Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
Vom Netzwerk:
spielt. Ich hät­te Da­ve am liebs­ten si­cher in ir­gend­ei­nem Un­ter­stand ge­wußt, da­mit ich die Mög­lich­keit hat­te, mit ei­nem der Män­ner in schwar­zer Uni­form zu spre­chen, be­vor die Schie­ße­rei los­ging.
    Für mich be­stand kaum ei­ne Ge­fahr. Mei­ne rot-wei­ße Be­richt­er­stat­te­r­uni­form wies mich als Zi­vi­lis­ten aus, so­fern ich ge­se­hen wer­den konn­te. Da­ve da­ge­gen trug im­mer noch die feld­graue Uni­form der Cas­si­da­ner, wenn auch oh­ne ir­gend­wel­che Rang­ab­zei­chen und mit der wei­ßen Arm­bin­de des Nicht­kämp­fers. Ich kreuz­te aber­gläu­bisch die Fin­ger und wünsch­te uns Glück.
    Der Zau­ber wirk­te, aber nicht in der Form, daß wir einen cas­si­da­ni­schen Un­ter­stand er­reicht hät­ten. Ein schma­ler Wald­strei­fen, der sich an ei­nem Hü­gel­rücken hin­an­zog, führ­te uns zum Grat hin­auf, und ei­ne gel­bro­te Stich­flam­me, die in der Däm­me­rung un­ter den Bäu­men ei­ni­ge Me­ter vor uns auf­lo­der­te, bot uns plötz­lich Ein­halt. Ich stieß Da­ve buch­stäb­lich zu Bo­den, in­dem ich ihm die Faust in den Rücken bohr­te, blieb ste­hen und wink­te mit bei­den Ar­men.
    „Nach­rich­ten­dienst!“ rief ich. „Ich bin von den In­ter­stel­la­ren Nach­rich­ten­diens­ten! Ich bin Zi­vi­list!“
    „Ich weiß, daß Sie ein ver­damm­ter Be­richt­er­stat­ter sind“, er­wi­der­te ei­ne ängst­li­che, vor­sich­ti­ge Stim­me. „Kom­men Sie bei­de her, und sei­en Sie lei­se!“
    Ich reich­te Da­ve die Hand, half ihm auf die Bei­ne und stol­per­te, im­mer noch halb­blind von dem Feu­er­strahl, in Rich­tung der Stim­me. Im Ge­hen be­gann ich wie­der kla­rer zu se­hen, und zwan­zig Schrit­te wei­ter fand ich mich hin­ter dem me­ter­di­cken Stamm ei­ner ge­wal­ti­gen Bir­ke wie­der, Au­ge in Au­ge mit dem cas­si­da­ni­schen Grup­pen­füh­rer, der mich schon ein­mal vor den Quä­ker-Li­ni­en ge­warnt hat­te.
    „Schon wie­der Sie!“ sag­ten wir bei­de fast gleich­zei­tig. Doch dann än­der­te sich die La­ge, in­dem er mir mit lei­ser, lei­den­schaft­li­cher und fes­ter Stim­me vor­hielt, was er von sol­chen Zi­vi­lis­ten hielt, die sich zwi­schen den Fron­ten in ei­nem Kampf­ge­biet ver­fran­s­ten.
    Ich aber hör­te kaum hin und ver­such­te, mei­ne fünf Sin­ne zu­sam­men­zu­klau­ben. Zorn ist Lu­xus – und der Grup­pen­füh­rer moch­te zwar ein gu­ter Sol­dat sein, hat­te aber an­schei­nend die­se ele­men­ta­re Weis­heit noch nicht ge­lernt.
    „Es geht dar­um“, sag­te er grim­mig, „daß Sie mir über­ant­wor­tet sind. Was soll ich jetzt mit Ih­nen an­fan­gen?“
    „Nichts wei­ter“, er­wi­der­te ich. „Wir sind auf ei­ge­ne Ge­fahr hier, um zu be­ob­ach­ten. Und das wol­len wir auch durch­füh­ren. Sa­gen Sie uns, wo wir uns am bes­ten ein­gra­ben kön­nen, und das wä­re dann auch al­les, was Sie für uns tun müs­sen.“
    „Wor­auf Sie Gift neh­men kön­nen!“ sag­te er bö­se, doch mir kam es eher so vor, als spuck­te er den letz­ten Rest sei­nes Zorns aus. „Na schön. Dort drü­ben, hin­ter den Män­nern, die sich hin­ter die­sen bei­den Bäu­men ver­schanzt ha­ben. Und blei­ben Sie in Ih­rem Loch, so­bald Sie eins ha­ben!“
    „In Ord­nung“, sag­te ich. „Doch be­vor wir auf­bre­chen, be­ant­wor­ten Sie mir noch ei­ne ein­zi­ge Fra­ge: Was ha­ben Sie ei­gent­lich auf die­sem Hü­gel zu su­chen?“
    Er blitz­te mich an, als wä­re mei­ne Fra­ge ei­ne Zu­mu­tung. Doch die in­ne­re Er­re­gung, die im­mer noch in ihm ar­bei­te­te, för­der­te den­noch ei­ne Ant­wort zu­ta­ge.
    „Den Hü­gel hal­ten, was denn sonst?“ mein­te er und sah aus, als woll­te er aus­spu­cken, um den Ge­schmack die­ser Wor­te los­zu­wer­den.
    „Den Hü­gel hal­ten? Mit ei­ner Pa­trouil­le?“ Ich starr­te ihn an. „Sie kön­nen doch un­mög­lich mit ei­ner Hand­voll Leu­ten die­se Stel­lung hal­ten, wenn die Quä­ker an­rücken!“ Ich war­te­te, aber er sag­te nichts. „Oder was mei­nen Sie?“
    „Na­tür­lich nicht“, er­wi­der­te er, und dies­mal spuck­te er wirk­lich aus. „Aber wir müs­sen es ver­su­chen. Es wä­re bes­ser, wenn die Schwarz­hel­me Ih­re Klei­dung se­hen könn­ten,

Weitere Kostenlose Bücher