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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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forderten Ärzte an, um nach ihren Verletzten zu sehen, und begannen den langsamen Prozess, die Trümmer vom Hafengelände zu räumen. Die Zombies, ohne Gaunts Einflussnahme wieder ruhig, gingen wieder an die Arbeit. Die Demonstration der Arbeiter war für den Augenblick vorbei, aber beide Seiten wussten, dass wieder und wieder gekämpft werden musste, bis jemand aufgab oder niemand mehr übrig war, der kämpfen konnte. Ein paar hartgesottene Fanatiker auf beiden Seiten wollten sofort und an Ort und Stelle den Kampf wieder aufnehmen, aber die ruhigeren Köpfe zogen sie in verschiedene Richtungen davon. Für einen Tag hatte es genug Tote gegeben.
    Falk und Fischer schlenderten langsam das Hafengelände entlang und gingen um die bereits dunklen und trocknenden Blutpfützen herum. Alle Toten waren fort, und beide Seiten hatten den dunklen Verdacht, dass die DeWitts die Leichen als Rohmaterial für ihre Zombiearbeiter betrachten könnten. Wächter standen in Grüppchen herum, tranken und rauchten, lächelten, lachten und feierten ihr Überleben. Falk erinnerte sich, wie einige von ihnen den fliehenden Hafenarbeitern gegenüber schlimme Gewalttätigkeit gezeigt hatten, und seine Hand huschte zu der Axt an seiner Seite. Fischer nahm ihn fest am Arm und führte ihn weg.
    „Gaunt war mal ein guter Mann“, sagte Falk. „Er hat den Streifen wirklich für eine Weile gesäubert. Aber das … das macht Haven aus guten Männern.“
    „Du warst schon immer zu sentimental“, sagte Fischer. „Gaunt war machtgeil und hat seine Seele für Magie verkauft, lange bevor wir ihn kennengelernt haben. Die Straße zur Hölle war schon immer mit den Seelen derer gepflastert, die es gut meinen.“
    Sie gingen eine Weile schweigend und ließen die Docks hinter sich, als sie zurück in den Teufelsstreifen kamen. Die grimmigen, grauen Mietshäuser waren ungewöhnlich ruhig, für den Augenblick gedämpft durch die Nachrichten davon, was in den Docks geschehen war. Die wenigen Leute auf der Straße warfen Falks und Fischers Uniformen strenge Blicke zu.
    „Also“, sagte Fischer schließlich. „Wir haben die Stadt gerettet. Horch nur, wie die Bevölkerung uns zujubelt.“
    „Wir haben Haven für die DeWitts und Ihresgleichen gerettet“, sagte Falk. „Die Arbeiter haben nicht verdient, was heute hier vorgefallen ist.“
    Fischer zuckte die Achseln. „Das ist Politik. Politik habe ich noch nie verstanden.“
    „Du musst nur verstehen, dass die Situation in den Docks noch immer nicht gelöst ist. Das wird wieder passieren. Weitere tote Wächter. Weitere tote Arbeiter. Nur das nächste Mal … ich bin nicht sicher, auf welcher Seite ich dann kämpfen werde.“ Er sah stur geradeaus und warf nicht einmal einen Seitenblick auf Fischer. „Deshalb bin ich nicht nach Haven gekommen. Deshalb bin ich auch ganz sicher nicht geblieben.“
    „Wir sind geblieben, weil man uns hier braucht“, sagte Fischer. „Weil wir dachten, wir könnten einen Unterschied machen.“
    „Wie findest du es, in Haven zu leben und zu arbeiten? Wie fändest du es, wenn ich vorschlagen würde zu gehen?“
    „Ich gehe, wohin immer du gehst, mein Liebster“, sagte Fischer vorsichtig. „Das weißt du. Aber können wir wirklich gehen, wenn so vieles noch unentschieden ist? Können wir all dem Übel, das in der Stadt frei herumläuft, den Rücken kehren? Das letzte Mal, als ich nachgeschaut habe, waren wir noch immer die einzigen ehrlichen Bullen in Haven.“
    „Ich mache mir Sorgen“, sagte Falk. „Über den mangelnden Sinn und das mangelnde Ziel in meinem Leben. Ich bin fünfunddreißig. Nicht alt. Bestimmt nicht. Aber auch nicht mehr jung. Als ich jünger war, habe ich immer gedacht, ich hätte mein Leben geordnet. Hätte alle großen Entscheidungen in meinem Leben getroffen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich fühle mich, als triebe ich nur so dahin. Als hätte ich mich verirrt.“
    „Ich war noch nie ehrgeizig“, erklärte Fischer. „Wir haben die lange Nacht des blauen Mondes und den Dämonenkrieg überlebt. Alles andere musste sich danach ja bitter anfühlen. Verdammt, ich habe damals fest damit gerechnet zu sterben, jeder Tag seitdem war ein Bonus. Wir leisten hier gute Arbeit – Leute retten, Leuten helfen. Gib dich damit zufrieden.“
    „Wir waren Helden“, sagte Falk. „Was wir taten, war wichtig.“
    „Willst du Haven wirklich verlassen?“
    Falk seufzte müde. „Wo könnten wir denn hingehen, wo es anders wäre?“
    Da kreuzte plötzlich der Bote

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