Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
Vom Netzwerk:
be­son­ders emp­find­lich, weil ich nicht aus­ge­schla­fen hat­te, den­noch hat­te ich das Ge­fühl, daß es mir die­ser Mann be­son­ders schwer­ge­macht hat­te. Ich sah noch sein grim­mi­ges Ge­sicht, wäh­rend ich mein Fahr­zeug star­te­te und da­von­flog.
    Viel­leicht hat­te ich ihm aber auch Un­recht ge­tan. Wir glit­ten zwi­schen den Bäu­men da­hin, und in we­ni­gen Se­kun­den schon war er un­se­ren Bli­cken ent­schwun­den. Wir fuh­ren durch Wäl­der und über­quer­ten leicht ab­schüs­si­ges Ge­län­de, oh­ne wäh­rend der nächs­ten hal­b­en Stun­de über­haupt et­was zu ent­de­cken, und ich war der Mei­nung, daß wir kaum zwei oder drei Ki­lo­me­ter von dem Punkt ent­fernt sein konn­ten, wo der Schar­füh­rer das Ge­räusch von Waf­fen lo­ka­li­siert hat­te, als es pas­sier­te.
    Da war plötz­lich ein Pfei­fen und ein Schlag, der mir das In­stru­men­ten­brett ins Ge­sicht schleu­der­te. Dann wur­de ich be­wußt­los.
    Ich blin­zel­te und öff­ne­te die Au­gen. Das run­de Ge­sicht vol­ler Sor­ge, beug­te sich Da­ve über mich. Er war aus sei­nem Si­cher­heits­gurt ge­schlüpft und war da­mit be­schäf­tigt, mei­nen Gurt zu lo­ckern.
    „Was ist los?“ mur­mel­te ich. Er aber ach­te­te nicht auf mich, nahm mir den Si­cher­heits­gurt ab und zog mich aus dem Fahr­zeug.
    Er woll­te mich auf das Moos le­gen, doch bis wir end­lich aus dem Fahr­zeug drau­ßen wa­ren, war mein Kopf wie­der klar. An­schei­nend war ich eher be­nom­men als be­wußt­los ge­we­sen. Doch als ich mich um­dreh­te und nach un­se­rem Fahr­zeug schau­te, war ich dank­bar, daß ich so bil­lig da­von­ge­kom­men war.
    Wir wa­ren über ei­ne Vi­bra­ti­ons­mi­ne hin­weg­ge­schwebt. Un­ser Luft­fahr­zeug war wie al­le Fahr­zeu­ge, die für den Feld­ein­satz be­stimmt sind, mit Sen­so­ren aus­ge­rüs­tet, die in ver­schie­de­nen Win­keln an­ge­ord­net wa­ren. Und ei­ner die­ser Sen­so­ren hat­te die Mi­ne ge­zün­det, wäh­rend wir noch ei­ni­ge Me­ter von ihr ent­fernt wa­ren. Den­noch war die Na­se des Fahr­zeugs nur noch ein Trüm­mer­hau­fen, und das In­stru­men­ten­brett war durch mei­ne Stirn zer­schmet­tert wor­den. Ein Wun­der, daß mei­ne Stirn noch heil war und nur ei­ne ge­wal­ti­ge Beu­le auf­zu­blü­hen be­gann.
    „Mir geht es bes­tens – mir geht es bes­tens!“ sag­te ich ir­ri­tiert zu Da­ve. Dann be­gann ich auf un­ser Fahr­zeug zu schimp­fen, um mir et­was Luft zu ma­chen.
    „Was fan­gen wir jetzt an?“ frag­te Da­ve, nach­dem ich mich wie­der be­ru­higt hat­te.
    „Wir wer­den zu Fuß zu den Quä­ker-Li­ni­en mar­schie­ren. Sie lie­gen am nächs­ten“, groll­te ich. Da­bei fiel mir die War­nung des Grup­pen­füh­rers wie­der ein, und ich be­gann er­neut vor mich hin­zu­flu­chen. Und weil ich ir­gend­ein Op­fer brauch­te, fuhr ich Da­ve an. „Wir sind im­mer noch hin­ter ei­ner Sto­ry her, ver­giß das nicht!“
    Ich wand­te mich ab und staks­te in die Rich­tung, in der un­ser Fahr­zeug ge­flo­gen war. Wahr­schein­lich la­gen im Ge­län­de noch mehr Mi­nen her­um, doch wenn ich zu Fuß ging, wür­de mein Ge­wicht wohl kaum aus­rei­chen, um sie zu zün­den. Einen Au­gen­blick spä­ter hat­te mich Da­ve ein­ge­holt, und wir wan­der­ten schwei­gend Sei­te an Sei­te über den Moos­tep­pich zwi­schen den ge­wal­ti­gen Baum­stäm­men da­hin, bis das Fahr­zeug un­se­ren Bli­cken ent­schwun­den war.
    Zu spät fiel mir ein, daß ich ver­ges­sen hat­te, mei­nen Arm­band­kom­paß mit dem Peil­ge­rät im Fahr­zeug zu ver­glei­chen. Jetzt schau­te ich auf das Peil­ge­rät an mei­nem Hand­ge­lenk. Nach der An­zei­ge muß­ten die Quä­ker-Li­ni­en di­rekt vor uns lie­gen. Wenn die An­zei­ge stimm­te, war al­les in But­ter. Wenn nicht – so war ei­ne Ori­en­tie­rung zwi­schen die­sen ge­wal­ti­gen Stäm­men und auf die­sem Moos­pols­ter so gut wie aus­ge­schlos­sen. Wä­ren wir zu un­se­rem Fahr­zeug zu­rück­ge­kehrt, um uns noch ein­mal zu ver­ge­wis­sern, so wä­ren wir al­ler­dings buch­stäb­lich ver­lo­ren ge­we­sen.
    Nun, da war im Au­gen­blick nichts zu ma­chen. Wich­tig war, im­mer ge­ra­de­aus durch die Däm­me­rung und die Stil­le des Wal­des zu

Weitere Kostenlose Bücher