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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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zu ei­ner pla­ne­ta­ren Re­gie­rung ent­sandt. Wenn ich rich­tig un­ter­rich­tet bin, be­haup­tet Ih­re Par­tei, auf­grund der ge­wach­se­nen Stadt­be­völ­ke­rung sei es den länd­li­chen Be­zir­ken mög­lich, die Städ­te zu kon­trol­lie­ren, da ei­ne Stadt wie Blau­vain mit ei­ner hal­b­en Mil­li­on Ein­woh­ner nicht stär­ker ver­tre­ten ist als ein Be­zirk, in dem nur drei- oder vier­tau­send Men­schen le­ben.“
    „Ge­nau, ge­nau!“ O’Doy­ne rück­te vor, und sei­ne Stim­me dröhn­te mir ver­trau­lich ent­ge­gen. „Wie im­mer in sol­chen his­to­ri­schen Etap­pen, ist ei­ne Neu­auf­tei­lung drin­gend not­wen­dig. Aber wird sich die Grü­ne Front durch ei­ne Ab­stim­mung selbst die Macht neh­men? Kaum! Nur ei­ne ent­schlos­se­ne Be­we­gung, nur ei­ne im Volk ver­wur­zel­te Re­vo­lu­ti­on kann ihr die Re­gie­rungs­ge­walt neh­men und un­se­re ei­ge­ne Par­tei, die den ein­fa­chen Men­schen re­prä­sen­tiert, dem nie­mand Be­ach­tung schenkt, den ent­rech­te­ten Städ­ter, an die Macht brin­gen.“
    „Glau­ben Sie, daß ei­ne sol­che im Volk ver­wur­zel­te Re­vo­lu­ti­on zum ge­gen­wär­ti­gen Zeit­punkt mög­lich ist?“ Ich schob den Laut­stär­ke­reg­ler mei­nes Re­cor­ders nach un­ten.
    „Vor Ori­en­te hät­te ich geant­wor­tet … nein! Auch wenn ich es mir noch so ge­wünscht hät­te … nein! Aber seit Ori­en­te …“ Er hielt in­ne, lehn­te sich tri­um­phie­rend zu­rück und sah mich be­deut­sam an.
    „Seit Ori­en­te?“ sporn­te ich ihn an, da ich mit be­deut­sa­men Bli­cken und be­deut­sa­mem Schwei­gen al­lein nichts an­fan­gen konn­te. Aber O’Doy­ne zeig­te die ty­pi­sche Vor­sicht ei­nes Po­li­ti­kers, sich nicht in ei­ne Ecke drän­gen zu las­sen.
    „Nun, seit Ori­en­te“, sag­te er, „ist es of­fen­sicht­lich ge­wor­den – of­fen­sicht­lich für je­der­mann mit ge­sun­dem Men­schen­ver­stand –, daß San­ta Ma­ria sei­nen ei­ge­nen und un­ab­hän­gi­gen Weg ge­hen muß. Daß wir die­sen Weg oh­ne die pa­ra­si­täre, kon­trol­lie­ren­de Hand der Exo­ten be­schrei­ten müs­sen. Und wo kön­nen die­je­ni­gen ge­fun­den wer­den, die das mit­ge­nom­me­ne Schiff un­se­res Pla­ne­ten durch die stür­mi­schen Prü­fun­gen der Zu­kunft steu­ern kön­nen? In den Städ­ten, Be­richt­er­stat­ter! In den Rei­hen je­ner von uns, die zeit­le­bens für die In­ter­es­sen des ein­fa­chen Men­schen ge­kämpft ha­ben. In un­se­rer Par­tei der Blau­en Front!“
    „Ich ver­ste­he“, sag­te ich. „Aber legt Ih­re Ver­fas­sung nicht fest, daß zu ei­ner Än­de­rung der An­zahl der Be­zirks­re­prä­sen­tan­ten ei­ne Wahl er­for­der­lich ist? Und kann ei­ne Wahl nicht nur von der Stim­men­mehr­heit der ge­gen­wär­ti­gen Re­prä­sen­tan­ten aus­ge­schrie­ben wer­den? Und hat nicht die Grü­ne Front im Au­gen­blick die Ma­jo­ri­tät, so daß sie kaum ei­ne Wahl ge­neh­mi­gen wird, die den größ­ten Teil ih­rer Mit­glie­der auf die Op­po­si­ti­ons­bän­ke zwingt?“
    „Rich­tig!“ dröhn­te er. „Das stimmt!“ Er rück­te vor und zu­rück und starr­te mich noch im­mer mit der glei­chen deut­li­chen An­deu­tung von Be­deut­sam­keit an.
    „Dann“, sag­te ich, „weiß ich nicht, wie die im Volk ver­wur­zel­te Re­vo­lu­ti­on, von der Sie spra­chen, mög­lich sein soll, Mr. O’Doy­ne.“
    „Al­les ist mög­lich!“ ant­wor­te­te er. „Für den ein­fa­chen Men­schen ist nichts un­mög­lich! Es liegt et­was in der Luft, und die Luft kommt in Be­we­gung. Wer kann das leug­nen?“
    Ich schal­te­te mei­nen Re­cor­der ab.
    „Nun“, sag­te ich, „so kom­men wir nicht wei­ter. Viel­leicht kön­nen wir oh­ne Mit­schnitt et­was frei­er re­den?“
    „Oh­ne Mitt­schnitt? Si­cher­lich! Na­tür­lich … selbst­ver­ständ­lich!“ sag­te er herz­lich. „Ob Mit­schnitt oder nicht, ich wer­de Ih­nen ge­nau­so be­reit­wil­lig al­le Fra­gen be­ant­wor­ten, Be­richt­er­stat­ter. Und wis­sen Sie, warum? Weil es für mich über­haupt kei­ne Rol­le spielt, ob Ihr Re­cor­der ein- oder aus­ge­schal­tet ist.“
    „Al­so gut“, sag­te ich. „Was ist mit den Din­gen, die in der Luft lie­gen? Kön­nen Sie mir

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