Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
kämpfen, sich nicht zu übergeben. Chappie drückte sich eng an seine Beine, hatte den Schwanz zwischen die Hinterläufe geklemmt und jaulte unglücklich. Um sie herum brüllte das Feuer und verschlang, was vom Restaurant noch übrig war. Fischer blickte Falk an.
„Haben sie das verdient?“
„Ich weiß nicht“, sagte Falk. „Wenn du willst, können wir einige ihrer Opfer fragen, ehe wir gehen.“
Fischer sah sich gehetzt um. Sie spürte, wie sich die unnatürliche Präsenz noch immer in der Luft zusammenzog und wand, noch nicht zufrieden und weit außerhalb jeder Kontrolle, die sie vielleicht einmal darüber gehabt hatten.
„Falk, dieser Scheiß sieht nicht aus, als wolle er sich wieder auflösen. Wenn überhaupt, würde ich sagen, er breitet sich aus und bewegt sich in unsere Richtung. Ich denke, es ist Zeit zu gehen, und zwar schnell.“
„Du hast wahrscheinlich Recht“, sagte Falk. „Irgendeine Ahnung, wie groß die Reichweite dieser Dinger ist?“
„Frag nicht mich“, sagte Fischer und ging schnell zurück zur zerstörten Vorderseite des Restaurants. „Du bist der, der sich alles über solche Sachen durchliest.“
„Halt die Klappe und renn“, sagte Falk, und das taten sie. Chance und Chappie waren direkt hinter ihnen.
Vor dem Restaurant hatten sich Gaffer versammelt. Falk und Fischer schrien ihnen zu, sie sollten sich zurückziehen, und die schicken Leute warfen einen Blick auf die blutverschmierten Waffen in ihren Händen, dann auf ihren Gesichtsausdruck und taten, was man ihnen sagte. Falk hörte nicht auf zu re nnen, bis er sicher wieder in der Einmündung der Gasse auf der anderen Straßenseite stand. Er blickte zurück, Fischer stand an seiner Seite, und sie beide schnappten nach Luft. Chance und Chappie quetschten sich hinter die zwei Wächter und linsten vorsichtig an ihnen vorbei.
„Sagt“, sagte der Hund beiläufig, „habt ihr zwei schon mal das Wort ‚Übertreibung‘ gehört? Ich habe schon Waldbrände gesehen, die weniger Schaden anrichten als ihr.“
„Stimmt“, sagte Chance. „Ich bin beeindruckt. Sehr beeindruckt. Können wir jetzt gehen? Wenn das, was ihr da im Restaurant losgelassen habt, nicht auf das Restaurant beschränkt bleibt, dann bin ich für meinen Teil unterwegs zum nächsten Horizont, und ich werde mich nicht umdrehen, bis ich in einem anderen Land bin.“
„Ich wette, ich bin schneller da als du“, forderte Chappie ihn heraus und schnupperte unglücklich in der Luft.
Falk wollte gerade etwas Spritziges sagen, als plötzlich das ganze Restaurant still und leise verschwand und nur ein großes Loch im Boden zurückließ, wo das Fundament gewesen war. Die gaffende Menge machte verschiedene Geräusche des Staunens und rief laut einige Götter an. Einige applaudierten. Falk blinzelte ein paarmal.
„Es scheint, als sei die Kraft des Chaos dorthin zurückgekehrt, woher auch immer die Zauberer der Wache sie bekommen haben“, sagte er schließlich, „und das Restaurant hat sie mitgenommen.“
„Ab dafür“, sagte Fischer. „Lasst uns verdammt nochmal abhauen. Einer der Leute, die wir gesucht haben, war nicht hier. Wir können Haven nicht verlassen, ohne uns von ihm zu verabschieden.“
„Verdammt“, sagte Chance. „Habt ihr für einen Tag nicht genügend Leute umgebracht? Wie viele braucht es noch, damit euer Rachedurst gestillt ist?“
„Das würde dich überraschen“, sagte Falk, und etwas in seiner Stimme ließ Chance beschließen, nichts weiter zu sagen. Falk blickte düster auf das große Loch im Boden. „Ein Mann war nicht hier, der größte Halunke von allen. Er macht sich nie selbst die Hände schmutzig, bekommt aber einen Anteil von den Geschäften aller anderen dafür, dass er ihre Pläne finanziert. Ein großer, fetter Blutegel, der sich am Blut der Stadt labt.“
„St. Christophe“, sagte Fischer. „Er hat eine Privatarmee von über vierhundert Mann, und sein Palais ist besser geschützt als das Hauptquartier der Wache. Wir hatten gehofft, er sei mit dem restlichen Abschaum hier, aber anscheinend ist er in letzter Zeit zu wichtig, um selber zu erscheinen. Also müssen wir ihn wohl auf die harte Tour ausfindig machen.“
„Augenblick mal“, sagte Chance und gab sich Mühe, fest und entschlossen zu klingen. „Wir vier können uns keinen Weg durch eine Armee von vierhundert Männern bahnen, verdammt! Es ist mir egal, was ihr laut den Legenden getan habt. Falk, wenn du auch nur so aussiehst, als wolltest du noch eine von
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