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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Vernunft“, sagte Fischer leise.
    „Ach, was soll‘s“, sagte Falk sorglos. „Es sind doch nur zwanzig.“
    Die anderen Söldner stürmten mit gezückten Schwertern vorwärts, und Falk und Fischer kamen ihnen mit gezogenen Waffen entgegen. Es war ein kurzer, nicht besonders blutiger Kampf, da Falk und Fischer sich noch immer so gut benahmen, wie sie konnten. Chance hüpfte um die Zerstörung herum und rief Falk und Fischer immer wieder zu: „Tötet sie nicht! Bitte! Sie tun nur ihre Arbeit! Oh Gott, die Königin wird mir dafür die Eier abschneiden.“ Falk und Fischer hätten fragen können, ob die Söldner auch solche Vorschriften befolgten, hatten aber weder die Zeit noch den Atem dazu. Es war ziemlich schwierig, einen Mann aufzuhalten, indem man ihn bloß verwundete oder entwaffnete, besonders, wenn er sein Bestes tat, um einen zu töten, aber Falk und Fischer hatten jahrelange Erfahrung darin, Verdächtige mehr oder weniger lebendig abzuliefern. Nicht sehr viel später saßen zwanzig halb bewusstlose oder stark blutende Söldner beisammen und brummten, stöhnten oder hielten ihre Köpfe und versuchten, sich daran zu erinnern, welcher Tag gerade war, während der Zollbeamte mit weit aufgerissenen Augen zusah. Falk und Fischer betrachteten ihr Werk mit stillem Wohlbehagen.
    „Was man angefangen hat, muss man auch zu Ende bringen“, sagte Falk.
    „Man muss hart bleiben“, sagte Fischer.
    Sie drehten sich zu Stämmig um, und alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Er wäre deutlich gerne einige Schritte zurückgewichen, aber dafür zitterten seine Beine zu sehr. Falk lächelte ihn an, und Stämmig winselte tatsächlich. „Wir zahlen keinen Zoll“, sagte Falk streng. „Auch keine Steuern oder Abgaben, und wir dulden keine einseitig angeordneten Leibesvisitationen. Jetzt geh, setz dich zu deinen kleinen Soldatenfreunden und komm uns nicht mehr in die Quere, sonst werden Fischer und ich dir dein Zeugnis mit etwas Großem, Schwerem und Spitzem schreiben. Geh.“
    Stämmig ging. Chance schüttelte langsam den Kopf und bedeutete Falk und Fischer nachdrücklich, sich in einiger Entfernung zu ihm zu gesellen. Falk und Fischer kamen, während sie das Blut mit schmierigen Lappen von ihren Waffen wischten. Chappie legten sich neben die kaltgestellten Söldner und behielt ein hoffnungsfrohes Auge auf sie, nur für den Fall. Chance blieb ruhig, aber seine Stimme war schneidend und streng.
    „Das war keine gute Idee. Diese Krieger handeln auf Befehl der Königin, genau wie Stämmig. Er ist vielleicht ein Arsch, aber er ist der Arsch der Königin … ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe. Schaut, der Punkt ist, ihr habt sehr wenig Autorität hier im Wald. Ihr seid keine Hauptleute der Wache mehr, und ihr habt euren Anspruch auf eure königlichen Privilegien nicht erhoben, also ist alles, was euch den Rücken stärkt, euer angeblicher Sendbrief von Prinz Rupert. Das und meine Unterstützung als Quästor des Königs wird euch ein wenig Spielraum kaufen, aber so könnt ihr nicht weitermachen! Ihr habt keine Autorität, und ich kann euch nur bis zu einem bestimmten Maß schützen. Ihr seid auf euch selbst gestellt.“
    „So ist es am besten“, sagte Fischer leise.
    „Wenn ich in meiner Zeit im Waldkönigreich etwas gelernt habe“, sagte Falk, „dann, dass man stark auftreten muss, sonst trampelt einen jeder in Grund und Boden. Wenn Isobel und ich uns benehmen, als hätten wir die Befugnis, jeden zu beschimpfen und in den Arsch zu treten, dann wird man das zulassen. Wir sind immer noch Ruperts und Julias Vertreter, und die Leute werden das respektieren, solange wir uns entsprechend benehmen.“
    „Was, wenn nicht?“, fragte Chance.
    „Dann werfen wir so lange Leute von den Schlossmauern, bis sie es tun“, sagte Fischer.
    „Ich wünschte, ich könnte davon ausgehen, dass du scherzt“, sagte Chance. „Ich kann nicht versprechen, dass ich euch beschützen kann. Ich bin nur der Quästor.“
    „Schon gut“, sagte Falk. „Wir haben Erfahrung damit, uns selbst zu beschützen. Mach dir lieber Sorgen darum, wer den Hof vor uns beschützt.“
    „Das tue ich“, sagte Chance. „Glaub mir.“

    Sie ließen brennende Zollzelte hinter sich und durchreisten weiter den Wald. Die Waldburg war immer noch einige scharfe Tagesritte entfernt, aber Falk und Fischer hatten es nicht eilig, dorthin zu kommen. Es war lange her, dass sie die üppigen Farben und die Pracht des Waldes gesehen hatten, und sie genossen

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