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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die langsame Rückkehr alter Erinnerungen. Ihre Pferde folgten dem Weg ohne Schwierigkeiten, und so konnten sie sich einfach zurücklehnen, sich umschauen und den Anblick und die Geräusche in sich aufnehmen. Es war Sommer, und die großen Äste der Bäume waren voller Grün. Die Bäume ragten bis in den Himmel, und ihre obersten Äste bogen sich und bildeten einen verflochtenen Teppich, durch den das goldene Sonnenlicht in dicken Strahlen fiel, in denen Staubflocken tanzten. Die Luft war wohlig warm, fast schwül, und erfüllt vom sauberen, frischen Geruch lebendiger Wesen. Vögel sangen, Insekten summten, und überall um sie herum erklangen die langsamen, vorsichtigen Geräusche sich bewegenden Wilds.
    „Gott, ist das nach Haven eine Veränderung“, sagte Falk schließlich. „Kein Ruß, keine Kanäle und keine Zauberei mehr, nur noch die Wälder. Es duftet nach Heimat.“
    „Du hast recht“, sagte Fischer beinahe verträumt. „Ich hatte vergessen, wie … lebendig und natürlich der Wald ist. Eine verdammt große Verbesserung gegenüber Haven mit all seinem Mief …“
    „Du kannst uns glauben, das haben wir gemerkt“, sagte Chappie, der neben den Pferden herging. „Da hat es so gestunken, dass ich angefangen habe, mir zu wünschen, meine Nasenlöcher würden zuwachsen. Ich meine, ich bin für ein gutes Suhlen genauso zu haben wie jeder andere, aber es gibt Grenzen.“
    „Es ist schön, wieder hier zu sein“, sagte Falk, der ihm nicht richtig zuhörte. „Trotz allem, was hier geschehen ist, ist es immer noch meine Heimat.“
    „Ich habe es nie wirklich so empfunden“, sagte Fischer. „Der Wald ist für mich nur etwas Besonderes, weil ich dich hier traf. Ich komme aus dem Hügelland, erinnerst du dich?“
    Falk drehte sich im Sattel um und sah sie unsicher an. „Wir könnten danach das Hügelland besuchen, wenn du möchtest.“
    „Nein“, sagte Fischer. „Für mich gibt es dort nichts. Die Erinnerungen, die ich daran habe, sind keine guten. Du bist meine Heimat, Falk – wo immer du auch bist.“
    Sie lächelten einander an, ritten weiter und genossen das Singen der Vögel in hellem Stakkato und das andauernde, tiefe Brummen der Insekten. Die Pferde trotteten dahin und waren glücklich, sich Zeit lassen zu können, während Chappie auf der Suche nach Essen oder Unterhaltung immer wieder kurze Abstecher vom Weg zwischen die Bäume machte. Chance war ganz ruhig und beobachtete, wie er hoffte, unaufdringlich, wie Falk und Fischer sich daran erinnerten, wer sie einmal gewesen waren. Zum ersten Mal fing er an, sie wirklich als die sagenhaften Prinz Rupert und Prinzessin Julia zu betrachten, die den Wald vor nahezu unbeschreiblichem Schrecken und Bösem gerettet hatten. Sie schienen fast körperlich zu wachsen, während ihre Erinnerungen zu ihnen zurückkehrten.
    „Ich kenne diesen Ort“, sagte Falk plötzlich. „Ich war schon einmal hier, auf dem Weg zum Drachenfels. Ich war so entschlossen, mich zu beweisen, indem ich einen Drachen aufspürte und erschlug. Ich dachte, wenn ich das könnte, dann würden sich alle Probleme in meinem Leben in Luft auflösen. Ich wäre beliebt, bewundert, und der Rest meines Lebens wäre … geregelt. Ich war so jung.“
    „Das waren wir beide“, sagte Fischer. „Ich hatte solche Angst vor meinem Vater. Herzog Alrik aus dem Hügelland, unbestrittener König von allem, was er überblickte. Außer vielleicht seiner eigenen Familie. Ich hatte sieben Schwestern, und wir suchten alle nach unserer eigenen Identität, indem wir unseren Vater auf verschiedene Arten provozierten. Als er mich verstieß, um in der Höhle des Drachen zu sterben, war ich beinahe erleichtert. Es bedeutete, dass das Schlimmste vorüber war und ich nie wieder Angst vor ihm haben musste. Er konnte schrecklich sein, wenn er wollte. Wenigstens bestand die Chance, dass der Drache nett war und mich schnell töten würde statt Zentimeter für Zentimeter, wie mein Vater es tat. Ich frage mich, ob ich mich noch fürchten werde, wenn ich ihn in der Waldburg treffe. Es ist zwölf Jahre her, und ich bin so viel mehr, als ich damals war, aber trotzdem … sehen wir unsere Väter je anders, als wir es als Kinder taten?“
    „Ich denke schon“, sagte Falk. „Mein Vater und ich haben uns erst richtig kennengelernt, als wir erwachsen waren und einander besser wertschätzen und verstehen konnten. Ich schätze, das trifft auf einige Leute zu. Du hast noch nie so viel von deinem Vater erzählt. Es fällt mir

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