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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Träume, die ich je hatte.
    Als ich erwachte, fühlte ich mich gut, aber völlig orientierungslos. Im Wohnzimmer war es dunkel, und ich war allein – abgesehen von Matilda, die laut schnarchend vor dem Sofa auf dem Boden lag. Ich rekelte mich ein wenig und wollte gerade nach Jack und Milo rufen, als ich nebenan gedämpfte Stimmen hörte. Und als mein Name fiel, lag ich still und lauschte angestrengt.
    » Wir können Alice nicht mehr mit ihm allein lassen.« Das war Jack, der mich offensichtlich vor Peter beschützen wollte.
    » Ja, das sehe ich auch so.« Ezras tiefe Stimme klang wie ein Wiegenlied, wenn er leise sprach, und ich stellte mir vor, wie beruhigend es sein musste, von ihm in den Schlaf gesungen zu werden. » Aber irgendwann werden wir das müssen.«
    » Aber sie ist dafür noch nicht bereit«, sagte Jack. » Er ist noch nicht dafür bereit.«
    » Und du bist es auch nicht«, konterte Ezra.
    » Möglich«, gab Jack zu. » Aber seine Gefühle sind zu zwiespältig. Das kann nicht gut gehen. Er macht es ihr nur viel schwerer als nötig. Ich meine, du hast sie ja heute gesehen.«
    » Es ist unglaublich schmerzhaft, sich dagegen zu wehren«, sagte Ezra ruhig. » Peter beweist eine ungeheure Willenskraft, indem er dagegen ankämpft, aber am Ende wird er nachgeben, so viel ist sicher. Welchen Schmerz er auch zu vermeiden glaubt, das ist viel schlimmer.«
    » Woher weißt du das?«, fragte Jack misstrauisch. » Du hast dich nie dagegen gewehrt.«
    » Anfangs schon«, erklärte Ezra. » Ich habe versucht, es zu ignorieren, und es war grauenvoll. Aber ich habe Peter gesehen nach dem, was mit Alice passiert ist.«
    » Und?«, drängte Jack, als er nicht weitersprach.
    » Es geht ihm nicht gut«, sagte Ezra nur.
    » Wie lange wird das noch so weitergehen?«, fragte Jack, und ich glaubte, eine leichte Traurigkeit in seiner Stimme zu hören.
    » Nicht mehr lange.« Ezra seufzte. » Wir müssen auf die beiden einfach ein Auge haben.«
    » Ezra!« Mae rief aus einem Raum am Ende des Gangs.
    » Komm her! Milo hat mich schon zwei Mal beim Schach geschlagen! Du musst gegen ihn spielen! Er ist einfach unglaublich!«
    » Ich komme gleich!«, rief Ezra zurück und sagte dann mit gedämpfter Stimme zu Jack. » Hast du verstanden?«
    » Ja«, sagte Jack widerwillig.
    Ich hörte Ezras Schritte nicht, als er in das andere Zimmer hinüberging, doch das hatte ich nicht anders erwartet. Als Jacks Silhouette in der Tür erschien, schloss ich schnell die Augen und tat, als schliefe ich. Matilda winselte, als er an ihr vorüberging, und ich hörte, wie er sie leise tätschelte, bevor er sich neben mich aufs Sofa setzte. Sobald sich die Sofapolster unter seinem Gewicht bewegten, rekelte ich mich, und tat so, als wache ich eben erst auf.
    » Gut geschlafen?«
    » Ja«, sagte ich nickend und setzte mich vor ihm auf die Knie. Meine Stimme war tränenerstickt, doch ich hoffte, er würde glauben, das käme vom Schlaf.
    » Hey, ist alles in Ordnung mit dir?« Jack klang traurig und besorgt zugleich. Trotz der Dunkelheit konnte ich den besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht erahnen.
    » Alles okay, ich bin nur müde.«
    » Das hab ich gesehen.« Er bemühte sich, unbekümmert zu klingen, was ihm merklich schwerfiel. Ezras Worte bedrückten ihn, und wenn er niedergeschlagen war, war ich es umso mehr.
    » Du klingst traurig«, sagte ich und musste mit den Tränen kämpfen.
    » Ach was! Mir geht es gut«, wehrte Jack kopfschüttelnd ab.
    » Jack, versprich mir, dass mir nichts passieren wird. Du weißt, dass ich alles glaube, was du sagst, also versprich mir, dass alles gut werden wird.« Meine Stimme klang nervöser, als mir lieb war.
    » Ich weiß, dass du das alles im Moment noch nicht verstehst, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen.« Dann nahm er mich in den Arm und drückte mich eng an seine Brust, sein Kinn auf meinen Kopf gestützt. » Ich bin traurig, weil ich dich zu gern habe. Das Problem bin ich, nicht du. Dir wird es mehr als gut gehen. Das verspreche ich dir.«
    » Du hast recht. Das verstehe ich nicht«, sagte ich. Während er über mein Haar strich, rieb ich meinen Kopf an seiner Brust und bemerkte plötzlich etwas Seltsames. » Ich kann deinen Herzschlag nicht hören.«
    » Hör einfach genauer hin.«
    Ich presste mein Ohr noch fester gegen seine Brust und lauschte angestrengt. Und da hörte ich ihn, ganz leise und unglaublich langsam. Ich zählte die Herzschläge nicht, aber es konnten nicht mehr als zehn bis zwanzig pro

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