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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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des Luft­wa­gens das Feu­er auf mich er­öff­net – aber ge­nau er­in­ne­re ich mich nicht. Schließ­lich fand ich den Be­fehls­stand und lan­de­te.
    Sol­da­ten um­ga­ben mich, als ich aus dem Luft­wa­gen stieg. Ich zeig­te mei­ne Be­glau­bi­gun­gen und schritt zu der Ge­fechts­ta­fel, die im Frei­en auf­ge­stellt wor­den war, am Ran­de der Schat­ten, die ei­ni­ge große Va­ri­formei­chen war­fen. Grae­me, Pad­ma und der gan­ze Stab hat­ten sich da­vor ver­sam­melt und be­ob­ach­te­ten die dar­auf an­ge­zeig­ten Be­we­gun­gen der ei­ge­nen Trup­pen und die der Quä­ker-Streit­kräf­te. Ei­ne an­hal­ten­de und mit lei­sen Stim­men ge­führ­te Dis­kus­si­on über die ein­zel­nen Ma­nö­ver nahm ih­ren Lauf, und von der knapp zwan­zig Me­ter ent­fern­ten Nach­rich­ten­sam­mel­stel­le kam ein be­stän­di­ger Strom an In­for­ma­tio­nen.
    Das Licht der Son­ne fiel bei­na­he senk­recht durch die Baum­wip­fel. Es war Mit­tag – ein war­mer Tag mit kla­rem Him­mel. Ei­ne gan­ze Wei­le be­ach­te­te mich nie­mand. Dann wand­te sich Ja­nol von der Ta­fel ab und sah mich ne­ben der fla­chen Kon­so­le ei­nes Tak­tik­com­pu­ters ste­hen. Sein Ge­sichts­aus­druck ver­här­te­te sich. Dann dreh­te er sich wie­der um und küm­mer­te sich um sei­ne Ar­beit. Doch ich muß ziem­lich elend aus­ge­se­hen ha­ben, dann nach ei­ner Wei­le brach­te er mir einen Feld­be­cher und setz­te ihn auf der Com­pu­ter­kon­so­le ab.
    „Trin­ken Sie das“, sag­te er knapp und ging wie­der. Ich griff nach dem Be­cher, stell­te fest, daß es Dor­sai-Whis­ky war, und kipp­te ihn hin­un­ter. Er war fast ge­schmack­los für mich, aber of­fen­bar tat er mir gut, denn kurz dar­auf be­gan­nen sich die ein­zel­nen Mo­sa­ik­stei­ne der Welt um mich her­um wie­der zu­sam­men­zu­set­zen, und ich konn­te wie­der den­ken.
    Ich ging zu Ja­nol. „Dan­ke.“
    „Kei­ne Ur­sa­che.“ Er sah mich nicht an, son­dern stu­dier­te wei­ter­hin die Un­ter­la­gen auf dem Feld­tisch vor ihm.
    „Ja­nol“, sag­te ich, „er­klä­ren Sie mir die Si­tua­ti­on.“
    „Ana­ly­sie­ren Sie sie selbst“, ant­wor­te­te er, noch im­mer über sei­ne Pa­pie­re ge­beugt.
    „Ich kann sie nicht selbst ana­ly­sie­ren, das wis­sen Sie. Se­hen Sie … ich be­dau­re, was ich ge­tan ha­be. Aber dies hier ist auch mein Job. Kön­nen Sie jetzt nicht sa­gen, was vor sich geht – und sich nach­her bei mir re­van­chie­ren?“
    „Sie wis­sen, daß ich mich mit Zi­vi­lis­ten auf kei­nen Streit ein­las­sen darf.“ Dann ent­spann­te sich sein Ge­sicht. „Al­so gut“, sag­te er und rich­te­te sich auf. „Kom­men Sie.“
    Er führ­te mich zur Ge­fechts­ta­fel, wo Pad­ma und Ken­sie stan­den, und deu­te­te auf ei­ne Art dunkles Drei­eck zwi­schen zwei ge­wun­de­nen und hel­len Li­ni­en. Um­ge­ben wa­ren sie von an­de­ren Punk­ten und hel­len Flä­chen.
    „Dies hier“, Ja­nol deu­te­te auf die bei­den ge­wun­de­nen Li­ni­en, „zeigt das Mün­dungs­ge­biet der bei­den Flüs­se Ma­cin­tok und Sa­rah, et­wa fünf­zehn Ki­lo­me­ter vom dies­sei­ti­gen Stadt­rand Jo­sef­stadts ent­fernt. Es han­delt sich um ein recht hoch­ge­le­ge­nes Ter­rain, Hü­gel mit dich­tem Be­wuchs und ziem­lich of­fe­nen Flä­chen da­zwi­schen. Ein Ge­biet, das sich gut eig­net für ei­ne hart­nä­cki­ge Ver­tei­di­gung, das aber auch zu ei­ner bö­sen Fal­le wer­den kann.“
    „Warum?“
    Er deu­te­te auf die bei­den Li­ni­en, die die Fluß­läu­fe dar­stell­ten.
    „Wird man hier zu­rück­ge­wor­fen, dann sitzt man bald auf ho­hen Klip­pen an den Fluß­ufern fest. Es gibt kei­nen ein­fa­chen Weg hin­über, kei­ne De­ckung für sich zu­rück­zie­hen­de Trup­pen. Von den ge­gen­über­lie­gen­den Fluß­ufern bis nach Jo­sef­stadt ha­ben wir es fast nur mit of­fe­nem Acker­land zu tun.“
    Sein Fin­ger deu­te­te erst auf den Punkt, wo sich die bei­den Fluß­li­ni­en tra­fen, zeig­te dann an dem klei­nen dunklen Drei­eck vor­bei und auf die um­ge­be­nen hel­len Flä­chen, Punk­te und Krei­se.
    „Auf der an­de­ren Sei­te muß ein Vor­stoß in die­ses Ge­biet von un­se­rer Po­si­ti­on aus eben­falls durch of­fe­nes Ter­rain

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