Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Kathedrale mit seiner verstärkten Sicht betrachtet und eine Vision der Hölle gesehen.“
Lamento schüttelte den Kopf. „Nein. Die Kathedrale ist ein dunkler, böser Ort geworden, aber sie selbst ist keine Domäne des Infernos. Sie enthält möglicherweise ein Tor zur Hölle. Dann werde ich es schließen oder bannen. Ich habe zum Wohle aller immer getan, was ich musste.“
„Ich dachte einst auch so“, sagte Falk. „Ich bin nicht mehr so sicher, wie ich es mal war. Was auch immer Ihr also in der umgekehrten Kathedrale tun werdet, wir werden direkt neben Euch sein. Wenn sich herausstellt, dass Ihr nur ein weiterer verrückter Mistkerl seid, dann werden wir Euch ruhigstellen.“
„Genau“, sagte Fischer. „Plötzlich, brutal und über den ganzen Raum verteilt.“
„Ich wusste, es war ein Fehler, euch drei in einen Raum zu bringen“, sagte Chance. „Ich wechsle jetzt offiziell das Thema, und ich will keine Auseinandersetzungen hören. Sagt mir, Herr Lamento, es gibt alle möglichen Gerüchte, nach denen die umgekehrte Kathedrale verborgene Schätze und vergessene Wunder enthält. Was, glaubt Ihr, ist da drin?“
„Möglicherweise der Gral“, sagte Lamento recht ernsthaft. „Teile des Kreuzes Christi. Die mumifizierten Köpfe von Heiligen, die noch immer lebendig sind und seltsame Wahrheiten aussprechen. Die Peitsche, die Jesu Rücken geißelte, mit dem getrockneten heiligen Blut darauf. Selbst einige von den Möbeln, die er für seinen menschlichen Vater gemacht hat. Etwas anzufassen, dass Christus mit eigenen Händen berührt hat …“ Lamento lächelte plötzlich. „Ich habe keine zwei Bücher gefunden, die zu dem Thema dasselbe sagen. Aber über eines sind sie sich alle sicher; die umgekehrte Kathedrale enthält ein echtes Wunder, einen Gegenstand großer Macht. Möglicherweise die Quelle der Magie der Kathedrale oder den Schlüssel zu ihrem Wiederaufbau. Oder zu ihrer Vernichtung. Ich bin der Zorn Gottes, und wenn ich die Kathedrale nicht retten kann, werde ich sie ausradieren.“
„In Ordnung, das reicht“, sagte Chance streng. „Ich gehe mit euch in die umgekehrte Kathedrale. Jemand muss die flüsternde Stimme der Vernunft sein, und ich sehe keine anderen Freiwilligen.“
„Du kannst nicht gehen“, sagte Falk genauso sachlich. „Ich brauche dich hier, damit du während unserer Abwesenheit die Burg verteidigst. Es gibt immer noch die Möglichkeit, dass etwas Hässliches aus der Kathedrale ausbricht, während wir drin sind. Erinnerst du dich an die abscheulichen Schatten im Thronsaal? Wenn wir nicht zurückkommen und sich an der Kathedrale nichts verändert hat, muss jemand da sein, der die nächste Gruppe hineinführt.“
Chance winkte Falk zu sich. Die beiden Männer erhoben sich und gingen zum anderen Ende des Zimmers, wo sie sich leise und für sich unterhalten konnten. Chance brachte seinen Kopf nahe an Falks. „Wenn die da oben wüssten, wer ihr seid, müsstet ihr nicht allein hineingehen. Ihr hättet eine ganze Armee im Rücken, bereit, euch bis in die Hölle zu folgen.“
„Vielleicht“, sagte Falk. „Aber ich habe das starke Gefühl, eine Armee wäre nur im Weg. Ein kleiner Trupp könnte eine Zeitlang unbemerkt bleiben, und wir können jeden Vorteil brauchen, den wir kriegen können. Außerdem denke ich nicht, dass das ein Kampf ist, den man durch Truppenstärke gewinnen kann. Da stimme ich Lamento zu. Ich weiß nicht, was wir finden werden, wenn wir nach ganz unten gehen. Das ist noch ein weiterer Grund, niemanden in Gefahr zu bringen, wenn wir nicht unbedingt müssen, und wenn es hart auf hart kommt, sind wir alle drei entbehrlich.“
Sie unterbrachen sich, als Lamento sich jäh umdrehte und seine Hand vorschoss, um etwas aus der Luft zu schnappen. Die kleine Gefangene brummte wütend in seiner großen Faust, und dann wurden Lamentos Finger auseinander gedrückt, als Leichtfuß Schwebemond schnell zu ihrer vollen menschlichen Größe heranwuchs. Sie starrte Lamento böse an und schlug dann heftig mit den durchscheinenden Flügeln, um sicherzugehen, dass sie nicht zerknittert worden waren.
„Ehrlich“, sagte sie. „Manche Männer können die Finger einfach nicht bei sich behalten.“
„Ich kann keine Spione gebrauchen“, sagte Lamento ungerührt.
„Dann werdet Ihr in der Politik nicht weit kommen. In der Waldburg lauscht immer jemand“, sagte die Fee nahezu scharfzüngig. „Das solltet Ihr wissen. Wie konntet Ihr wissen, dass ich hier bin?“
„Gott sieht
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