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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Bissiges zu sagen, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken, als Falk ihn streng ansah. Foy entschied, anderswo noch dringend etwas erledigen zu haben und machte sich auf den Weg, um herauszufinden, was. Er versuchte, sich nicht zu erkennbar zu beeilen. Fischer rümpfte die Nase und nahm die Hand vom Schwert. Sie sah Falk an.
    „Murdoch hat recht. Wo ist die Gerechtigkeit hier?“
    „Ich weiß nicht“, sagte Falk und klang plötzlich sehr entkräftet. „Ein Teil von mir will am liebsten mit den Murdochs ohne Umweg hier raus marschieren, aber … das Gesetz ist hier ganz klar. Gewalttätige Mobs haben keinen Platz in geschäftlichen Auseinandersetzungen. Wenn wir bleiben … vielleicht können wir dann helfen, damit die Gewalt nicht aus dem Ruder läuft. Manchmal muss man sich für das kleinere Übel entscheiden. Aber nirgends steht geschrieben, dass es uns gefallen muss.“
    Das allgemeine Gemurmel zwischen den Wächtern erstarb, als die DeWitts wieder heraus auf ihren Balkon kamen und herabschauten wie Generäle, die ihre Truppen begutachteten. Wie Foy angedeutet hatte, begannen die DeWitts, sich zu einem großen Bonus zu verpflichten, der bezahlt werden sollte, wenn die Arbeit der Wache getan war. Die meisten Wächter stimmten gerne zu. Einige jubilierten sogar.
    „Die Streikenden haben unsere rechtsgültigen Anweisungen, die Docks zu verlassen, ignoriert“, sagte Marcus DeWitt. „Sie werden sie dazu bringen zu gehen, mit allen notwendigen Maßnahmen.“
    „Seien Sie vorsichtig, sobald sie das Hafengelände betreten“, sagte David. „Einige der Gebäude sind nicht sehr sicher.“
    Es gab ein kurzes Murmeln voll schwarzem Humor zwischen den Wächtern. Die DeWitts schienen die Ironie nicht zu bemerken.
    „Tun Sie Ihre Pflicht“, sagte Marcus. „Haven braucht Sie.“
    Es gab weitere Jubelrufe, aber die Mehrheit der Wächter drehte sich einfach um und verließ den Kopfsteinpflasterhof in Richtung der Docks, um ihre Arbeit zu erledigen.
    Das erste Licht des wirklichen Morgens breitete sich über den Docks aus, als die Wächter das Hafengelände entlang marschierten, um sich den streikenden Hafenarbeitern zu stellen. Das meiste Rot war vom Himmel verschwunden, und ein dünner Nebel hatte sich gebildet, eine perlgraue Wolke, die die Schiffe im Hafen verschluckte und sich um die beiden Parteien legte, als wolle sie sie vom Rest der Welt abschneiden. Als sei nichts wichtig außer dem, was die Arbeiter und die Wache als Nächstes tun würden. Sie waren in ihrer eigenen kleinen Welt, ohne Ausweg aus dem brutalen Zusammenstoß, der jeden Moment echter und unausweichlicher wurde.
    Der Boden des Hafengeländes bebte unter dem Donnern der Stiefel, als die Wächter auf die Streikenden zu schritten. Die Arbeiter wurden still, machten aber keine Anstalten, sich zurückzuziehen oder aufzulösen. Sie standen eng beieinander, die Körper voller Erwartung angespannt, ihre Gesichter voll stillen Grimms und Entschlossenheit. Die Wächter kamen den Streikenden gegenüber zum Stehen, und einen langen, langen Augenblick lang standen beide Seiten nur da und sahen einander an. Beide Seiten trugen Waffen in den Händen.
    Mitten zwischen Wächterkollegen wog Falk unbehaglich seine Axt in der Hand. Selbst jetzt noch würden vielleicht einige ruhige Worte von einer der Seiten dem Ganzen ein Ende setzen. Ein wenig Geben und Nehmen von beiden Seiten, ein paar Gesten des guten Willens, und sie könnten sich alle abwenden von dem Schrecklichen, das darauf wartete, zu geschehen. Aber niemand interessierte sich für eine Schlichtung. Falk sah weg, sein Blick schweifte fast verzweifelt über die Masten der Schiffe, die sich wie kahle Bäume über den Nebeln erhoben, und eine plötzliche Wanderlust ergriff ihn beinahe wie ein Schmerz. Er spürte ein nahezu körperliches Bedürfnis, eines dieser Schiffe zu betreten und einfach davonzusegeln. Nicht nur weg von dieser besonders unangenehmen Pflicht, sondern weg von Haven und all dem Dreck. Irgendwo anders ein neues Leben aufbauen, jemand anders sein, jemand Sauberes … oder vielleicht einfach herumreisen. Falk schüttelte verdrießlich den Kopf. Er war noch nie vor einer schweren Entscheidung davongelaufen, und er würde jetzt nicht damit anfangen.
    Er sah die Streikenden an, und sie schauten zurück, wutentbrannt und kalt, im Wissen, dass sie verdammt waren, was immer auch geschah. Die Spannung auf den Docks war jetzt so konzentriert und greifbar, dass sie fast eine eigene scharfe Kante

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