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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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seiner Seite hatte.
    » Hattet ihr eine schöne Fahrt? « , fragte Milo Jack. In seinen Augen stand die Hoffnung, dass die Fahrt nicht allzu schön gewesen war.
    » Es war okay. « Jack nickte ihm zu.
    Er kaute unsicher auf der Innenseite seiner Wange herum, weil Milo ihn so merkwürdig ansah. Das lag sicher an meiner Anwesenheit, denn normalerweise hätte er Milos bewundernden Blick einfach ignoriert. Doch da ich dabei war, war das alles … naja, ziemlich peinlich.
    » Während du weg warst, habe ich das Teil total durchschaut und bin zum nächsten Level aufgerückt « , erklärte Milo, und ich brauchte eine Sekunde, bis ich begriff, dass er von einem Xbox-Spiel sprach.
    » Ach wirklich? « , fragte Jack beeindruckt. Für Milo war das schon der Aufmerksamkeit zu viel.
    » Ja! « Er strahlte. » Komm mit, ich zeige es dir! «
    Er nahm Jack bei der Hand und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer. Wieder einmal wirkte Milo wie ein zu groß geratenes Kind.
    » Ich sehe mir mal das Spiel an. « Jack warf mir einen bedauernden Blick zu, während Milo ihn mit sich fortzog.
    Als sie weg waren, holte ich tief Luft. Das war alles sehr merkwürdig, aber Milo war immer noch Milo, Jack war immer noch Jack, und sehr bald würde sich das alles geklärt haben. Bald. Davon ging ich jedenfalls aus.
    » Versteckst du dich hier? « Mae kam in den Flur, um mich zu begrüßen. » Als ich die Jungs im Wohnzimmer mit diesem dämlichen Videospiel gesehen habe, konnte ich erst gar nicht glauben, dass sie dich einfach hier haben stehen lassen. «
    » Nein, nein « , widersprach ich, doch sie legte den Arm um mich und führte mich hinein.
    » Es ist so seltsam, dass du nicht mehr hier bist. «
    » Zumindest musst du nicht mehr so viel zu essen machen « , sagte ich, und sie lachte.
    » Ich weiß, ich bin eine schreckliche Köchin, aber ich backe immer noch sehr gern! «
    Ich dachte, sie würde mit mir ins Wohnzimmer gehen und die Jungs so lange nerven, bis sie mit dem Spielen aufhörten. Doch sie führte mich am Wohnzimmer vorbei durch den Flur in Ezras Arbeitszimmer im rückwärtigen Teil des Hauses.
    Der Raum sah aus, wie ich mir das Arbeitszimmer eines reichen Vampirs vorgestellt hätte. An den Wänden standen deckenhohe Regale, bis oben hin voll mit Büchern und Antiquitäten. Ein massiver Mahagonitisch mit modernster Computertechnik thronte in der Mitte des Raums. Über dem alten Ledersofa hing eine Reproduktion von Rembrandts » Windmühle « . Hinter dem Schreibtisch war durch das große Holzfenster der schwarze See hinter dem Haus zu sehen.
    Ezra saß am Schreibtisch und starrte auf den Computermonitor. Wenn Mae mich nicht ins Zimmer gezerrt hätte, wäre ich niemals freiwillig hineingegangen, denn ich wollte ihn keinesfalls stören. Doch Mae dachte sich offenbar nichts dabei.
    » Hallo, Liebster! « , zwitscherte sie. Ezra blickte vom Monitor auf und lächelte uns an. » Sag mal, was zieht dich so in seinen Bann? «
    » Nichts wirklich Wichtiges. « Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, warf einen letzten Blick auf den Monitor und schenkte uns dann seine volle Aufmerksamkeit. » Nur ein Aktientipp, den ich überprüfen wollte. Ich glaube nicht, dass er viel bringt, aber … « Er schüttelte den Kopf.
    » Ezra ist es egal, was er recherchiert, Hauptsache, er hat etwas zu recherchieren « , sagte Mae mit einem amüsierten Lächeln. » Aber ich bin mir sicher, ihr beide habt viel miteinander zu besprechen « , fügte sie hinzu und ging aus dem Zimmer. Ehe sie die Tür hinter sich schloss, lächelte sie mich noch einmal traurig an.
    » Mae kann sich einfach nicht gut verstellen « , seufzte Ezra und starrte die geschlossene Tür an. » Komm schon, Alice, nimm Platz. «
    » Hier? « Ich setzte mich vorsichtig aufs Sofa. » Du musst mir etwas sagen? «
    » Nein, eigentlich nicht, aber wir müssen uns unterhalten. « Ezra stellte seinen Stuhl so um, dass er nicht mehr hinter dem Bildschirm verschwand. Auf mich wirkte er nicht ganz so zwanglos, wie es ihm offenbar lieb gewesen wäre, und ich merkte, dass er Mühe hatte, mir in die Augen zu sehen. » Die Verwandlung deines Bruders kam ziemlich unerwartet. «
    » Für uns beide « , stimmte ich ihm zu.
    » Ich glaube, es war keine schlechte Entscheidung. « Er fixierte einen Punkt auf dem Orientteppich und dachte nach, ehe er weitersprach. » Wenn erst einmal alles geregelt ist, wird er sehr gut zurechtkommen. Das ist für euch beide eine wunderbare Chance. Ich weiß, wie sehr du an ihm hängst.

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