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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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aus einem weit entfernten Land ihren Weg, riss sich den Hut vom Kopf und verbeugte sich tief vor ihnen beiden. Falk und Fischer kamen zum Stehen und sahen verdutzt, wie der Bote vor ihnen auf ein Knie sank und sie mit eindringlicher Aufrichtigkeit ansprach.
    „Prinz Rupert, Prinzessin Julia – endlich habe ich Euch gefunden! Ihr müsst sofort ins Waldkönigreich zurückkehren. König Harald ist ermordet worden. Nur ihr könnt die Wahrheit ans Licht, dem Mörder seine gerechte Strafe und dem Waldland wieder Frieden und Hoffnung bringen!“
    Falk sah Fischer an. „Nun, jetzt steht es fest.“

2
    Niemand ist mehr, wer er früher war
    F alk sah hinab auf den Boten, der geduldig vor ihm kniete, und blickte sich dann schnell um. Niemand schien ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, aber dies war schließlich Haven, und noch dazu das Nordviertel, wo absolut gar nichts unbemerkt von jemandem geschehen konnte, wenn auch nur, weil man nie wusste, was sich später vielleicht als wertvolle Information erwies. Falk stellte fest, dass seine Hand zu der Axt an seiner Hüfte gewandert war, und er nahm sie entschlossen fort. Keine Gewalt der Welt konnte ihn aus diesem Dilemma befreien. Es war der Name, der ihn getroffen hatte, der gottverdammte Name. Lange hatte ihn niemand mehr Rupert genannt. Er war damals ein anderer Mensch gewesen, hatte ein anderes Leben in einer anderen Welt geführt, von dem er geglaubt hatte, ihm für immer entkommen zu sein. Er hätte es besser wissen müssen. Die Vergangenheit ließ einen nie los, und Familienbande waren die stärksten von allen.
    „Wer zur Hölle bist du?“, fragte Fischer und sah mürrisch zu dem knienden Mann hinab. Ihre Stimme klang recht ruhig, aber schließlich hatte es schon immer viel gebraucht, um Fischer aus der Ruhe zu bringen. Sogar, als sie Prinzessin Julia aus dem Hügelland gewesen war.
    „Allen Chance, Eure Hoheit“, sagte der Bote. „Ich glaube, Ihr kanntet meinen verstorbenen Vater, den Ersten Ritter des Waldlandes.“
    „Ist doch egal, wer er ist!“, knurrte Falk. „Einzelheiten können warten, bis wir ihn von der Straße runter ha ben. Chance – steh auf. Ich mochte es noch nie, wenn Leute vor mir knien. Und auch nichts mehr von diesem Hoheitskram. Isobel und ich sind Hauptleute der Stadtwache, und wir müssen einen Ruf bewahren.“
    Der Bote erhob sich anmutig und lächelte charmant. „Wie Ihr wünscht, Sir Rupert.“
    „Verdammt, wir m üssen ihn von der Straße runter bringen“, sagte Fischer. „Der Himmel weiß, dass ich nicht hören will, wofür auch immer er diesen ganzen Weg hergekommen ist, aber wir werden mit ihm reden müssen, und das letzte, was wir brauchen, ist ein Publikum. Bist du allein gekommen, Chance?“
    „Nein, ist er verdammt nochmal nicht“, sagte eine tiefe, knurrende Stimme hinter ihnen. Falk und Fischer drehten sich um, und dort, ihnen gegenüber, stand der größte Hund, den sie je gesehen hatten. Sein voluminöser, quadratischer Kopf war auf einer Höhe mit ihrer Taille, und sein langer, starker Körper strotzte unter dem glänzenden braunen Fell vor Muskeln. Die Hälfte eines Ohres fehlte, und sein Maul war zu einem breiten, keineswegs netten Grinsen geöffnet. Er hatte riesengroße, messerscharfe Zähne. Viele Zähne.
    „Verdammich, ein sprechender Wolf“, sagte Fischer.
    „Ich bin kein Wolf!“ Der Hund klang sehr entschieden und ziemlich sauer über die bloße Annahme. „Wölfe sind dumm, verantwortungslos und jagen in Rudeln, weil sie vor ihrem eigenen Schatten Angst haben. Ich bin ein Hund und stolz darauf. Chance ist mein Freund, und ich wäre euch dankbar, wenn ihr euch einen etwas respektvolleren Ton angewöhnen könnten, wenn ihr ihn ansprecht, und wenn ihr auch nur so ausseht, als würdet ihr ihn bedrohen, dann beiße ich euch die Arme bis zum Ellbogen ab. Für den Anfang.“
    Falk war ziemlich sicher, dass der Hund es ernst meinte. Er versuchte es mit einem beruhigenden Lächeln bei dem Tier, das überhaupt nicht beeindruckt aussah. Falk fragte sich, ob er versuchen sollte, den Kopf des Hundes zu streicheln, aber ein Blick auf die großen Zähne reichte ihm, um diese Idee wieder zu verwerfen. Er war nicht sicher, welche Hunderasse das war. Das Fell glänzte in allen Farben von Braun über Schwarz am Kopf und Weiß an den riesengroßen Pfoten. Das Gesicht legte ein halbes Dutzend Rassen nahe, von denen keine über die Mischung erfreut sein dürfte. Wenn sich alle Hunde der Welt zu einer großen Hundeorgie

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