Unter dem Banner von Dorsai
beiden Seiten taktische Vermessungen vorgenommen. Sie haben keine Vorbereitungen für Verhandlungen irgendwelcher Art getroffen.“
Schweigend musterte mich Kensie eine ganze Weile, so als nähme er selbst einige taktische Vermessungen vor.
„Dann kommen Sie“, sagte er. Er wandte sich an Padma. „Sie bleiben hier?“
„Dieser Bereich gehört zum Kampfgebiet. Besser, ich fliege ab.“ Padmas glattes und weiches Gesicht wandte sich mir zu. „Viel Glück, Mr. Olyn“, sagte er, dann ging er. Einen Augenblick lang sah ich ihm nach und beobachtete, wie die in eine blaue Robe gehüllte Gestalt über das Gras glitt, dann drehte ich mich wieder um. Graeme war bereits auf halbem Wege zum nächsten Militär-Luftwagen. Ich eilte ihm nach.
Es handelte sich um einen Kampfwagen, und die Ausstattung war daher nicht so luxuriös wie beim Fahrzeug des Außenbürgen. Kensie flog auch nicht in einer Höhe von zweitausend Metern, sondern nur wenige Meter über dem Boden, zwischen den aufragenden Baumstämmen hindurch. Die Sitze waren schmal und eng. Kensies breite Statur ragte über seinen Sitz hinaus und drängte mich in meinem Sitz zur Seite. Ich spürte den Kolben seines Suchgeschoß-Revolvers; mit jeder Lenkbewegung, die er durchführte, bohrte er sich in meine Seite.
Schließlich gelangten wir an die Grenze des bewaldeten und hügeligen Dreiecks, das von den Quäkern besetzt war. Im Schutz der Variformeichen, die jetzt wieder neue Blätter trugen, flogen wir einen Hang hinauf.
Die Bäume waren so groß, daß sie den überwiegenden Teil des Bodenbewuchses verdrängt hatten. Zwischen ihren säulenartigen Stämmen war es dunkel, und der Boden war mit den braunen Mustern abgefallener Blätter gepolstert. In der Nähe des Hügelkamms stießen wir auf eine Einheit der Exoten, die hier rastete und auf den Befehl zum Vormarsch wartete. Kensie stieg aus dem Wagen und gab den Gruß des Truppenführers zurück.
„Haben Sie die Tische gesehen, die die Quäker aufgestellt haben?“ fragte er.
„Ja, Kommandeur. Der Offizier, den sie zurückgelassen haben, hält sich noch immer dort auf. Wenn Sie bis zum Hügelkamm hier gehen, können Sie ihn sehen – und das Mobiliar.“
„Gut“, sagte Kensie. „Sie bleiben mit Ihren Männern hier, Truppenführer. Der Berichterstatter und ich werden uns die Sache einmal ansehen.“
Er ging voraus, zwischen den Stämmen der Eichen hindurch. Als wir den Kamm des Hügels erreichten, lagen noch weitere fünfzig Meter Wald vor uns, der dann schließlich an die Wiese grenzte. Sie war rund zweihundert Meter breit; der Tisch befand sich genau in der Mitte, und die reglose, schwarze Gestalt des Quäkeroffiziers stand am hinteren Ende.
„Was halten Sie davon, Mr. Olyn?“ fragte Kensie und blickte durch die Bäume hinunter.
„Warum hat ihn nicht jemand erschossen?“ erkundigte ich mich.
Er warf mir einen kurzen Seitenblick zu.
„Wir haben noch reichlich Zeit, ihn zu erschießen“, sagte er, „bevor er auf der anderen Seite in Deckung gehen kann. Wenn wir ihn überhaupt erschießen müssen. Das wollte ich von Ihnen auch gar nicht hören. Sie haben den Kommandeur der Quäker erst kürzlich gesehen. Welchen Eindruck hat er auf Sie gemacht? Ist er zur Kapitulation bereit?“
„Nein!“ sagte ich.
„Ich verstehe“, gab Kensie zurück.
„Sie glauben doch nicht wirklich, er wolle sich ergeben? Wie kommen Sie auf einen solchen Gedanken?“
„Für gewöhnlich werden Verhandlungstische aufgebaut, um über die Kapitulationsbedingungen zwischen gegeneinander kämpfenden Streitkräften zu beraten.“
„Aber er hat Ihnen keine Verhandlungen angeboten.“
„Nein.“ Kensie beobachtete die Gestalt des
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