Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)
Luft. „Ich werde diesen Computerschnickschack einfach überbrücken. Die Original-Version der russischen Armee fliegt auch ohne dieses ganze elektronische Zeug und gilt als sehr robust.“
Top wühlte in dem Gewirr von Drähten herum.
„Was immer du vorhast, Miro - sieh zu, dass du schnell fertig wirst!
Der Gefechtslärm hier war selbst bei dieser Witterung meilenweit zu hören und ich schätze, wir werden ziemlich bald unangenehmen Besuch bekommen!“
“Eile mit Weile“, erwiderte Chrobak.
*
Mark Haller fand einen Erste-Hilfe-Kasten, mit dessen Inhalt sich Chrobaks Kopfwunde provisorisch verbinden ließ. Er sträubte sich zwar erst, aber die Blutung musste einfach gestillt werden.
Minuten verrannen.
Haller ging zu der noch immer offen stehenden Seitentür des Helikopters und blickte hinaus in die grauweiße Kältehölle.
Er erwartete, dass irgendwann in nächster Zeit der Schützenpanzer auftauchen würde, den sie in der Nähe gesehen hatten.
Eine Viertelstunde - mehr blieb ihnen nicht.
Und das war noch optimistisch geschätzt.
Die Zeit kroch dahin.
Endlich sprang der Motor des Helikopters wieder an. Die Rotorenblätter begannen sich zu drehen.
Mark schloss die Seitentür. Das zum Heck hin ausgerichtete Hauptschott mit der ausklappbaren Auffahrtrampe für Fahrzeuge aller Art war ohnehin geschlossen.
„Alles klar!“, rief Chrobak vom Cockpit aus.
Mark spürte, wie ein vibrierendes Rumoren durch den Boden des Helikopters ging und die Maschine schließlich abhob.
Endlich!, dachte Mark.
Er ging zurück ins Cockpit und nahm auf dem Platz des Co-Piloten Platz.
„Du bist genial, Miro!“
„Grundkenntnisse genügen!“
„Na, wenn du das sagst…“
„Wir brauchen jetzt allerdings unsere eigenen Navigationssysteme, um unsere Leute zu finden.“
*
Der russische Transport-Helikopter war ein Spielball des Sturms.
Chrobak hatte alle Mühe, die Maschine stabil zu halten.
Etwa eine halbe Stunde dauerte es, bis der Rest des Trupps gefunden war.
Mark Haller bekam Funkkontakt mit Laroche.
Wenig später landete der Helikopter. Haller ging nach hinten in den Laderaum und öffnete die Seitentür.
Ridge und Van Karres hievten den verletzten Russo ins Innere des Helikopters. Danach folgten die anderen.
Die Außentür war noch nicht einmal wieder geschlossen, da ließ Chrobak die Maschine bereits wieder in die Höhe gehen.
Haller machte eine ausholende Bewegung mit der Hand. „Machen Sie es sich gemütlich hier, Ladies and Gentlemen… Es gibt hier zwar keine gepolsterten Sitzmöbel wie in einem PanAm-Linienflug der ersten Klasse, aber dafür ist es hier auch nicht so verdammt wenig Platz, dass die Gefahr eines Kreislaufkollapses besteht!“
Der Colonel nahm sich die Gesichtsmaske ab.
Ein paar Grad wärmer als draußen im Eissturm war es hier tatsächlich.
Ridge wandte sich an Haller.
„Sie sind ein Teufelskerl, Lieutenant!“ Ridge schüttelte den Kopf.
„Sich diesen Vogel hier unter den Nagel zu reißen… Alle Achtung!“
„Chrobak hat den wichtigeren Teil des Jobs gemacht!“, erwiderte Mark.
Er ging zurück ins Cockpit.
Dr. Van Karres begann sofort damit, sich um Russos Verwundung zu kümmern. Die Wunde musste richtig versorgt und die Kleidung wieder soweit geflickt werden, dass auf längere Sicht nicht die Gefahr von Erfrierungen bestand.
Zumindest war es unmöglich, Russo bis auf weiteres aus dem Einsatzgebiet auszufliegen und auf die U.S.S. INDEPENDENCE zu bringen.
Laroche erschien inzwischen ebenfalls im Cockpit.
Haller überließ ihm den Sitz des Co-Piloten. Der Franzose begann sofort damit, sein Speziallaptop auszupacken.
Er aktivierte es. Wenig später erschien auf dem Schirm ein Kartenausschnitt, der mit den Infrarotbildern überblendet wurde.
„Wir müssen so nahe wie möglich an die Hauptstation heran“, sagte Laroche. „Und ich vermute, dass sie sich in dem markierten Gebiet befindet.“
„Und was ist mit X-Point?“, fragte Mark.
Laroche zuckte die Achseln. „Ich denke, dass X-Point nur die berühmte Spitze des Eisbergs ist.“
Ridge erschien jetzt ebenfalls im Cockpit.
„Gomez hat im Laderaum einen Geigerzähler gefunden“, berichtete der Colonel.
„Das hat sicher seinen Grund“, meinte Haller.
Ridge nickte.
„Die Strahlung innerhalb des Laderaums ist leicht erhöht. Zwar nicht gesundheitsgefährdend, wenn man nicht gerade vorhat, hier für ein paar Jahre einzuziehen, aber eben doch um einige Prozent über dem Niveau der in dieser Gegend
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