Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
der Reichen, Mächtigen und Schicken, und sie mochten ihre Ruhe, ihren Frieden und ihre Privatsphäre. Sie schlenderten ohne Eile die hübschen, von Bäumen gesäumten Straßen entlang und hatten sich in all ihrer Pracht herausgeputzt wie so viele stolze Pfauen. Die Vierergruppe überwachte ihr Zielrestaurant von der anderen Straßenseite aus und war in den Schatten am Eingang einer Gasse verborgen. Solange sie sich in der Nähe einer Lieferantenstraße aufhielten, waren sie nahezu unsichtbar, denn die höheren Stände würden sich nie dazu herablassen, die Anwesenheit eines Dienstboten zu bemerken.
Im Augenblick war das Restaurant gerammelt voll, und große, bewaffnete Männer bewachten die Tür und stellten sicher, dass niemand auch nur stehen blieb, um die handgeschriebenen Speisekarten in den Fenster zu lesen. Überraschenderweise setzte sich niemand dagegen zur Wehr. Sie wussten, wer dort drinnen zu Abend aß, obwohl sie vorgaben, es nicht zu wissen. Chappie schnüffelte anerkennend und leckte sich die Lefzen.
„Guter Gott, irgendjemand da drin weiß, was er tut. Ich kann jede Art von Fleisch riechen, die es je gab, und eine ganze Menge Soßen, die so gut sind, dass meine Zähne wehtun. Sag mir, dass wir da reingehen, Chance. Ich verspreche, niemanden zu beißen. Es sei denn, es ist ein besonders langsamer Ober.“
„Wir gehen rein, aber jetzt noch nicht“, sagte Falk, „und wenn wir reingehen, kannst du beißen, wen du willst. Ziel einfach auf alles, was herabhängt.“
„Leute wie dich mag ich“, sagte Chappie fröhlich.
„Ist jeder dort drinnen ein Halunke?“, fragte Chance. „Was tun sie alle zusammen an einem Ort?“
„Hier“, sagte Fischer, „kommen die Köpfe von Havens organisiertem Verbrechen einmal die Woche zusammen, um interne Angelegenheiten zu klären und die Verletzung von Territorien auszudiskutieren. Alles sehr friedlich und geschäftlich, mit der Hilfe einer kleinen Armee von Leibwächtern. Ihr schaut gerade auf einige der schlimmsten und mächtigsten Menschen in Haven. Nur ein Wort oder ein Wink von ihnen, und Leute leiden und sterben. Die Wache hat strengen Befehl, sich diesem Ort nicht zu nähern, wenn diese Leute gerade ihre Versammlungen haben. Sie haben gewaltigen politischen Einfluss. Verdammt, manche von ihnen sind sogar Politiker.“
„Das ist ein guter Grund, so viele dieser blutsaugenden Bastarde wie möglich zu erledigen, ehe wir Haven verlassen“, sagte Falk. „Aber wir können es uns nicht leisten, das hier in die Länge zu ziehen. Wir gehen rein, verursachen so viel Mord und Totschlag, wie wir können, und verschwinden wieder. Hier gibt es jede Menge gut bewaffnete private Schlagkraft, und selbst wir können nicht gegen eine Armee kämpfen. Da die Neuigkeiten darüber, was wir vorhaben, mittlerweile zweifellos bis zu Glen und Dubois vorgedrungen sind, könnt ihr darauf wetten, dass in der Stadt verdammt viele Wächter unterwegs sind und uns suchen, mit der Anweisung, uns um jeden Preis zu verhaften. Isobel, hast du noch immer diese Schockgranaten?“
„Oh ja“, sagte Fischer. Sie griff in eine ihrer Gürteltaschen und holte eine Handvoll silberner K ü gelchen hervor. Sie hielt sie locker in der Hand und grinste. „Sie sehen nicht nach viel aus, aber sie sind wirklich etwas Besonderes. Wir bekommen nicht oft die Erlaubnis, sie zu benutzen, weil sie so teuer und so schwer herzustellen sind. Im Grunde sind sie Bruchstücke von Zeit und Raum, die jemand aus dem Herzen eines heftigen Sturms gerissen und in eine magische Hülle eingeschlossen hat wie Insekten in Bernstein. Ein Augenblick, aus der Zeit gerissen und ewig aufbewahrt. Ich muss nur eines dieser kleinen Schmuckstücke vorbereiten und werfen, und das Restaurant ist Geschichte.“
„Nimm zwei“, sagte Falk. „Nur um sicherzugehen.“
„Du bist zu gut zu mir. Hältst du die Brandsätze bereit?“
„Natürlich, und die Chaosbomben.“
Fischer runzelte bekümmert die Stirn. „Bei diesen Dingern bin ich immer noch nicht sicher. Es gibt einen guten Grund, warum sie immer noch auf der schwarzen Liste stehen. Noch versteht niemand Chaosmagie, und das eine Mal, dass jemand versucht hat, sie mir zu erklären, hatte ich den ganzen Tag Kopfschmerzen. Die Dinger könnten genauso gut uns ausschalten wie den verdammten Feind. Versprich mir, dass du sie nur als letzten Ausweg benutzt, Falk, sonst gehe ich nicht mit dir da rein.“
„Weichei“, sagte Falk ruhig. „Was ist nur aus deinem Sinn für
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