir mit mir zu spre­chen. „Sie kön­nen hier nicht wei­ter­fah­ren.“
    „Und warum nicht, wenn ich fra­gen darf?“ gab ich zu­rück.
    Er wand­te sich um und deu­te­te auf ein klei­nes Tal zwi­schen zwei be­wal­de­ten Hü­geln links von uns.
    „Dort wer­den tak­ti­sche Ver­mes­sun­gen durch­ge­führt.“
    Ich sah hin­über. Das klei­ne Tal – oder die Wie­se – zwi­schen den Hü­geln war et­wa hun­dert Me­ter breit. Es schlän­gel­te sich da­hin, be­schrieb dann ei­ne Kur­ve nach rechts und war von hier aus nicht wei­ter zu über­bli­cken. Am Ran­de der be­wal­de­ten Hü­gel, dort, wo das Ter­rain in die of­fe­ne Wie­se über­ging, wuch­sen

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