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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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schwarz­ge­klei­de­te Män­ner aus der Wal­dung, als auch wir die Bäu­me hin­ter uns lie­ßen. Ei­ner von ih­nen war Ja­me­thon Black.
    Ken­sie und Ja­me­thon sa­lu­tier­ten vor­ein­an­der.
    „Kom­man­deur Black“, sag­te Ken­sie.
    „Ja, Kom­man­deur Grae­me“, ant­wor­te­te Ja­me­thon. „Ich bin Ih­nen zu Dank ver­pflich­tet, daß Sie hier­her­ge­kom­men sind, um sich mit mir zu tref­fen.“
    „Es ist mei­ne Pflicht und mir ein Ver­gnü­gen, Kom­man­deur.“
    „Ich möch­te mit Ih­nen die Ka­pi­tu­la­ti­ons­be­din­gun­gen be­ra­ten.“
    „Ich kann Ih­nen die üb­li­chen Be­din­gun­gen an­bie­ten“, sag­te Ken­sie. „Die ent­spre­chend dem Söld­ner­ko­dex auf Trup­pen in Ih­rer La­ge An­wen­dung fin­den.“
    „Sie miß­ver­ste­hen mich, Sir“, sag­te Ja­me­thon. „Ich bin hier­her­ge­kom­men, um über Ih­re Ka­pi­tu­la­ti­on zu ver­han­deln.“
    Die Fah­ne flat­ter­te.
    Plötz­lich sah ich hier wie­der die schwarz­ge­klei­de­ten Män­ner bei der Feld­ver­mes­sung – wie ich sie einen Tag zu­vor ge­se­hen hat­te. Sie hat­ten sich ge­nau dort be­fun­den, wo wir jetzt stan­den.
    „Ich fürch­te, das Miß­ver­ständ­nis be­ruht auf Ge­gen­sei­tig­keit, Kom­man­deur“, sag­te Ken­sie. „Mei­ne tak­ti­sche Po­si­ti­on ist der Ih­ren über­le­gen, und Ih­re Nie­der­la­ge ist so gut wie si­cher. Ich ha­be kei­nen Grund zu ka­pi­tu­lie­ren.“
    „Sie wol­len sich nicht er­ge­ben?“
    „Nein“, sag­te Ken­sie mit Nach­druck.
    Plötz­lich sah ich wie­der die fünf Pos­ten, dort, wo nun die Of­fi­zie­re, Un­ter­of­fi­zie­re und Ja­me­thon selbst stan­den. Und vor ih­nen sah ich den um­ge­stürz­ten Mar­kie­rungs­pfahl.
    „Ach­tung!“ rief ich Ken­sie zu – doch es war längst zu spät.
    Die Er­eig­nis­se wa­ren be­reits ins Rol­len ge­kom­men. Der Trup­pen­füh­rer an der Sei­te Ja­me­thons sprang vor ihn, und al­le fünf zo­gen ih­re Sei­ten­waf­fen. Ich hör­te er­neut das Flat­tern der Fah­ne, und das knal­len­de Ge­räusch schi­en ei­ne gan­ze Wei­le an­zu­dau­ern.
    Zum ers­ten­mal sah ich nun einen der le­gen­dären Dor­sai in Ak­ti­on. Ken­sies Re­ak­ti­on kam so ge­spens­tisch schnell, als hät­te er Ja­me­thons Ge­dan­ken ge­nau in dem Au­gen­blick ge­le­sen, be­vor die Quä­ker nach ih­ren Waf­fen grif­fen. Als ih­re Hän­de die Sei­ten­waf­fen be­rühr­ten, sprang er be­reits auf den Tisch zu, mit feu­er­be­rei­tem Such­ge­schoß-Re­vol­ver in der Faust. Er schi­en di­rekt auf den Trup­pen­füh­rer zu­zu­flie­gen. Sie gin­gen bei­de zu Bo­den, doch Ken­sie blieb in Be­we­gung. Er roll­te sich von dem Trup­pen­füh­rer ab, der nun reg­los im Gras lag. Er kam auf die Knie, feu­er­te, warf sich nach vorn, roll­te wei­ter.
    Der Grup­pen­füh­rer rechts von Ja­me­thon stürz­te zu Bo­den. Ja­me­thon und die rest­li­chen zwei Sol­da­ten hat­ten nun ei­ne bei­na­he voll­stän­di­ge Kehrt­wen­dung voll­führt und ver­such­ten, Ken­sie nicht in ih­ren Rücken ge­lan­gen zu las­sen. Die bei­den üb­rig­ge­blie­be­nen Sol­da­ten scho­ben sich vor Ja­me­thon; sie hat­ten ih­re Waf­fen noch nicht an­ge­legt. Ken­sie ver­harr­te re­gungs­los, als sei er ge­gen ei­ne stei­ner­ne Wand ge­prallt, kam mit ei­nem Satz auf die Bei­ne und schoß zwei­mal. Die bei­den Quä­ker san­ken zu Bo­den, der ei­ne links, der an­de­re rechts.
    Jetzt stand Ja­me­thon Ken­sie di­rekt ge­gen­über, und die Waf­fe in sei­ner Hand war feu­er­be­reit und an­ge­legt. Ja­me­thon schoß. Ein hel­ler, blau­er Blitz fauch­te durch die Luft, doch Ken­sie hat­te sich schon wie­der fal­len las­sen. Er lag auf der einen Sei­te im Gras, stütz­te sich mit ei­nem Ell­bo­gen ab und be­tä­tig­te zwei­mal den Feu­er­knopf sei­nes Such­ge­schoß-Re­vol­vers.
    Die Waf­fe in Ja­me­thons Hand senk­te sich. Er stand jetzt mit dem Rücken ge­gen den Tisch, und er streck­te sei­nen an­de­ren Arm aus, um sich auf der Tisch­flä­che ab­zu­stüt­zen. Er ver­such­te er­neut, die Waf­fe zu he­ben, doch er hat­te nicht mehr die Kraft da­zu. Sie ent­glitt sei­ner Hand. Er lehn­te sich noch stär­ker ge­gen den Tisch und dreh­te sich da­bei halb

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