Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
versammelt hätten, dann wäre ein Hund wie dieser wahrscheinlich das Ergebnis gewesen.
    „Dies ist mein Beschützer“, sagte Allen Chance und trat neben den Hund. „Er heißt Chappie. Er hat mir Rückendeckung gegeben, oder genauer, er hat euren Rücken im Auge behalten, nur für den Fall. Wir waren nicht sicher, wie ihr es aufnehmen würdet, nach all diesen Jahren entdeckt zu werden.“
    „Aber er kann sprechen!“, sagte Fischer.
    „Sehr gut sogar“, sagte Chappie. „Ich bin stolz auf meine Ausdrucksweise, und nur, damit es jeder ganz genau weiß: Ich bin nicht Chances Hund. Er ist mein Freund. Ich trage kein Halsband, apportiere keine Stöckchen oder komme auf Zuruf, wenn mir verdammt nochmal nicht danach ist.“
    „Wie hast du sprechen gelernt?“, fragte Falk.
    Der Hund zuckte die Achseln. „Ich lebte früher beim Erzmagier in seinem Dunklen Turm. Wenn man lang genug mit einem verrückten Magier herumhängt, lernt man sprechen. Ist keine große Sache.“ Der Hund trottete langsam vorwärts, und Falk und Fischer mussten gegen den starken Impuls zurückzuweichen ankämpfen. Chappie setzte sich und kratzte sich mit der Hinterpfote an seinem ausgefransten halben Ohr. „Wir haben uns schon einmal getroffen, aber ihr erinnert euch höchstwahrscheinlich nicht an mich. Ich war damals ein Welpe. Einer der vielen Tierversuche des Erzmagiers. Früher gab es viele von uns. Jetzt haltet still, damit ich euch im Schritt beschnüffeln, ans Bein pissen und mich generell unanständig benehmen kann. Das ist Teil meines hündischen Liebreizes.“
    „Ich denke, wir verzichten darauf, danke“, sagte Falk. Er sah Chance an. „Dieser Hund hat mehr Persönlichkeit, als gut für ihn ist.“
    „Ich weiß“, sagte Chance. „Glaubt mir. Ich weiß.“
    „Wir müssen die beiden von der Straßen und aus den Augen der Öffentlichkeit schaffen“, sagte Fischer. „Sie sind einfach zu bizarr, selbst für Haven.“
    „Richtig“, sagte Falk. „Unsere Unterkunft ist zu weit weg. Wohin können wir sie in der Nähe bringen, wo wir für uns sind? Irgendwo, wo wir einigermaßen sicher sein können, nicht belauscht zu werden.“
    „Die Taverne zum toten Hund“, sagte Fischer sofort. „Vor der letzten Hygienehysterie konnte man da anständig trinken.“
    „Ihr wollt uns wohin bringen?“, fragte Chappie bedrohlich. „Wenn das die Art von Laden ist, der Hund auf der Speisekarte hat, dann werde ich ihn persönlich auseinandernehmen, die Ruinen anzünden und in die Asche pissen.“
    „Es ist nur ein Name“, sagte Falk. „Jetzt halt die Klappe und hör auf, Aufmerksamkeit zu erregen, und ich besorge dir einen Hundekuchen oder so etwas.“
    „Na, juhu“, knurrte der Hund, aber er erhob keine weiteren Einwände, als Falk und Fischer Chance bei den Armen nahmen und ihn eine Seitengasse hinunter drängten. Niemand in der Nähe wirkte besonders neugierig. Die Leute waren es gewohnt zu sehen, wie Falk und Fischer Leute schnell wegbrachten, ob diese gehen wollten oder nicht. Der Hund warf einen letzten Blick in die Runde, murmelte etwas und folgte dann den anderen in die Gasse.
    Die Taverne zum toten Hund war eine nahegelegene Gaststätte, zwielichtiger als die meisten anderen, was im Nordviertel schon einige Mühe erforderte. Man kam nur hinein, indem man den Türsteher einschüchterte, und der Laden war stolz auf seinen schlechten Ruf. Im toten Hund bekam man keinen Schnickschnack, keine Gefallen und keinen Trost, nur guten Branntwein zu vernünftigen Preisen, garantierte Privatsphäre und Knabberkram an der Bar, wenn man in der Stimmung für ein Abenteuer war. Zwei große, kräftige Rausschmeißer, die Muskeln auf den Muskeln hatten, wahrten den Frieden. Es gab einzelne Tische mit Gruppen von Stühlen und ausreichend Schatten, damit Leute darin verschwinden konnten. Es war nie wirklich voll und nie wirklich leer, und das Dauergemurmel der Unterhaltungen hob und senkte sich wie die Gezeiten des Meeres. Jemand plante eine Revolution, jemand plante einen Bankraub und jemand ging leer aus, obwohl er es jetzt noch nicht wusste. Alltag im Nordviertel.
    Niemand sah sich um, als Falk und Fischer mit Chance hereinplatzten, obwohl Chappie einige unsichere Blicke erntete. Die Rausschmeißer zogen sich nur ein klein wenig zurück, um den Hauptleuten der Wache viel Raum zu geben. Dann sahen sie Chappie und zogen sich noch weiter zurück. Falk und Fischer entschieden sich für einen Tisch in einer ausnehmend dunklen, weit von der Tür

Weitere Kostenlose Bücher