Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
Vom Netzwerk:
er­fol­gen – schma­le Strei­fen von Acker­land, die sich mit ei­ner Rei­he von Sümp­fen und Moo­ren ab­wech­seln. Die Si­tua­ti­on wä­re so­wohl für un­se­re als auch die geg­ne­ri­sche Trup­pe recht schwie­rig, wenn wir es hier zum Kampf kom­men lie­ßen. Der­je­ni­ge, der sich als ers­ter zu­rück­zie­hen muß, wird ziem­lich schnell in Schwie­rig­kei­ten kom­men.“
    „Wol­len Sie den Geg­ner dort stel­len?“
    „Das kommt dar­auf an. Black hat sei­ne leich­te Ar­til­le­rie vor­sto­ßen las­sen. Jetzt zieht er sich in das hö­her ge­le­ge­ne Ter­rain zwi­schen den Flüs­sen zu­rück. Was Mann­schafts- und Ma­te­ri­al­stär­ke an­geht, sind wir weit über­le­gen. Es gibt kei­nen Grund, warum wir ihm nicht nach­set­zen soll­ten, so­lan­ge er in der Fal­le sitzt …“ Ja­nol brach ab.
    „Kei­nen Grund?“ frag­te ich.
    „Nicht vom tak­ti­schen Stand­punkt aus ge­se­hen.“ Ja­nol run­zel­te die Stirn, wäh­rend er auf die Ta­fel blick­te. „So­lan­ge wir uns nicht zu­rück­zie­hen müs­sen, hät­ten wir kei­ne Schwie­rig­kei­ten. Und da­zu wä­ren wir nur dann ge­zwun­gen, wenn er plötz­lich einen großen tak­ti­schen Vor­teil er­lang­te, der es uns un­mög­lich mach­te, die Stel­lung zu hal­ten.“
    Ich blick­te auf sein Pro­fil.
    „Wie et­wa der Ver­lust Grae­mes?“ frag­te ich.
    Er wand­te sich mir zu; sei­ne Stirn war noch im­mer ge­run­zelt. „In die­ser Rich­tung be­steht kei­ne Ge­fahr.“
    Die Stim­men der in der Nä­he ste­hen­den Sol­da­ten ver­än­der­ten sich plötz­lich; ei­ne ge­wis­se Un­ru­he mach­te sich breit. Wir dreh­ten uns bei­de um und sa­hen in die Run­de.
    Al­le schar­ten sich um einen Bild­schirm. Wir dräng­ten uns eben­falls in die Men­ge, und als ich zwi­schen den Schul­tern zwei­er Of­fi­zie­re aus Grae­mes Stab hin­durch­sah, ent­deck­te ich auf dem Schirm das Bild ei­ner klei­nen, gras­be­wach­se­nen Wie­se, die von be­wal­de­ten Hü­geln um­ge­ben war. In der Mit­te der Wie­se stand ein lan­ger Tisch im Gras, und da­ne­ben weh­te die Flag­ge der Quä­ker: ein dün­nes, schwar­zes Kreuz auf weißem Grund. An je­der Sei­te des Ti­sches stan­den Klapp­stüh­le, aber es war nur ei­ne Per­son zu se­hen – ein Of­fi­zier der Quä­ker, der vor dem hin­te­ren Ti­schen­de stand, als war­te­te er auf et­was. An den Gren­zen zu den be­wal­de­ten Hü­geln – dort, wo Va­ri­formei­chen und -eschen die Wie­se um­säum­ten – wuch­sen Flie­der­bü­sche. Und die Far­ben­pracht der La­ven­del be­gann nun nach­zu­las­sen und zu ver­blas­sen, denn ih­re Blü­te­zeit war bei­na­he vor­über. So viel hat­te sich in nur vier­und­zwan­zig Stun­den ver­än­dert. Am lin­ken Rand des Schirms konn­te ich den grau­en As­phalt ei­ner Stra­ße er­ken­nen.
    „Ich ken­ne die­sen Ort …“ setz­te ich an und wand­te mich zu Ja­nol um.
    „Still!“ sag­te er und hob die Hand. Um uns her­um schwie­gen nun al­le. Wei­ter vorn in un­se­rer Grup­pe sprach ei­ne ein­zel­ne Stim­me.
    „… es ist ein Ver­hand­lungs­tisch.“
    „Ha­ben sie uns einen Par­la­men­tär ge­schickt?“ frag­te die Stim­me von Ken­sie.
    „Nein, Sir.“
    „Nun, se­hen wir uns die Sa­che mal an.“ Vor­ne kam es zu ei­ner Be­we­gung. Die Grup­pe be­gann sich auf­zu­lö­sen, und ich sah Ken­sie und Pad­ma, die in Rich­tung der ge­park­ten Luft­wa­gen gin­gen. Wie ein Ge­richts­die­ner durch die dicht­ge­drängt ste­hen­den Zu­schau­er ei­nes Pro­zes­ses schob ich mich durch die nun aus­ein­an­der­stre­ben­de Men­ge und lief ih­nen nach.
    Ich hör­te, wie Ja­nol mir et­was nachrief, aber ich ach­te­te nicht dar­auf. Dann hat­te ich zu Ken­sie und Pad­ma auf­ge­schlos­sen, die sich dar­auf­hin zu mir um­dreh­ten.
    „Ich möch­te Sie be­glei­ten“, sag­te ich.
    „Es ist in Ord­nung, Ja­nol“, sag­te Ken­sie und sah an mir vor­bei. „Er kann bei mir blei­ben.“
    „Ja, Sir.“ Ich hör­te, wie sich Ja­nol ab­wand­te und wie­der ging.
    „Sie wol­len al­so mit mir kom­men, Mr. Olyn?“ frag­te Ken­sie.
    „Ich ken­ne die Ge­gend“, er­klär­te ich ihm. „Ich kam ges­tern mor­gen dort vor­bei. Die Quä­ker ha­ben über­all auf der Wie­se und in den Hü­geln zu

Weitere Kostenlose Bücher