Unter dem Schutz des Millionaers
Lilli. „Wenn du sie nicht brauchst, kannst du sie zu mir schicken. Ich hätte gern jemanden, der mir Erdnussbuttersandwiches macht oder Marmeladenbrötchen oder Schokokekse.“
Die anwesenden Frauen seufzten im Chor. „Wird sie sich auch um die Wäsche kümmern? Wird sie für dich einkaufen gehen?“
Max sah Lilli in die Augen. „Sie wird alles tun, was Lilli ihr aufträgt.“
Wieder seufzten die Freundinnen laut.
„Kann ich dich einen Moment unter vier Augen sprechen?“, fragte Max.
Lilli spürte eine Bewegung des Kindes, gleichzeitig begann ihr Herz wild zu klopfen. „Gern“, antwortete sie und stand auf.
„Frag ihn wegen Alex“, flüsterte Mallory.
„Was soll ich ihn denn wegen Alex fragen?“
„Wo er nach der Arbeit einen Drink nimmt, zum Beispiel. Ich habe ihn meinem Vater vorgestellt, danach aber nichts mehr von ihm gehört.“
„Soweit ich es beurteilen kann, solltest du froh darüber sein. Alex ist ein Herzensbrecher.“
„Das würde ich gern selbst herausfinden“, gab Mallory zurück.
„Na gut, ich werde tun, was ich kann“, sagte Lilli, doch eigentlich wollte sie nur eins: mit Max allein sein.
Als er sich zu ihr umdrehte, bemerkte sie, dass er müde wirkte.
„Es ist schön, dich zu sehen“, begann sie. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du früher zurück sein würdest.“
„Ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Geht es dir gut? Haben sich Tonys Freunde noch mal gerührt?“
„Mir geht es sehr gut. Tonys Freunde haben mich bisher zum Glück in Ruhe gelassen.“
„Das ist gut“, erwiderte er und sah ihr in die Augen. „Ich muss heute Abend noch zu einer Veranstaltung, aber wir müssen demnächst miteinander reden. Hast du dir den Vertragsentwurf durchgelesen?“
Sie war enttäuscht. „Ja, habe ich.“
„Gut.“ Er sah aus, als ob er noch mehr hätte sagen wollen, aber vielleicht bildete sich Lilli das auch nur ein. „Ich möchte deine Party nicht stören“, fügte er hinzu.
Natürlich, eine weitere Enttäuschung. Kein Wort darüber, dass er sich freute, sie zu sehen. Kein Wort der Zärtlichkeit. Nichts. Hoffnungsvoll sah sie zu ihm auf und wartete sehnsüchtig darauf, dass er ihr sagte, er hätte sie vermisst.
„Gute Nacht“, sagte er einfach und ging.
Lilli starrte ihm hinterher und kam sich vor wie ein Idiot. Hatte sie ihn missverstanden? „Warte“, rief sie leise.
Er blieb stehen und drehte sich um. „Ja?“
Ihr Puls raste, und vor lauter Verwirrung wusste sie nicht, was sie sagen sollte. „Ich, hm …“ In ihrer Verzweiflung platzte sie heraus: „Mallory hat mich gebeten, mich bei dir nach Alex zu erkundigen.“
„Nach Alex Megalos?“, fragte er stirnrunzelnd und kam langsam zurück zu ihr.
„Ja. Ich glaube, sie möchte ihn gern besser kennenlernen. Sie wollte wissen, wo er nach der Arbeit hingeht, um etwas zu trinken.“ Sie kam sich vor wie ein verlegener Teenager.
Er schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung.“
„Na gut“, erwiderte sie. „Macht nichts, dann sage ich ihr, dass du es nicht weißt.“
„Vielleicht kann ich über meine Assistentin etwas herausfinden“, schlug er vor.
„Danke.“ Sie zögerte. „Geht es dir gut?“
„Ja. Ich bin bloß müde und etwas genervt. Ich war schon oft länger im Ausland, aber diesmal kam es mir vor, als ginge der Trip nie zu Ende.“
Sie nickte. „Mir auch“, gab sie zu und errötete unter seinem Blick. „Warum kam dir deine Reise so lang vor?“, fragte sie.
„Das solltest du eigentlich wissen“, antwortete er und trat näher.
„Du willst, dass ich den Vertrag unterschreibe, nicht wahr?“
„Das ist das eine.“ Am liebsten hätte er sie jetzt an sich gezogen … doch dann riss er sich zusammen und trat einen Schritt zurück. Wenn er sie jetzt küsste, würde er nicht wieder aufhören können. Die Reise hatte weder dazu geführt, dass er sich über seine Gefühle klarer wurde, noch hatte sie sein Verlangen gedämpft. Er hatte Lillis Lachen vermisst und die Sicherheit, dass sie am Ende eines langen Arbeitstages zu Hause auf ihn warten würde.
Vielleicht war es ganz gut, dass er heute Abend noch zu einer Benefiz-Veranstaltung gehen musste. Mit Lilli zusammen zu sein machte ihm nur wieder schmerzlich bewusst, was er niemals haben durfte.
„Ich sollte besser gehen“, sagte er rau. „Morgen habe ich viel zu tun, aber am Freitag können wir über alles reden.“
„Gut, und vielen, vielen Dank für dein Geschenk.“
„Gern geschehen“, sagte er leise und schaute ihr lange
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