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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Ausschau zu halten. Die Mädchen waren vollkommen verrückt und ließen mich danach einfach halb tot liegen. Peter fand mich im Hinterhof der Disko und hat mich gerettet.«
    » Muss man tot sein, um sich zu verwandeln?«, fragte ich.
    » Im Gegenteil, du musst noch leben«, erklärte Jack. » Wenn du tot bist, bist du tot. Daran kann niemand mehr was ändern. Vampire sind keine Untoten. Wir sind eine besondere Art von Mensch. Ezra hat mir erklärt, dass Vampirismus so etwas wie ein Virus ist, ähnlich wie AIDS , nur dass es einem davon nicht schlechter geht, sondern besser.«
    » Ein Virus?«, fragte ich ungläubig.
    » Ich glaube schon.« Jack zuckte mit den Schultern. » Das hat Ezra zumindest gesagt. Seiner Meinung nach handelt es sich um eine Art evolutionären Wandel. Da der Mensch keine natürlichen Feinde hat, sind Naturkatastrophen und Krankheiten das Einzige, woran er stirbt. Seuchen hielten die Anzahl der Menschen in Grenzen. Wenn die Städte überbevölkert waren, hat eine Seuche dafür gesorgt, die Einwohnerzahl zu verringern. Wir Vampire sind eine andere Art Seuche.«
    » Das ist ja schön und gut, aber ein Virus?« Ich schüttelte ungläubig den Kopf. » Wie sollte ein Virus das mit euch anstellen?«
    » Auch damit kennt sich Ezra viel besser aus als ich«, sagte Jack. » Aber es macht uns einfach leistungsfähiger. Wir bekommen immer genau das, was wir brauchen. Wir brauchen nichts zu konservieren, weil wir von purer, frischer Nahrung leben. Und es stoppt den Verfall. Wenn wir sterben, sind wir wie Styropor. Wir existieren für immer. Wenn wir verletzt werden, verheilen unsere Wunden sofort wieder, weil wir pures Blut sind.«
    » Ihr seid also tatsächlich Vampire.« Selbst nach allem, was sie mir erzählt hatten, konnte ich es noch nicht recht glauben. Jack lachte und lehnte sich an den Tresen.
    » So habe ich zuerst auch reagiert.« Er grinste.
    » Ich glaube, jeder von uns hat das«, stimmte Mae zu.
    » Aber … das hier ist ein normales Haus. Ich meine, es ist echt schön, aber es ist normal. Und ihr seid wie eine Familie. Und ihr …«, ich zeigte auf Jack, » … ihr sitzt den ganzen Tag hier herum und spielt Videospiele. In eurem Haus am Stadtrand von Minneapolis, Minnesota? Kommt schon. Vampire sind cooler als das.«
    » Vielen Dank!« Jack lachte.
    » Na ja, du weißt schon, wie ich das meine. Ihr habt das ewige Leben und verbringt es so?«
    » Genau. Wir haben die Ewigkeit. Wie würdest du sie denn verbringen?« Jack legte den Kopf auf die Seite und sah mich erwartungsvoll an.
    » Ich weiß es nicht«, gab ich zu. Ich hatte darüber noch nie wirklich nachgedacht, zumal es mir bislang immer gereicht hatte, herauszufinden, was ich mit meinem armseligen, kurzen Menschenleben anfangen wollte. » Jedenfalls etwas Aufregenderes als das.«
    » Peter und Ezra haben alles schon hundertmal gesehen, und Mae bleibt am liebsten hier«, sagte Jack schulterzuckend. » Ich bin ein bisschen herumgereist, aber ich habe es damit nicht eilig. Ich werde noch viele Gelegenheiten haben, mir die Welt anzuschauen. Vor ein paar Jahren habe ich mit Peter die Pyramiden besucht.« Jack verdrehte die Augen. » Er war dort schon ungefähr dreißigmal, weshalb es für ihn ungefähr so war: › Oh, große Dreiecke im Sand, wow. ‹ Danach hatte ich erst mal genug vom Reisen.«
    » Also sitzt du jetzt lieber hier herum und spielst Videospiele?«, fragte ich ungläubig.
    » Was sollten wir deiner Meinung nach denn tun?« Jack lachte. » Wir haben einfach mehr Zeit als du. Was fängst du denn mit deinem Leben an?«
    » Ich weiß es nicht.« Ich senkte nachdenklich den Blick. » Das kommt mir nur alles so seltsam vor.«
    » Selbstverständlich tut es das, Liebes.« Mae strich mir sanft übers Haar. » Du musst das alles erst einmal verarbeiten.«
    » Ihr werdet mich nicht aussaugen, oder?« Ich klang nicht ängstlich und war es auch nicht, nur neugierig. Mae lachte. » Nein, natürlich nicht«, sagte sie und schenkte mir ein beruhigendes Lächeln.
    » Aber Peter hätte es letzte Nacht beinahe getan«, beharrte ich. » Und Jack wollte es heute Nacht tun, vor dem Unfall.«
    » Jack!« Mae schnappte erschrocken nach Luft und sah ihn zornig an. Seltsamerweise schien sie nicht im Geringsten entsetzt, als ich ihr sagte, dass Peter es vorhatte.
    » Das ist nicht wahr!«, beharrte Jack, doch er war ein schlechter Lügner.
    » Jack, du weißt genau, dass du das nicht tun darfst«, wies ihn Mae zurecht, und ich fragte mich, warum sie so

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