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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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wan­dern. Ich stell­te mei­nen Rich­tungs­an­zei­ger auf un­se­ren jet­zi­gen Kurs ein und hoff­te das Bes­te. So mar­schier­ten wir wei­ter – wie ich hoff­te, in Rich­tung Quä­ker-Front, wo die­se auch im­mer lie­gen moch­te.
     

10
     
    Ich hat­te von un­se­rem Luft­fahr­zeug aus ge­nug von die­sem Teil des Ge­län­des ge­se­hen, um ei­ni­ger­ma­ßen si­cher zu sein, daß, was im­mer die Quä­ker oder die Cas­si­da­ner auch vor­hat­ten, ih­re Trup­pen­be­we­gun­gen nicht im frei­en Ge­län­de statt­fin­den wür­den. Al­so hiel­ten wir uns an die Bäu­me und dran­gen von ei­ner Mul­de zur an­de­ren vor.
    Das be­deu­te­te na­tür­lich, daß wir nicht ge­ra­de auf un­ser Ziel los­mar­schie­ren konn­ten, das uns der Grup­pen­füh­rer an­ge­deu­tet hat­te, son­dern im Zick­zack­kurs, wie es un­se­re De­ckung zuließ. Zu Fuß war dies ein lang­sa­mer und müh­sa­mer Weg.
    Ge­gen Mit­tag setz­te ich mich et­was ent­täuscht mit Da­ve hin, um den In­halt un­se­res Lunch­pa­kets zu ver­zeh­ren. Bis zu die­ser Stun­de hat­ten wir kei­nen Men­schen mehr er­blickt – die letz­ten, auf die wir ge­sto­ßen wa­ren, wa­ren die Män­ner der cas­si­da­ni­schen Pa­trouil­le ge­we­sen –, nichts ge­hört und nichts ent­deckt. Wir wa­ren von un­se­rem de­mo­lier­ten Fahr­zeug aus nur et­wa drei Ki­lo­me­ter ge­gan­gen, wa­ren aber we­gen der be­wal­de­ten Stel­len et­wa fünf Ki­lo­me­ter süd­wärts von un­se­rem Kurs ab­ge­wi­chen.
    „Viel­leicht sind sie ab­ge­zo­gen – ich mei­ne die Quä­ker“, be­merk­te Da­ve.
    Das soll­te ein Scherz sein, wie ich fest­stel­len konn­te, als ich von mei­nem be­leg­ten Brot auf­blick­te und in sein grin­sen­des Ge­sicht schau­te. Ir­gend­wie brach­te ich es fer­tig, sein Grin­sen zu er­wi­dern, weil ich das Ge­fühl hat­te, daß ich ihm zu­min­dest dies schul­dig war. In Wirk­lich­keit gab er einen aus­ge­zeich­ne­ten As­sis­ten­ten ab, der den Mund hielt und es tun­lichst ver­mied, ir­gend­wel­che Vor­schlä­ge aus Un­kennt­nis der La­ge zu ma­chen.
    „Nein“, sag­te ich, „da ist et­was im Busch – und ich war ein Narr, daß ich mich da­zu ver­lei­ten ließ, mich von un­se­rem Fahr­zeug zu tren­nen. Es ist ein­fach nicht mög­lich, grö­ße­re Stre­cken zu Fuß zu­rück­zu­le­gen. Die Quä­ker ha­ben sich aus ir­gend­wel­chen un­er­find­li­chen Grün­den zu­rück­ge­zo­gen, zu­min­dest in die­sem Front­ab­schnitt. Wahr­schein­lich woll­ten sie die Cas­si­da­ner hin­ter sich her­lo­cken, schät­ze ich. Aber warum ha­ben wir kei­ne schwar­zen Uni­for­men beim Ge­gen­an­griff zu Ge­sicht be­kom­men …“
    „Horch!“ sag­te Da­ve.
    Er hat­te den Kopf her­um­ge­dreht und die Hand ge­ho­ben, um mir Schwei­gen zu ge­bie­ten. Ich brach ab und horch­te. In ei­ni­ger Ent­fer­nung war da ein Laut, ein merk­wür­di­ger Laut, der sich an­hör­te, als wür­de ei­ne ener­gi­sche Haus­frau ei­ne De­cke aus­klop­fen.
    „Es knallt!“ sag­te ich, in­dem ich mich hoch­rap­pel­te und den Rest un­se­res Pick­nicks ein­fach lie­gen­ließ. „Bei Gott, die füh­ren et­was im Schil­de! Schau­en wir mal nach.“ Ich dreh­te mich auf dem Ab­satz um und horch­te in die Rich­tung, aus der die Lau­te ge­kom­men wa­ren. „Das war et­wa hun­dert Me­ter wei­ter, da drü­ben rechts …“
    Aber ich kam nicht mehr da­zu, mei­nen Satz zu be­en­den. Da­ve und ich wa­ren plötz­lich von Don­ner und Blitz um­ge­ben. Ich fand mich auf dem Moos lie­gend, oh­ne zu wis­sen, wie ich da­hin ge­kom­men war. Da­ve lag auf dem Bauch und streck­te al­le vie­re von sich. Kaum ein paar Me­ter wei­ter war die Er­de auf­ge­wühlt, und die Bäu­me stan­den da, von oben bis un­ten ge­spal­ten, als wä­ren sie in­fol­ge ei­nes In­nen­drucks ex­plo­diert, das wei­ße Holz in ih­rem In­nern auf­ge­ris­sen und zer­split­tert.
    „Da­ve!“ Ich pack­te ihn und dreh­te ihn um. Er at­me­te, und wäh­rend ich ihn noch be­ob­ach­te­te, schlug er die Au­gen auf. Sei­ne Au­gen wa­ren blut­un­ter­lau­fen, und sei­ne Na­se blu­te­te. Wie er so blu­tend vor mir lag, spür­te ich et­was Feuch­tes an mei­ner Ober­lip­pe, einen sal­zi­gen

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