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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wirklich Unschuldigen mehr gibt. Nicht in einer Welt, in der die Guten sich selbst verdammen müssen, um die Macht zu bekommen, Gutes zu tun. Also erzähl mir nichts von Tod und Leid, ich habe es mit mehr Leid und mehr Ehre zu tun, als du dir vorstellen kannst.“
    „Beende das“, sagte Fischer, „und wir finden einen Weg, deine Seele zu retten. Wir haben schon schwierigere Dinge hinbekommen.“
    „Stimmt“, sagte Falk. „Niemand, der wirklich bereut, ist je ganz verloren.“
    „Aber ich bereue nicht“, sagte Gaunt. „Ich wollte Macht, und ich habe aus freiem Willen den Preis bezahlt. Ich habe … schon so oft versagt, wisst ihr. Ich bin nie wirklich das geworden, was ich sein wollte und wovon jeder gesagt hat, dass ich es sein könnte. Ich habe nie die Dinge erreicht, die ich erreichen wollte. Ich konnte nicht einmal William Blackstone beschützen, ganz zu schweigen von den Leuten im Streifen. Ich muss diesmal gewinnen. Ich muss. Um jeden Preis.“
    „Aber wir müssen dich aufhalten“, sagte Fischer. „Um jeden Preis.“
    „Ihr könnt es versuchen“, sagte Gaunt. Er winkte fast träge mit einer Hand, und ein in der Luft krachender und zischender Blitz schoss auf Falk und Fischer zu. Falk hob die Axt, und der Blitz prallte von der großen Stahlklinge ab, brach durch das geschlossene Glasfenster und löste sich draußen in der Luft auf.
    „Es ist nicht so leicht, nicht wahr?“, fragte Falk leicht außer Atem. „Das meiste von deiner Macht und deiner Konzentration ist nötig, um die Kontrolle über die Zombies zu behalten, richtig? Darum gab es unten keine Verteidigungszauber. Du bist nicht annähernd so mächtig, wie du es einmal warst.“
    „Ich muss nicht so mächtig sein“, sagte Gaunt. „Ich habe jede Hilfe, die ich brauche.“
    Beim Geräusch langsamer Schritte, die über den Treppenabsatz auf sie zu schlurften, sahen Falk und Fischer sich hastig um. Fischer rannte zur Tür und sah hinaus. Alle privaten Wächter der DeWitts, einst tot, aber wieder erweckt durch Gaunts verstärkten Willen, stolperten den Flur entlang auf sie zu, und sie trugen noch immer ihre dummen, kanariengelben Monturen. Fischer schlug die Tür zu und suchte ein Schloss oder einen Riegel, aber es gab keinen. Sie stemmte den Rücken gegen die Tür und machte sich darauf gefasst, sie zuzuhalten. Schwere Fäuste schlugen gegen die andere Seite der Tür, gefolgt vom Aufprall toter Schultern, aber Fischer hielt die Tür zu. Sie grub die Fersen in den Boden und funkelte Falk an.
    „Tu was, Falk! Wir haben Gesellschaft!“
    Falk sah zu ihr und dann zu Gaunt, der in seiner Konzentration auf den Zauber versunken war. Durch das offene Fenster kamen die Geräusche des Kampfes, der weiter unten auf den Docks noch immer tobte, unterbrochen von den Schreien der Verletzten und der Sterbenden. Falk kannte seine Pflicht, aber er wollte sie nicht tun. Der Hexer war einst ein guter Mann gewesen. Er versuchte noch immer, es zu sein, auf seine eigene verrückte, verdrehte Art, und er war einmal Falks Freund gewesen. Die Zombies hämmerten jetzt gegen die geschlossene Tür, schlugen mit den schweren Waffen in ihren toten Händen dagegen, und das dicke Holz zitterte, während Fischer darum rang, die Tür geschlossen zu halten. Wenn sie es herein schafften, hatten Falk und Fischer auf so engem Raum keine Chance. Falk sah hin- und hergerissen zurück zu Gaunt und suchte verzweifelt nach einem Weg, wie er es vermeiden konnte, einen Mann töten zu müssen, der einst sein Freund gewesen war. Der Hexer beachtete ihn nicht. Falk seufzte einmal und trat dann vor. Er kannte seine Pflicht. Er hatte sie immer gekannt.
    Er war nicht so dumm, das Kreidepentagramm, das Gaunt umgab, zu überschreiten. Er hatte so etwas schon mal gesehen. Die Kraft, die in diesen harmlos aussehenden Linien gebunden war, würde ihm das Fleisch von den Knochen brutzeln. Falk hob seine große Axt, zielte und warf sie in einer kräftigen, fließenden Bewegung. Die Axt passierte das Kreidepentagramm, die eingeätzten Runen auf der Stahlklinge flackerten einen Augenblick lang wild, und dann segelte sie weiter und durchtrennte glatt die scharlachrote Nabelschnur, die den Dämon mit Gaunts Hals verband. Das kankröse Ding fiel rückwärts und schrie grelle Beleidigungen, und der Hexer schnappte vor Schreck und Schmerz nach Luft, als die Quelle seiner Magie plötzlich abgeschnitten wurde. Falk stürmte bereits vorwärts und überquerte die nun harmlosen Kreidelinien ohne Zögern, seine

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