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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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bewegen.
    Als ich unten ankam, atmete ich schwer und fühlte mich wie benommen. Ich hatte das sichere Gefühl, soeben um Haaresbreite einer großen Gefahr entgangen zu sein. Und das Schlimmste daran war, dass ein Teil von mir dennoch die Treppe hinauf und zurück in sein Zimmer eilen wollte, bereit, ihn alles mit mir machen zu lassen, was er wollte, nur um bei ihm zu sein.
    » Alice?«, rief Milo. Ihre Plastikgitarren umgehängt, standen Jack und er im Wohnzimmer, doch ich sah sie nur verschwommen. Alles um mich herum verschwamm vor meinen Augen, und ich wusste nicht, ob ich träumte oder wachte. » Bist du okay?«
    Jack hörte auf zu spielen und wandte sich mir zu. » Warst du bei Peter oben?« Er musterte mich eindringlich, und sein Blick verhärtete sich. » Komm her.« Als ich mich nicht vom Fleck rührte, nahm sein Ton an Schärfe zu. » Komm her!«
    Diesmal gehorchte ich und ging wie ein Zombie zu ihm hinüber.
    » Was hat sie?« Milos Stimme wurde umso höher, je besorgter er war.
    Ohne zu antworten, inspizierte mich Jack mit einem Gesichtsausdruck, der sowohl Sorge als auch Eifersucht verriet. Er hob mein Kinn an, schob meinen Kopf nach links und dann nach rechts und betrachtete dabei genau meinen Hals.
    Als er damit fertig war, entspannte sich sein Gesicht, und er schien zufrieden.
    » Komm her«, sagte er sanft, legte mir seinen Arm um die Schultern und zog mich an sich. » Du bist okay.«
    Ich schlang meine Arme um ihn, presste mich fest an seine Brust und ließ mich vom sicheren Gefühl seiner Umarmung trösten. Unfähig, noch länger an mich zu halten, schluchzte ich, und er küsste mein Haar.
    » Was ist passiert?«, fragte Ezra hinter mir besorgt. Er musste mein Schluchzen gehört haben und gerade erst ins Zimmer gekommen sein, denn ich hatte ihn nicht bemerkt, als ich eingetreten war.
    » Ich weiß es nicht! Sie kam gerade weinend die Treppe herunter!«, klagte Milo. Er schien sehr besorgt, und ich wünschte, jemand würde ihn beruhigen und sagen, dass alles wieder in Ordnung käme. Warum war Mae nur nicht da, wenn ich sie so dringend brauchte?
    » Ist etwas passiert?«, fragte Ezra nervös.
    » Nein«, sagte Jack leise und streichelte mir übers Haar.
    » Bist du sicher?«, beharrte Ezra.
    » Ja, ich bin sicher«, antwortete Jack zunehmend gereizt.
    » Ich werde mit Peter sprechen«, sagte Ezra und verließ das Zimmer wieder so lautlos, wie er gekommen war.
    » Was fehlt ihr?«, fragte Milo nun völlig aufgelöst.
    » Nichts.« Ich löste mich aus Jacks Umarmung, achtete jedoch darauf, dass er seinen Arm auf meiner Schulter ruhen ließ, weil ich mich so sicherer und stärker fühlte. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und zwang mich zu einem Lächeln. » Mir geht es gut.«
    » Dir geht es überhaupt nicht gut!«, widersprach Milo mit besorgten Augen.
    » Nur … Mädchenkram, nichts weiter«, sagte ich mit einem Achselzucken, in der Hoffnung, er würde mir glauben.
    Es klang doch absolut plausibel, dass, während ich oben gewesen war – alleine mit einem sehr attraktiven Jungen –, dieser etwas gesagt oder getan hatte, das mich zutiefst verletzt hatte.
    Genau genommen klang das sogar weit plausibler, als das, was sich in Wirklichkeit ereignet hatte. Nämlich, dass ich so besessen von jemandem war, dass ich ihn hätte widerstandslos mit mir machen lassen, was er wollte, ohne genau zu wissen, was das war.
    Und ich war mir jetzt ziemlich sicher, dass er mich nicht weggeschickt hatte, weil er mich hasste, sondern weil er mich mochte.
    » Was soll das heißen › Mädchenkram ‹ ?« Milo sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
    » Darüber möchte ich nicht sprechen«, antwortete ich kopfschüttelnd und wandte den Blick ab.
    » Was ist hier los?«, rief Mae, die plötzlich in der Tür stand, und mir wurde bei ihrem Anblick leichter ums Herz. Sie eilte zu mir, griff mich fest an den Schultern und schaute mir in die Augen.
    » Sie war bei Peter oben«, erklärte Jack. Die Besorgnis auf Maes Gesicht verwandelte sich in Schrecken, und sie drehte sich abrupt zu ihm um. » Es ist nichts passiert.«
    Sichtlich erleichtert, wandte sie sich wieder mir zu und sah mich mitfühlend an. Und während sie mich tröstend in die Arme schloss, wurde mir eines bewusst: Was immer zwischen Peter und mir passiert, beziehungsweise beinahe passiert war – sie wussten, was es war. Als mich Ezra nach oben geschickt hatte, wusste er genau, was passieren würde. Was bedeutete, dass er mich wissentlich in Gefahr

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