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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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die­ses sü­ße und herr­li­che Ent­zücken der Ra­che ent­deckt. Bei­nah hät­te ich laut auf­ge­lacht, als ich dar­über nach­dach­te, denn ich er­in­ner­te mich an das, was mir der Grup­pen­füh­rer der Quä­ker ge­sagt hat­te, be­vor er mich mit den von ihm nie­der­ge­met­zel­ten To­ten al­lein ließ.
    „Das Schick­sal, dem ich die­se Män­ner un­ter­wor­fen ha­be, kann we­der von dir noch von ir­gend­ei­nem an­de­ren Men­schen rück­gän­gig ge­macht wer­den.“
    Oh, wie recht er hat­te. Die­se ganz be­stimm­te Tat, die er voll­bracht hat­te, konn­te ich nicht un­ge­sche­hen ma­chen. Doch ich hat­te die Macht und die Fä­hig­keit, et­was weit Wich­ti­ge­res als das aus­zu­radie­ren – und ich war der ein­zi­ge Mensch un­ter den Be­völ­ke­run­gen der vier­zehn Pla­ne­ten, der da­zu in der La­ge war. Ich konn­te das In­stru­men­ta­ri­um ver­nich­ten, das sol­che Ta­ten her­vor­brach­te. Ich war ein Rei­ter und Meis­ter des Blit­zes. Und mit ihm konn­te ich so­wohl die Kul­tur als auch die Men­schen bei­der Quä­ker­wel­ten zu­sam­men aus­lö­schen. Ich sah be­reits Licht­schim­mer der Me­tho­de, mit der ich das be­werk­stel­li­gen konn­te.
    Als das Raum­schiff die Er­de er­reich­te, wa­ren die grund­le­gen­den Kon­tu­ren mei­nes Plans im we­sent­li­chen aus­ge­ar­bei­tet.
     

17
     
    Mein ers­ter Schritt auf die­sem Weg war ei­ne ra­sche Rück­kehr nach Neu­er­de, wo der Äl­tes­te Strah­len­de sei­ne Trup­pen von Ken­sie Grae­mes Streit­kräf­ten, die sie ge­fan­gen­ge­nom­men hat­ten, frei­ge­kauft und so­fort ver­stärkt hat­te. Die­se ver­stärk­ten Ein­hei­ten hat­ten ihr La­ger au­ßer­halb von Mo­re­ton, der Haupt­stadt der Nord­par­zel­le, auf­ge­schla­gen, als ei­ne Be­sat­zungs­ar­mee, die die An­sprü­che der Quä­ker­wel­ten auf die Zah­lung des Schuld­be­tra­ges ver­deut­lich­te, der ih­nen auf­grund der An­mie­tung von Streit­kräf­ten durch die nun nicht mehr exis­tie­ren­de Re­bel­len­re­gie­rung zu­stand.
    Doch be­vor ich di­rekt nach Neu­er­de flie­gen konn­te, muß­te ich mich zu­nächst um ei­ne Sa­che küm­mern: Ich muß­te mir von hö­he­rer Stel­le ab­seg­nen las­sen, was ich zu tun be­ab­sich­tig­te. Denn ist man erst ein­mal Voll­mit­glied der Be­richt­er­stat­ter­gil­de, dann gibt es kei­ne hö­her­ran­gi­ge Au­to­ri­tät über ei­nem – bis auf die fünf­zehn Mit­glie­der, die den Gil­de­rat bil­den. Die­ser Rat über­wacht die Ein­hal­tung un­se­res Be­kennt­nis­ses zur Ob­jek­ti­vi­tät, das der Maß­stab un­se­rer Ar­beit ist, und er be­stimmt die Gil­de­po­li­tik, der sich al­le Mit­glie­der zu fü­gen ha­ben.
    Ich traf ei­ne Ver­ab­re­dung mit Piers Leaf, dem Vor­sit­zen­den die­ses Ra­tes. Wir ka­men an ei­nem strah­len­den April­mor­gen in St. Louis zu­sam­men – je­ner Stadt, die un­mit­tel­bar an die Letz­te En­zy­klo­pä­die grenzt. An ei­nem schmuck­lo­sen und doch ele­gan­ten Ei­chen­tisch in sei­nem Bü­ro auf der obers­ten Eta­ge des Gil­de­hau­ses sa­ßen wir uns schließ­lich ge­gen­über.
    „Für je­man­den, der so jung ist wie Sie, Tam, ha­ben Sie es in­ner­halb kur­z­er Zeit ziem­lich weit ge­bracht“, sag­te er, nach­dem er für uns bei­de Kaf­fee be­stellt und auch er­hal­ten hat­te. Er war ein ru­hi­ger und be­herrsch­ter, nicht son­der­lich großer Mann in den spä­ten Fünf­zi­gern, der das Sol­sys­tem über­haupt nie und die Er­de nur noch sel­ten ver­ließ, da er auf­grund sei­ner Ei­gen­schaft als Vor­sit­zen­der im­mer im Licht der Öf­fent­lich­keit stand. „Sa­gen Sie mir nicht, Sie sind noch im­mer nicht zu­frie­den. Was ha­ben Sie jetzt auf dem Her­zen?“
    „Ich möch­te einen Sitz im Rat“, gab ich zu­rück.
    Er hob die Kaf­fee­tas­se an sei­ne Lip­pen, als ich sprach. Er führ­te die Be­we­gung oh­ne zu zö­gern zu En­de. Aber der ra­sche Blick, den er mir über den Rand der Tas­se zu­warf, war so durch­drin­gend wie der ei­nes Fal­ken. Doch er ant­wor­te­te nur:
    „Tat­säch­lich? Warum?“
    „Das wer­de ich Ih­nen sa­gen“, ent­geg­ne­te ich. „Viel­leicht ist Ih­nen auf­ge­fal­len, daß ich of­fen­bar den Bo­gen raus

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