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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Vertrag. Wir erklären uns bereit, eure besten Freunde zu sein und euch von Ärger fernzuhalten, und im Gegenzug für diese beschwerliche Aufgabe bekommen wir alle einen garantierten Platz im Paradies. Katzen gehen an andere Orte, und das haben sie verdammt nochmal auch verdient. Vermutlich fühlen sie sich dort wie zu Hause, wenn sie die Sünder quälen.“ Er hielt plötzlich inne, abgelenkt von einem Mann, der noch immer an einem Tisch in der Nähe saß. Der Mann hatte seinen Teller, auf dem noch die Hälfte seines Essens lag, von sich weggeschoben. Der riesige Hund starrte wie hypnotisiert auf die Mahlzeit, sprang dann auf die Beine und ging auf den Tisch zu. Der Kunde sah sich um und musste feststellen, dass er sich beinahe auf Augenhöhe mit einem riesengroßen Hund befand. Er wurde bleich. Chappie räusperte sich. Es klang wie ein Grollen. Der Kunde wurde sehr blass. Chappie schaute vielsagend auf das Essen auf dem Teller. „Du willst das doch nicht alles liegenlassen, oder? Vollkommen tadelloses Essen, das verschwendet wird? In Cathay verhungern Millionen!“
    Der Kunde sah den Hund an und war fast zu ängstlich, um sich zu bewegen. „Ich bin … nicht wirklich hungrig. Hab keinen Bissen mehr herunterbekommen.“
    „Nun“, sagte Chappie, „ich schätze, ich könnte dir helfen. Bevor ich mit ansehen muss, wie das gute Essen im Müll landet. Wenn es dir nichts ausmacht?“
    „Oh nein. Tu dir keinen Zwang an. Ich bin sicher, dass ich gerade weg muss. Dringend. Wenn du entschuldigst …“
    Er sprintete zur Tür. Chappie schlang alles Essen auf dem Teller herunter und leckte ihn dann sauber, ehe er zufrieden zurücktappte und sich zu Chances Füßen auf den Boden warf. Chance sah ihn traurig an.
    „Du kennst kein Schamgefühl, oder, Chappie?“
    „Natürlich nicht. Ich bin ein Hund. Erzähl den Leuten deine Geschichte, während ich ein Nickerchen mache. Schmück sie nicht aus. Ich höre zu.“
    Chance seufzte und wandte sich wieder Falk und Fischer zu. „Ich bin der Sohn des verstorbenen Ersten Ritters des Waldkönigreichs. Sein einziges Kind. Ich glaube, Vater mochte Frauen nicht sehr. Männer auch nicht, wo wir gerade davon sprechen. Wie es scheint, hat er meine Mutter getroffen, während er die Tavernen nach dem Erzmagier absuchte, als der mal wieder auf einer seiner Sauftouren unterwegs war. Für gewöhnlich war er leicht zu finden. Man musste nur nach einem Fenster suchen, aus dem Feuerwerk kam. Jedenfalls, als ihn der Erste Ritter gefunden hatte, war der Erzmagier schon ohnmächtig. Es war eine lange Nacht gewesen, also sorgte Vater dafür, dass sie beide die Nacht in der Taverne verbringen konnten. Ich habe den Eindruck, er hatte das auch vorher schon tun müssen. Meine Mutter arbeitete dort als Tavernenhure. Sie hat den Ersten Ritter betrunken gemacht … und ihm neun Monate später einen unerwarteten Sohn überreicht. Mich. Zuerst wollte er mich nicht anerkennen, obwohl er meiner Mutter Geld für meinen Lebensunterhalt geschickt hat, im Gegenzug für ihr Schweigen und dafür, dass sie Abstand hielt.
    Als ich zehn war, kam er mich holen. Ohne Vorwarnung. Nur diese riesige, furchteinflößende Gestalt in schwerer Rüstung, vor der sich jeder, auch meine Mutter, tief verbeugte. Er hat mich mitgenommen. Wir haben den größten Teil der Woche auf Reisen verbracht, und ich glaube, er hat nicht mal zehn Worte mit mir gewechselt. Schließlich hat er mich in St. Judas abgeladen, einer sehr angesehenen und noch teureren Privatschule an der Grenze zwischen dem Wald und dem Königreich Rothirsch. Dann ritt er ohne sich zu verabschieden davon. Ich sah ihn nie wieder.
    Ich habe seine breiten Schultern und seine Tendenz zu mehr als der üblichen Muskelmasse geerbt, aber nicht seinen tödliche n Zorn. Mein rotes Haar und die grünen Augen kommen von meiner Mutter, zusammen mit meiner etwas ruhigeren Veranlagung. Meine Mutter habe ich auch nie wiedergesehen. Die Schule ließ nicht zu, dass sie mich besuchte, und sie starb, ehe ich alt genug war, um die Schule zu verlassen. Tavernenhuren leben nicht lange. Mein Vater starb während des Dämonenkriegs , aber das wisst ihr ja. Ihr wart dabei.
    Ich war zwölf und ganz allein. König Harald schickte mir mein einziges Erbe zu, die große Doppelaxt des Ersten Ritters. Ich konnte sie damals nicht mal heben. Es gab kein Geld; das Wenige, das mein Vater mir hinterlassen hatte, musste ich aufwenden, um seine Schulden zu begleichen. Zum Glück hatte er mein Schulgeld schon

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