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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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Ge­schmack im Mund. Ich tas­te­te da­nach und merk­te, daß auch aus mei­ner Na­se Blut tropf­te.
    Mit der einen Hand wisch­te ich das Blut ab, wäh­rend ich mit der an­de­ren Da­ve auf die Bei­ne half.
    „Sperr­feu­er!“ sag­te ich. „Los, Da­ve! Wir müs­sen hier weg.“ Zum ers­ten­mal wur­de mir be­wußt, was Ei­leen sa­gen wür­de, soll­te es mir nicht ge­lin­gen, ih­ren Mann heil und un­ver­sehrt zu­rück­zu­brin­gen. Ich war mir des Schut­zes si­cher, den mein ge­schul­ter Geist und mei­ne spit­ze Zun­ge Da­ve zwi­schen den Kampf­li­ni­en bie­ten konn­te. Es ist aber kaum mög­lich, ge­gen ei­ne Ka­no­ne an­zu­ge­hen, die ein Ge­biet von fünf bis fünf­zig Ki­lo­me­ter be­streicht.
    Schließ­lich brach­te er es fer­tig, auf die Bei­ne zu kom­men. Er war der Ein­schlag­stel­le nä­her ge­we­sen als ich, doch wirkt sich ein sol­ches Ge­schoß glück­li­cher­wei­se glo­cken­för­mig aus, wo­bei die Zo­ne wie ei­ne mit der Öff­nung nach un­ten ge­stülp­te Glo­cke aus­sieht, so daß wir uns bei­de am Ran­de die­ses Ge­bie­tes be­fan­den, in dem das plötz­li­che Un­gleich­ge­wicht zwi­schen In­nen- und Au­ßen­druck statt­fand. Nur war er et­was mehr be­nom­men als ich. Wir schlepp­ten uns wei­ter in je­ne Rich­tung, in der nach mei­nem Rich­tungs­an­zei­ger die Li­ni­en der Cas­si­da­ner lie­gen moch­ten.
    Schließ­lich hiel­ten wir atem­los an und setz­ten uns für einen Au­gen­blick hin, um zu ver­schnau­fen. Im­mer noch konn­ten wir das Pum­pern der Ge­schüt­ze dicht hin­ter un­se­rem Rücken ver­neh­men.
    „… al­so schön“, sag­te ich zu Da­ve. „Sie wer­den das Sperr­feu­er ein­stel­len und ih­re Trup­pen ent­sen­den, be­vor sie mit ih­ren Waf­fen wei­ter vor­drin­gen. Ge­gen Trup­pen kön­nen wir et­was un­ter­neh­men, doch ge­gen Ka­no­nen und Pan­zer ha­ben wir kei­ne Chan­ce.
    Da kön­nen wir auch gleich hier sit­zen blei­ben, uns still ver­hal­ten und dann die Front ab­gra­sen, um auf die Cas­si­da­ner oder auf die ers­te Wel­le der Quä­ker zu sto­ßen – je nach­dem, wem wir zu­erst in die Ar­me lau­fen.“
    Er schau­te mich an, und zu­nächst konn­te ich sei­nen Blick nicht deu­ten. Dann aber muß­te ich zu mei­ner Ver­wun­de­rung fest­stel­len, daß so et­was wie Be­wun­de­rung in sei­nem Blick lag.
    „Du hast mir so­eben das Le­ben ge­ret­tet“, sag­te er.
    „Ich ha­be dein …“ Ich brach ab. „Schau, Da­ve, ich bin der letz­te, der nicht al­les ver­sucht, wenn Not am Mann ist. Die­se Ex­plo­si­on hat dich ein­fach kurz aus den Pan­ti­nen ge­kippt.“
    „Aber du hast ge­nau ge­wußt, was in ei­nem sol­chen Fall zu tun ist“, mein­te er. „Und du hast da­bei nicht nur an dich ge­dacht. Du hast auf mich ge­war­tet, bis ich wie­der ei­ni­ger­ma­ßen auf den Bei­nen ste­hen konn­te, und hast mir aus dem Schla­mas­sel ge­hol­fen.“
    Ich schüt­tel­te den Kopf und beließ es da­bei. Wenn er mich des Ver­suchs be­schul­digt hät­te, mei­ne ei­ge­ne Haut zu ret­ten, so hät­te ich mir die Mü­he ge­macht, ihn vom Ge­gen­teil zu über­zeu­gen. Da er sich aber nun für den an­de­ren Weg ent­schie­den hat­te, ließ ich ihm sei­nen Wil­len. Wenn er mich als selbst­lo­sen Hel­den se­hen woll­te, dann bit­te sehr, warum auch nicht?
    „Mach dich fer­tig“, sag­te ich. „Ge­hen wir.“
    Wir rap­pel­ten uns hoch, stan­den et­was un­si­cher auf den Bei­nen – denn wir hat­ten zwei­fel­los et­was ab­ge­kriegt – und mar­schier­ten dann süd­wärts in ei­nem Win­kel, um ei­nem mög­li­chen Wi­der­stand der Cas­si­da­ner aus­zu­wei­chen, soll­ten wir uns wirk­lich so na­he an die Vor­pos­ten her­an­ge­pirscht ha­ben, wie es der Pa­trouil­len­füh­rer an­ge­deu­tet hat­te.
    Nach ei­ner Wei­le war das Trom­mel­feu­er nicht mehr zu un­se­rer Rech­ten, son­dern di­rekt vor uns zu hö­ren, bis es schließ­lich in der Fer­ne erstarb. Ich war ins Schwit­zen ge­ra­ten und hoff­te in­stän­dig, daß wir auf die Cas­si­da­ner sto­ßen wür­den, be­vor uns die In­fan­te­rie der Quä­ker über­rann­te. Die Ge­schich­te mit der Ex­plo­si­on hat­te mir ge­zeigt, wel­che Rol­le der Zu­fall bei Tod und Ver­wun­dung auf dem Schlacht­feld

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