Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Beistand, wenn Ihr an der Macht seid. Unsere Interessen sind rein ökonomisch, nicht politisch. Wir wollen nur, dass die Dinge wieder so sind wie früher, als die Barone eine Macht waren, die man beachten und wertschätzen musste. Das ist nicht viel verlangt für ein müheloses Eindringen Eurer Armeen.“
„Wir können sogar mit Männern dienen, die an der Seite der Euren kämpfen“, sagte Fürstin Esther. „Söldner, aber gute Kämpfer. Wir befehligen auch Assassinen in der Burg. Wir könnten jeden für Euch töten. Jeden.“
„Guter Plan“, sagte der Herzog. „Ich bewundere Ehrgeiz und Eigennutz. Aber ich brauche Euch nicht. Wachen, tötet sie.“
Die drei Umstürzler blickten ihn schockiert an und schauten sich dann schnell um, als die Wachposten des Herzogs nach vorne traten, um sie vom Herzog und von jedem Fluchtweg abzuschneiden. Sir Morrison versuchte, seine Stimme zu finden.
„Das könnt Ihr nicht tun! Wir sind Leute von Macht und Einfluss!“
„Ihr seid Vaterlandsverräter“, sagte der Herzog. „Niemand wird euch vermissen.“
„Gebt uns wenigstens unsere Waffen zurück“, forderte Sir Morrison. „Lasst uns kämpfen und wie Männer sterben!“
Alrik lachte atemlos. „Sehe ich dumm aus?“
Sir Morrison knurrte einen Fluch, warf sich vorwärts und versuchte, sich durch die Wächter zu pflügen, um Alrik zu erreichen. Die Wachposten schlugen ihn nieder, bevor er auch nur in die Nähe kam. Pendleton verlor den Mut und floh, und die Wächter töteten ihn mit Leichtigkeit. Fürstin Esther sah, wie ihre Verbündeten starben, und zog eine hässlich aussehende Stahlnadel aus ihrem hochgesteckten Haar. Sie hielt die lange Nadel wie ein Messer, und die Wachen in ihrer Nähe zögerten. Fürstin Esther warf dem Herzog einen letzten Blick des Trotzes zu, drehte dann die Nadel um, stach sie sich ins Herz und raubte ihm den Mord. Der Herzog betrachtete ihren tot auf dem Boden zusammengesackten Körper.
„Tot ist tot“, sagte er schließlich ruhig. „Ich hatte nie wirklich etwas übrig für Vaterlandsverräter. Wachen, bringt die Leichen weg und werdet sie an einem Ort los, an dem sie keiner findet und macht diesen Saustall sauber. Diese Leute waren nie hier.“
Chance brachte Falk und Fischer zu Lamento in den Privatraum Felicitys, der an den Thronsaal grenzte. Niemand würde sie dort stören. Niemand würde es wagen. Auf dem Weg versuchte Chance beharrlich weiter, Falk und Fischer einzuhämmern, wie sie sich in Lamentos Nähe verhalten sollten. Als Gottes erwählter Krieger kannte Lamento keine Zweifel und keine Furcht. Das machte ihn extrem gefährlich und konzentriert. Man konnte mit ihm nicht streiten oder vernünftig reden, und wenn man versuchte, ihm in den Weg zu treten, dann tötete er einen.
„Hört sich an wie ein Mann nach unserem Geschmack“, sagte Falk, und Fischer nickte würdevoll. Chance fragte sich, ob er noch Zeit hatte, einen Abstecher zu machen und seinen letzten Willen auf den neuesten Stand zu bringen.
Als Chance sie schließlich in das Kämmerchen führte, waren Falk und Fischer sofort beeindruckt von Lamentos bloßer Präsenz. Indem er einfach nur dastand, wirkte er riesengroß, heilig und total bedrohlich, wie einer von Gottes bösartigeren Engeln, der primitiv in den sterblichen Sphären lebte. Falk fragte sich einen Augenblick lang, ob andere Leute sich so fühlten, wenn sie ihn und Fischer trafen. Oder Prinz Rupert und Prinzessin Julia. Falk fühlte sich, als solle er niederknien und um einen Segen oder zumindest um Absolution bitten, aber er tat es nicht. Teilweise, weil er keinem Gewissen gehorchte als seinem eigenen, aber hauptsächlich, weil es, wenn er mit diesem Mann zusammenarbeiten musste, wichtig war, dass er Falk und Fischer wenigstens als unter Umständen gleichrangig betrachtete. Also verneigte er sich höflich vor Lamento und starrte Fischer so lange böse an, bis sie es auch tat. Lamento verneigte sich ebenfalls höflich und wies auf die bereitgestellten Stühle. Alle setzten sich und taten, als fühlten sie sich wohl.
Falk sah Lamento an und fragte sich, wie es sich anfühlte, immer sicher zu sein, dass man das Richtige tat. Nie zu zweifeln oder zu zögern, weder im Vor- noch im Nachhinein. Falk hatte immer schon Zweifel gehabt, selbst als er noch Prinz Rupert gewesen war. Vielleicht gerade damals. Er sah Lamento an, der ihn anstarrte, und fragte sich, ob eine solche Sicherheit den Wanderer zu mehr oder zu weniger als einem Menschen machte.
„Der
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