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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sprachen mit eintönigen, fremden Stimmen, erfüllt von dem Wissen, das nur die Toten hatten, und Ruperts und Julias Herzen hämmerten schmerzhaft in ihrer Brust, als sie sich an Dinge und Gefühle erinnerten, die sie längst verloren gewähnt hatten. Irgendwie wussten sie, dass ihnen Umstände genannt wurden, die sie wissen mussten, aber die Anwesenheit von so viel Tod beeinträchtigte diese mit ihren Erinnerungen an Verlust und Versagen und Dingen, die nie ausgesprochen, aber auch nie wirklich vergessen wurden. Die Lebenden sollten die Toten nicht hören, denn das menschliche Herz konnte zu viel Wahrheit nicht vertragen.
    Dann öffnete sich der weiße Tunnel mit einem Dr öhnen und schleuderte sie zurück in die wirkliche Welt, und der Wald entstand krachend um sie herum und vor ihnen. Die großen Bäume waren stolz, hoch und grün vom saftigen Laub des Sommers. Die Luft war erfüllt vom Gesang der Vögel, dem Brummen der Insekten und den schweren Düften von Gras, Erde und Humus. Es roch nach Heimat. Falk zügelte sein Pferd, als der weiße Tunnel hinter ihm verschwand, und die anderen blieben mit ihm stehen. Einen Augenblick lang saß er da und atmete vor Anstrengung und lange unterdrückten Gefühlen schwer, dann sah er Chance missvergnügt an.
    „Warum hast du uns nicht gewarnt?“
    Chance erwiderte unsicher seinen Blick. „Es tut mir leid. Man gab mir zu verstehen, ihr wärt schon einmal durch den hellen Tunnel gereist.“
    „Nicht das“, sagte Fischer schwer. „Du hättest es uns erzählen sollen. Du hättest uns von den Toten berichten sollen.“
    „Welche Toten?“, fragte Chappie und sah sich schnell um.
    „Sie kamen und sprachen zu mir“, sagte Falk. „Geister der Vergangenheit, die längst begraben sind.“
    „Die Toten“, sagte Fischer. „Sie versuchten verzweifelt, mich vor … etwas zu warnen.“
    Chance schüttelte zögernd den Kopf. „Noch nie hat jemanden von solchen Nebenwirkungen berichtet. Der Riss ist nur … ein Transportmittel. Hunderte, ja Tausende von Leuten sind durch den Riss hin und zurück gegangen, und keiner hat je berichtet, Stimmen zu hören. Vielleicht liegt es wieder daran, dass ihr wilder Magie ausgesetzt wart.“
    „M öglicherweise liegt es auch einfach nur an uns“, sagte Falk. „An den Schatten der Vergangenheit und den Dingen, die wir tun mussten.“
    „Wer hat mit euch gesprochen?“, fragte Chance interessiert. „Was haben sie gesagt?“
    Falk und Fischer blickten einander an. „Vielleicht erzählen wir es dir eines Tages“, sagte Fischer.
    „Bis hierher und nicht weiter!“, sagte eine neue, arrogante Stimme im Kommandoton. „Ihr müsst alles angeben, was Ihr aus dem Süden mitgebracht habt, bevor es euch erlaubt ist, weiter hinein zu gehen.“
    Sie sahen sich um und entdeckten ein halbes Dutzend Zelte und etwa zwanzig schwerbewaffnete Männer. Falk und Fischer sahen Chance an.
    „Die Zollstation“, bedauerte er.
    „Willkommen daheim“, sagte Falk. „Nichts verändert sich je.“

4
    Gar keine echte Heimkehr
    F alk sah die Zöllner an und wusste, er würde sich mit ihnen nicht verstehen. Der Besitzer der offiziell klingenden Stimme, ein breiter, beleibter Zeitgenosse in einer bunten, kitschigen Uniform in Gold und Rostbraun, hatte die nach oben gestreckte Nase und den arroganten Gesichtsausdruck eines jeden Beamten, der wusste, dass er weiter befördert worden war, als seine Kompetenzen es zuließen, aber verdammt sein wollte, wenn er das zugab. Die Sorte Beamter, die jede Regel im Regelbuch kannte, die sein Gegenüber davon abhalten würde, etwas zu bekommen, von dem sie beide wussten, dass es ihm zustand, während er die ganze Zeit sagte, er tue nur seinen Job. Und er sei nicht bereit seinen Job zu riskieren, um eine Ausnahme für sein Gegenüber zu machen; es sei denn natürlich, man sei bereit, das Rad ein wenig zu schmieren. Die Bewaffneten, die ihm den Rücken stärkten, trugen die traditionellen Farben und Abzeichen des Waldes, hatten aber eindeutige Akzente aus Rothirsch, während sie leise miteinander sprachen. Söldner. Sicher hatten sie ausreichend Erfahrung, um in Falk und Fischer eine mögliche Bedrohung zu erkennen, und sie alle hielten die Hände in der Nähe ihrer Schwerter, während sie zusahen, wie der Zollbeamte gewichtig auf die Neuankömmlinge zu ging. Chance stieg ab und stellte sich ruhig neben sein Pferd, und einen Moment später taten Falk und Fischer es ihm nach, nur um ihren guten Willen zu zeigen. Chappie kratzte mit

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