Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
wischen. Sie hatte den heiseren Akzent der Oberschicht, einen verstörend direkten Blick und trug Dutzende von Fuß- und Armreifen, die bei jeder Bewegung geräuschvoll klimperten.
„Ihr Süßen!“, sagte sie laut und kam mit entschlossener Fröhlichkeit auf Falk und Fischer zu. „Wie ausnehmend super, euch wiederzusehen!“
„Hallo Mistique“, sagte Fischer, die froh über alles war, das Falk ablenkte. „Was zur Hölle tust du hier? Du bist nicht verantwortlich für all die gottverdammten Zombies, oder?“
„Bestimmt nicht“, sagte Mistique und zog einen Schmollmund. „Abscheuliche Dinger. Nicht mein Gebiet. Nein, der Stadtrat hat mich den DeWitts für die Dauer ihrer Ärgernisse als offizielle Leibwächterin zugewiesen. Nur für den Fall, dass die Arbeiter zusammengelegt haben, um eine magische Bedrohung zu kaufen. Wenn es irgendwer anderes als die DeWitts wäre, hätte ich dem Rat gesagt, er solle einen schönen langen Spaziergang über ein schönes kurzes Pier machen, aber die DeWitts lehnt man nicht ab. Also bin ich hier, Schatz, eine Zauberin von meiner Größe, reduziert zu einer bloßen Leibwächterin. Eine Schande. Für meinen Geschmack viel zu dicht an echter Arbeit. Aber Not kennt kein Gebot. Der Job ist außerdem äußerst gut bezahlt. Meine Eltern werden langsam älter und brauchen Pflege, was bedeutet, dass ich die Famlienschatztruhen etwas leerer geräumt habe, als mir lieb ist, also …“
„Also tun wir, was die DeWitts sagen, und buckeln ehrerbietig, wenn wir wissen, was gut für uns ist“, sagte Falk.
„Nun ja, ja, Schätzchen. So ist nun mal das Leben. In Haven zumindest. Wobei auch gesagt sein muss, dass Marcus und David beide kein Fünkchen Umgangsformen besitzen. Ich meine, mal ehrlich, sie kommandieren mich herum wie eine verdammte Dienerin. Ich würde am liebsten in ihren Wein pinkeln, aber bei den Jahrgängen, die sie bevorzugen, würden sie das höchstwahrscheinlich nicht einmal merken.“
„Vielleicht kannst du uns ja sagen, warum die DeWitts ausgerechnet jetzt so viel Macht über den Magistrat haben“, sagte Fischer. „Sie haben normalerweise keinen so großen Einfluss.“
„Ah, ja. Es scheint, als warte in den Booten im Hafen eine große Menge verderblicher Waren darauf, ausgeladen zu werden. Tonnen und Abertonnen, und unangenehm viel davon könnte richtig bald schlecht werden, wenn es nicht schnell ausgeladen wird. Die DeWitts bezahlen im Augenblick für großflächige Erhaltungszauber, aber wenn sie das noch länger durchhalten müssen, werden die Kosten ihren Gewinn übersteigen. Also stecken der liebe David und der liebe Marcus ganz schön in der Klemme. Wenn sie die Zauber aufgeben, stehen sie mit Tonnen faulender Lebensmittel da, und wenn sie die Lebensmittel nicht in gutem Zustand liefern, dann werden sie nicht nur Unmengen an Geld verlieren, sondern auch einige sehr wichtige Verträge in der ganzen Stadt. Sie können es sich also wirklich nicht leisten zuzulassen, dass irgendetwas das Entladen der Schiffe stört.“
„Natürlich wissen die Hafenarbeiter alles darüber“, sagte Falk.
„Oh, natürlich. Jedenfalls, da der Magistrat es nicht mit einer Stadt voller hungriger Leute zu tun bekommen will und der Aussicht auf bürgerliche Unruhen und sogar Aufstände zu tun bekommen will, bekommen die DeWitts vorerst, was immer die DeWitts wollen. Bückt euch und lächelt. Es wird vorbei sein, ehe ihr auch nur etwas merkt.“
„Wie kontrollieren die DeWitts so viele Zombies auf einmal?“, fragte Fischer, die fand, es sei eine gute Idee, das Thema zu wechseln.
„Sie sind in den Besitz eines außergewöhnlichen magischen Artefakts gelangt“, sagte Mistique und warf zerstreut ihr langes Haar über die Schulter. „Haben auch dafür verdammt viel berappt. Wie es scheint, ist es damit eine Leichtigkeit, jede beliebige Anzahl von Zombies zu kontrollieren. Ich weiß nicht, was es ist. Sie lassen es mich nicht sehen. Sie sind auch sehr zugeknöpft, was die Person angeht, von der sie es haben. Da mache ich ihnen keinen Vorwurf. Geschäfte mit Nekromanten bringen nie etwas Gutes.“
„Könnten sie wirklich damit durchkommen, ihre Arbeiter durch Zombies zu ersetzen?“, fragte Falk.
„Ich kann mir nicht denken, warum nicht“, sagte Fischer. „Zombies nutzen sich ab, je länger und härter man sie arbeiten lässt, aber in Haven gibt es keinen Mangel an Leichnamen, um sie zu ersetzen. Tatsächlich fände der Magistrat es höchstwahrscheinlich sogar gut. Alle
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