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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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konn­te. Kurz, die Quä­ker konn­ten im Schat­ten die­ses Wal­des einen Groß­an­griff vor­be­rei­ten, oh­ne daß ich es auch nur ah­nen konn­te.
    Nun war aber kei­ne Zeit mehr zu ver­lie­ren. Ich ver­wünsch­te im stil­len mei­ne Mü­dig­keit und mei­nen Brumm­schä­del, daß ich nicht gleich auf sol­che Ge­dan­ken ge­kom­men war. Ich dreh­te in ei­nem großen Bo­gen ab und hin zu ei­ner Mul­de mit ei­ner be­fes­tig­ten Stel­lung der Cas­si­da­ner, aus der ein Ka­no­nen­rohr her­vor­rag­te, um dann zu par­ken. Hier im Frei­en war der Platz für das Moos viel zu son­nig, um zu ge­dei­hen. Über­all wuchs aber ein knie­ho­hes ein­hei­mi­sches Gras und wieg­te sich im leich­ten Wind wie die Ober­flä­che ei­nes Sees.
    Ich stieg aus und wa­te­te durch das Gras bis zu den Bü­schen, hin­ter de­nen sich die Stel­lung ver­barg.
    „Ir­gend­wel­che An­zei­chen von Quä­kern hier oder in den Wäl­dern?“ frag­te ich den dienst­ha­ben­den Grup­pen­füh­rer.
    „Nicht daß ich wüß­te“, er­wi­der­te er. Es war ein schlan­ker, hoch­ge­schos­se­ner jun­ger Mann, ein Milch­bart, der zu früh den Kin­der­schu­hen ent­wach­sen war. Sei­ne Uni­formja­cke war am Hals of­fen. „Un­se­re Pa­trouil­le ist un­ter­wegs.“
    „Hm“, mein­te ich. „Ich will es et­was wei­ter vorn ver­su­chen. Vie­len Dank.“
    Ich kehr­te zu mei­nem Fahr­zeug zu­rück und er­hob mich wie­der in die Lüf­te, das heißt dies­mal nur we­ni­ge Zen­ti­me­ter über den Bo­den, und flog in Rich­tung Wald da­von. Hier war es et­was küh­ler.
    Ich streif­te von ei­ner Baum­grup­pe zur an­de­ren. Bei der drit­ten Baum­grup­pe stie­ßen wir auf ei­ne Pa­trouil­le der Cas­si­da­ner. Die Män­ner la­gen flach auf dem Bo­den und wa­ren gut ge­tarnt. Ich konn­te kei­nen von ih­nen aus­ma­chen, bis ein Grup­pen­füh­rer mit kan­ti­gem Ge­sicht, die Hand­waf­fe im An­schlag und mit ge­senk­tem Vi­sier, di­rekt ne­ben un­se­rem Fahr­zeug auf­tauch­te.
    „Was zum Teu­fel ma­chen Sie denn hier?“ frag­te er, in­dem er sein Vi­sier lüf­te­te.
    „Ich bin Be­richt­er­stat­ter und ha­be die Er­laub­nis, mich zwi­schen den Kampf­li­ni­en zu be­we­gen. Wol­len Sie mei­ne Pa­pie­re se­hen?“
    „Sie wis­sen am bes­ten, was Sie mit Ih­rem Kram an­fan­gen kön­nen“, mein­te er. „Und selbst wenn ich es ver­bie­ten könn­te, wür­den Sie’s wohl trotz­dem tun. Dies hier ist kein Wo­chen­end-Pick­nick im Grü­nen, und dar­an wird auch Ih­re An­we­sen­heit nichts än­dern. Wir ha­ben schon ge­nug Är­ger mit den Leu­ten, die hier in ei­ner Kampf­zo­ne wie nach­ge­mach­te Sol­da­ten her­um­stei­gen. Da macht ein Aus­flüg­ler mehr oder we­ni­ger nichts mehr aus.“
    „Wie­so?“ frag­te ich un­schul­dig. „Ha­ben Sie auch sonst noch Schwie­rig­kei­ten?“
    „Wir ha­ben seit dem Mor­gen­grau­en kei­nen Schwarz­helm mehr ge­se­hen, das ist es!“ sag­te er. „Ih­re vor­ge­scho­be­nen Stel­lun­gen sind leer – ges­tern wa­ren al­le noch be­setzt. Man braucht nur ei­ne An­ten­ne aus­zu­fah­ren und die Oh­ren zu spit­zen – und schon kann man schwe­res Ge­schütz hö­ren, das ir­gend­wo in ei­ner Ent­fer­nung von kaum fünf­zehn bis zwan­zig Ki­lo­me­ter be­wegt wird. Das ist es! Warum ge­hen Sie al­so nicht hin­ter die Li­ni­en zu­rück, Freund, da­mit wir uns nicht auch noch um Sie küm­mern müs­sen?“
    „Aus wel­cher Rich­tung ha­ben Sie die Ge­räusche ver­nom­men?“
    Er zeig­te nach vorn, in Rich­tung Quä­ker-Ge­biet.
    „Das ist dann un­se­re Rich­tung“, sag­te ich, in­dem ich mich in mei­nem Sitz zu­rück­lehn­te und Mie­ne mach­te, das Schie­be­dach zu schlie­ßen.
    „Halt!“ rief er, be­vor ich noch das Dach schlie­ßen konn­te. „Wenn Sie un­be­dingt die feind­li­chen Li­ni­en über­flie­gen wol­len, kann ich Sie na­tür­lich nicht auf­hal­ten. Ich muß Sie al­ler­dings war­nen, daß Sie dies auf ei­ge­ne Ge­fahr tun. Das Ge­län­de dort drau­ßen liegt zwi­schen den Li­ni­en, und Sie lau­fen Ge­fahr, in die Schuß­li­nie au­to­ma­ti­scher Waf­fen zu ge­ra­ten.“
    „Gut, gut. Sie ha­ben Ih­re Pflicht ge­tan.“ Ich zog das Schie­be­dach ener­gisch zu. Viel­leicht war ich

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