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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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ha­be, im­mer dort zur Stel­le zu sein, wo et­was pas­siert.“
    Er setz­te die Tas­se ganz ge­nau im Zen­trum der Un­ter­tas­se ab.
    „Das ist auch der Grund, Tam“, sag­te er ge­las­sen, „warum Sie den Um­hang jetzt auf Dau­er tra­gen. Von un­se­ren Mit­glie­dern er­war­ten wir be­stimm­te Din­ge, wis­sen Sie.“
    „Ja“, sag­te ich. „Aber ich glau­be, bei mir liegt die Sa­che et­was ab­seits des Üb­li­chen … oh“, füg­te ich hin­zu, als sich sei­ne Au­gen­brau­en plötz­lich ho­ben, „… ich will nicht be­haup­ten, ich sei ei­ne Art Hell­se­her. Ich glau­be nur, ich ha­be zu­fäl­lig das Ta­lent für einen tiefe­ren Ein­blick in das Ent­wick­lungs­po­ten­ti­al von Si­tua­tio­nen, als das bei an­de­ren Mit­glie­dern der Fall ist.“
    Sei­ne Au­gen­brau­en ka­men wie­der her­un­ter. Er run­zel­te ein we­nig die Stirn.
    „Ich weiß“, sag­te ich, „das hört sich ziem­lich prah­le­risch an. Aber neh­men wir ein­fach mal an, mei­ne Be­haup­tung trifft zu. Wä­re ein sol­ches Ta­lent nicht von au­ßer­or­dent­li­chem Nut­zen für den Rat und sei­ne po­li­ti­schen Ent­schei­dun­gen für die Gil­de?“
    Er sah mich scharf an.
    „Viel­leicht“, sag­te er. „Wenn es zu­trifft … und wenn es im­mer funk­tio­niert … und wenn ei­ni­ge an­de­re Vor­aus­set­zun­gen ge­ge­ben sind.“
    „Aber wenn ich Sie in Hin­sicht auf all die­se ‚Wenns’ über­zeu­gen könn­te, wür­den Sie mich dann un­ter­stüt­zen, wenn das nächs­te­mal ein Sitz im Rat frei wird?“
    Er lach­te.
    „Mög­li­cher­wei­se“, sag­te er. „Aber wie wol­len Sie mir Ihr Ta­lent be­wei­sen?“
    „Ich wer­de ei­ne Vor­her­sa­ge ma­chen“, sag­te ich. „Ei­ne Vor­her­sa­ge, die – wenn sie sich be­wahr­hei­tet – ei­ne grund­le­gen­de po­li­ti­sche Ent­schei­dung des Ra­tes er­for­dern wird.“
    „In Ord­nung“, sag­te er. Er lä­chel­te noch im­mer. „Dann pro­phe­zei­en Sie.“
    „Die Exo­ten“, sag­te ich, „sind da­bei, die Quä­ker aus­zu­lö­schen.“
    Das Lä­cheln ver­schwand. Einen Au­gen­blick lang starr­te er mich nur an.
    „Was mei­nen Sie da­mit?“ frag­te er scharf. „Die Exo­ten kön­nen es nicht dar­auf ab­ge­se­hen ha­ben, ir­gend je­man­den aus­zu­lö­schen. Es wi­der­spricht nicht nur al­len ih­ren for­mu­lier­ten Glau­bens­grund­sät­zen … nie­mand kann zwei kom­plet­te Pla­ne­ten vol­ler Men­schen aus­lö­schen und ei­ne gan­ze Le­bens­wei­se noch da­zu. Was mei­nen Sie al­so mit ‚aus­lö­schen’?“
    „Ge­nau das, an das auch Sie den­ken wür­den“, ant­wor­te­te ich. „Zer­schmet­tern Sie die Kul­tur der Quä­ker als funk­tio­nel­le Theo­kra­tie, zer­bre­chen Sie das fi­nan­zi­el­le Rück­grat bei­der Wel­ten … und üb­rig blei­ben nur zwei öde Pla­ne­ten vol­ler ver­hun­gern­der Men­schen, die ent­we­der ih­re Le­bens­wei­se än­dern oder zu an­de­ren Wel­ten emi­grie­ren müs­sen.“
    Er starr­te mich an. Ei­ne gan­ze Zeit­lang gab kei­ner von uns einen Ton von sich.
    „Wie“, frag­te er schließ­lich, „kom­men Sie auf die­se ab­sur­de Idee?“
    „Es ist ei­ne Ah­nung“, sag­te ich. „Mein Ein­blick in den Ver­lauf von Din­gen. Plus die Tat­sa­che, daß es ein Trup­pen-Kom­man­deur von Dor­sai war, Ken­sie Grae­me, der im letz­ten Au­gen­blick an die cas­si­da­ni­schen Streit­kräf­te aus­ge­lie­hen wur­de und die dor­ti­ge Streit­macht der Quä­ker be­sieg­te.“
    „Nun“, sag­te Piers, „das ist ei­ne Sa­che, die in je­dem Krieg pas­sie­ren kann, über­all, in je­der mög­li­chen Schlacht.“
    „Ganz so ist es nicht“, wi­der­sprach ich. „Ken­sies Ent­schei­dung, zum Nordab­schnitt der Quä­ker­front her­um­zu­schwen­ken und ih­re Trup­pen im Rücken an­zu­grei­fen, wä­re ganz und gar nicht von so­viel Er­folg ge­krönt ge­we­sen, wenn der Äl­tes­te Strah­len­de nicht einen Tag zu­vor das Kom­man­do über­nom­men und sei­nen Quä­kern be­foh­len hät­te, am Süd­ab­schnitt von Ken­sies Stel­lun­gen an­zu­grei­fen. Wir ha­ben es hier mit zwei gleich­zei­tig zu­sam­men­tref­fen­den Er­eig­nis­sen zu tun. Ein Kom­man­deur der Exo­ten er­scheint auf der Bild­flä­che und

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