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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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Ty­pus, hat­te sich selbst iso­liert, sich mit an­de­ren zu­sam­men­ge­schlos­sen, die ähn­lich be­schaf­fen wa­ren. Und das hat­te den Weg frei­ge­macht für die Ent­wick­lung spe­zia­li­sier­ter Ar­ten. Bis wir ein hal­b­es Dut­zend Split­ter-Men­schen­ty­pen hat­ten: die Krie­ger von Dor­sai, die Phi­lo­so­phen der Exo­ti­schen Wel­ten, die Na­tur­wis­sen­schaft­ler auf New­ton, Cas­si­da und Ve­nus und so wei­ter.
    Die Iso­la­ti­on hat spe­zi­fi­sche Ar­ten her­vor­ge­bracht. Dann hat­te die zu­neh­men­de, auf Ge­gen­sei­tig­keit be­ru­hen­de Ver­bin­dung zwi­schen den nun ent­wi­ckel­ten jün­ge­ren Wel­ten und die stän­dig zu­neh­men­de Wachs­tums­ra­te des tech­ni­schen Fort­schritts die Not­wen­dig­keit ei­ner Spe­zia­li­sie­rung er­zwun­gen. Der Han­del zwi­schen den Wel­ten be­stand im Aus­tausch ge­schul­ter In­tel­lek­te. Ge­nerä­le der Dor­sai bo­ten einen gu­ten Wech­sel­kurs im Aus­tausch ge­gen Psych­ia­ter von den Exo­ten. Von Al­t­er­de stam­men­de Nach­rich­ten­leu­te wie ich selbst wur­den in Raum­schiffs­kon­struk­teu­re von Cas­si­da um­ge­rech­net. Und so ist es wäh­rend der gan­zen letz­ten hun­dert Jah­re ge­we­sen.
    Doch jetzt trie­ben die Wel­ten auf­ein­an­der zu. Die Volks­wirt­schaft ver­schmolz die mensch­li­che Ras­se er­neut zu ei­ner Ein­heit. Und je­de ein­zel­ne Welt kämpf­te dar­um, die Vor­tei­le die­ses Zu­sam­men­schmel­zen für sich zu ge­win­nen und da­bei einen mög­lichst großen Teil der ei­ge­nen Un­ab­hän­gig­keit und Le­bens­wei­se zu wah­ren.
    Kom­pro­mis­se wa­ren er­for­der­lich – aber die stren­ge und star­re Re­li­gi­on der Quä­ker ver­bot je­den Kom­pro­miß und hat­te ih­nen viel Feind­schaft ein­ge­bracht. Die öf­fent­li­che Mei­nung auf den an­de­ren Wel­ten wand­te sich be­reits ge­gen die Quä­ker. Wenn man sie bei die­sem Feld­zug und in al­ler Öf­fent­lich­keit in Miß­kre­dit und Ver­ruf brach­te, dann konn­ten sie ih­re Söld­ner nicht mehr ver­mie­ten. Ih­re Han­dels­bi­lanz wür­de ein De­fi­zit auf­wei­sen – und sie muß­te aus­ge­gli­chen sein, da­mit sie die Diens­te der ge­schul­ten Spe­zia­lis­ten in An­spruch neh­men konn­ten, die mit den spe­zi­el­len Mög­lich­kei­ten der an­de­ren Wel­ten aus­ge­bil­det wa­ren. Und sie brauch­ten die­se Fach­leu­te, soll­te die Ge­sell­schaft ih­rer Wel­ten, die an na­tür­li­chen Res­sour­cen arm wa­ren, le­bens­fä­hig blie­ben. Sie wür­den ster­ben.
    Wie der jun­ge Da­ve ge­stor­ben war. Lang­sam. In der Nacht.
    Als ich jetzt in der Dun­kel­heit dar­über nach­dach­te, stand die Sze­ne wie­der klar vor mei­nen Au­gen. Es war erst frü­her Nach­mit­tag ge­we­sen, als man uns ge­fan­gen­ge­nom­men hat­te, doch die Son­ne ging be­reits un­ter, als der Grup­pen­füh­rer kam und un­se­ren Wäch­tern den Be­fehl über­brach­te ab­zu­rück­en.
    Ich er­in­ne­re mich, wie ich zu den Lei­chen auf der Lich­tung ge­kro­chen bin, nach­dem die Quä­ker ab­ge­zo­gen wa­ren, nach­dem al­les vor­über war und sie mich al­lein ge­las­sen hat­ten. Und wie ich Da­ve in­mit­ten der To­ten fand. Und er leb­te noch. Er war schwer ver­letzt, und ich konn­te die Blu­tung nicht stil­len.
    Das hät­te auch nichts genützt, wie man mir spä­ter sag­te. Aber als ich ihn in den Ar­men hielt, hat­te ich das an­ge­nom­men. Und des­halb ver­such­te ich es. Aber schließ­lich gab ich auf, und in­zwi­schen war es be­reits ganz dun­kel ge­wor­den. Ich hielt ihn nur fest, und ich wuß­te nicht, daß er tot war – bis er kalt zu wer­den be­gann. Und das war der Au­gen­blick, als ich mich in das zu ver­wan­deln be­gann, was mein On­kel im­mer aus mir zu ma­chen ver­sucht hat­te. Ich spür­te, wie ich im In­nern starb. Da­ve und mei­ne Schwes­ter hat­ten mei­ne Fa­mi­lie sein sol­len, die ein­zi­ge Fa­mi­lie, die ich je­mals zu be­hal­ten ge­hofft hat­te. Statt des­sen konn­te ich nur still da­sit­zen in der Dun­kel­heit und ihn fest­hal­ten. Und hö­ren, wie das Blut von sei­ner rot­durch­tränk­ten Ja­cke Trop­fen für Trop­fen, ganz lang­sam, auf das to­te Va­ri­formei­chen­laub un­ter uns

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