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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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bei­den Sei­ten tak­ti­sche Ver­mes­sun­gen vor­ge­nom­men. Sie ha­ben kei­ne Vor­be­rei­tun­gen für Ver­hand­lun­gen ir­gend­wel­cher Art ge­trof­fen.“
    Schwei­gend mus­ter­te mich Ken­sie ei­ne gan­ze Wei­le, so als näh­me er selbst ei­ni­ge tak­ti­sche Ver­mes­sun­gen vor.
    „Dann kom­men Sie“, sag­te er. Er wand­te sich an Pad­ma. „Sie blei­ben hier?“
    „Die­ser Be­reich ge­hört zum Kampf­ge­biet. Bes­ser, ich flie­ge ab.“ Pad­mas glat­tes und wei­ches Ge­sicht wand­te sich mir zu. „Viel Glück, Mr. Olyn“, sag­te er, dann ging er. Einen Au­gen­blick lang sah ich ihm nach und be­ob­ach­te­te, wie die in ei­ne blaue Ro­be gehüll­te Ge­stalt über das Gras glitt, dann dreh­te ich mich wie­der um. Grae­me war be­reits auf hal­b­em We­ge zum nächs­ten Mi­li­tär-Luft­wa­gen. Ich eil­te ihm nach.
    Es han­del­te sich um einen Kampf­wa­gen, und die Aus­stat­tung war da­her nicht so lu­xu­ri­ös wie beim Fahr­zeug des Au­ßen­bür­gen. Ken­sie flog auch nicht in ei­ner Hö­he von zwei­tau­send Me­tern, son­dern nur we­ni­ge Me­ter über dem Bo­den, zwi­schen den auf­ra­gen­den Baum­stäm­men hin­durch. Die Sit­ze wa­ren schmal und eng. Ken­sies brei­te Sta­tur rag­te über sei­nen Sitz hin­aus und dräng­te mich in mei­nem Sitz zur Sei­te. Ich spür­te den Kol­ben sei­nes Such­ge­schoß-Re­vol­vers; mit je­der Lenk­be­we­gung, die er durch­führ­te, bohr­te er sich in mei­ne Sei­te.
    Schließ­lich ge­lang­ten wir an die Gren­ze des be­wal­de­ten und hü­ge­li­gen Drei­ecks, das von den Quä­kern be­setzt war. Im Schutz der Va­ri­formei­chen, die jetzt wie­der neue Blät­ter tru­gen, flo­gen wir einen Hang hin­auf.
    Die Bäu­me wa­ren so groß, daß sie den über­wie­gen­den Teil des Bo­den­be­wuch­ses ver­drängt hat­ten. Zwi­schen ih­ren säu­len­ar­ti­gen Stäm­men war es dun­kel, und der Bo­den war mit den brau­nen Mus­tern ab­ge­fal­le­ner Blät­ter ge­pols­tert. In der Nä­he des Hü­gel­kamms stie­ßen wir auf ei­ne Ein­heit der Exo­ten, die hier ras­te­te und auf den Be­fehl zum Vor­marsch war­te­te. Ken­sie stieg aus dem Wa­gen und gab den Gruß des Trup­pen­füh­rers zu­rück.
    „Ha­ben Sie die Ti­sche ge­se­hen, die die Quä­ker auf­ge­stellt ha­ben?“ frag­te er.
    „Ja, Kom­man­deur. Der Of­fi­zier, den sie zu­rück­ge­las­sen ha­ben, hält sich noch im­mer dort auf. Wenn Sie bis zum Hü­gel­kamm hier ge­hen, kön­nen Sie ihn se­hen – und das Mo­bi­li­ar.“
    „Gut“, sag­te Ken­sie. „Sie blei­ben mit Ih­ren Män­nern hier, Trup­pen­füh­rer. Der Be­richt­er­stat­ter und ich wer­den uns die Sa­che ein­mal an­se­hen.“
    Er ging vor­aus, zwi­schen den Stäm­men der Ei­chen hin­durch. Als wir den Kamm des Hü­gels er­reich­ten, la­gen noch wei­te­re fünf­zig Me­ter Wald vor uns, der dann schließ­lich an die Wie­se grenz­te. Sie war rund zwei­hun­dert Me­ter breit; der Tisch be­fand sich ge­nau in der Mit­te, und die reg­lo­se, schwar­ze Ge­stalt des Quä­ker­of­fi­ziers stand am hin­te­ren En­de.
    „Was hal­ten Sie da­von, Mr. Olyn?“ frag­te Ken­sie und blick­te durch die Bäu­me hin­un­ter.
    „Warum hat ihn nicht je­mand er­schos­sen?“ er­kun­dig­te ich mich.
    Er warf mir einen kur­z­en Sei­ten­blick zu.
    „Wir ha­ben noch reich­lich Zeit, ihn zu er­schie­ßen“, sag­te er, „be­vor er auf der an­de­ren Sei­te in De­ckung ge­hen kann. Wenn wir ihn über­haupt er­schie­ßen müs­sen. Das woll­te ich von Ih­nen auch gar nicht hö­ren. Sie ha­ben den Kom­man­deur der Quä­ker erst kürz­lich ge­se­hen. Wel­chen Ein­druck hat er auf Sie ge­macht? Ist er zur Ka­pi­tu­la­ti­on be­reit?“
    „Nein!“ sag­te ich.
    „Ich ver­ste­he“, gab Ken­sie zu­rück.
    „Sie glau­ben doch nicht wirk­lich, er wol­le sich er­ge­ben? Wie kom­men Sie auf einen sol­chen Ge­dan­ken?“
    „Für ge­wöhn­lich wer­den Ver­hand­lungs­ti­sche auf­ge­baut, um über die Ka­pi­tu­la­ti­ons­be­din­gun­gen zwi­schen ge­gen­ein­an­der kämp­fen­den Streit­kräf­ten zu be­ra­ten.“
    „Aber er hat Ih­nen kei­ne Ver­hand­lun­gen an­ge­bo­ten.“
    „Nein.“ Ken­sie be­ob­ach­te­te die Ge­stalt des

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