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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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würde.
    Nein, warte. Bist du ausgehbereit?, schrieb Jack zurück. Für mich kam das ein wenig zu spät.
    Vergiss es. Ich komm schon klar, antwortete ich.
    Wartest du in einer Viertelstunde draußen?
    Ich blieb ihm die Antwort schuldig. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich überhaupt anziehen und vor die Tür gehen wollte, um ihn zu treffen. Obwohl ich mich wirklich nach ihm sehnte, wollte ich ganz bestimmt nicht, dass er mich aus lauter Mitleid besuchte. Es war abartig, wie sehr ich ihn vermisste. Aber ich hielt es vor lauter Langeweile und Einsamkeit nicht mehr in der Wohnung aus.
    Fast widerwillig stand ich auf und zog mir eine Jeans und ein weißes Top an. Das Haar band ich zu einem Pferdeschwanz zusammen. Rasch trug ich Kajal und Mascara auf und schlüpfte dann aus der Wohnung, ganz und gar nicht sicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Als der schwarze Jetta vor dem Haus hielt, hatte ich meine Antwort. Es war eindeutig die falsche Entscheidung gewesen.
    Mae war gekommen, um mich abzuholen.
    Ich überlegte, ob ich kehrtmachen und einfach wieder ins Haus gehen sollte. Was hatte ich davon, wenn ich den Abend mit ihr verbrachte? Ich würde mich dumm und elend fühlen und das Unvermeidliche nur hinauszögern. Wenn einer schon seine Schwägerin schickt, dann ist das ja wohl der Anfang vom Ende.
    Mae kurbelte das Fenster herunter. » Hallo, Liebes « , sagte sie. Sie beugte sich über den Beifahrersitz zu mir und lächelte verlegen. » Tut mir leid, Alice. Ich weiß, du hast etwas anderes erwartet. Jack meinte, du bräuchtest dringend Abwechslung. «
    » Ach was, mir geht es prächtig. « Ich biss mir auf die Lippen. » Er … äh … täuscht sich. Ich bin mir sicher, du hast Besseres zu tun, als für mich den Babysitter zu spielen. Ich gehe wieder rein. «
    » Quatsch! Du weißt doch, wie gern ich mit dir zusammen bin. Komm schon. Steig ein. «
    » Du musst das nicht tun « , sagte ich.
    » Ich weiß. « Sie nickte zum leeren Beifahrersitz hin. Ich seufzte und stieg ein. » Das wird lustig. Du wirst schon sehen. «
    » Na klar « , murmelte ich und ließ mich in den Sitz sinken, während sie losfuhr. » Als Jack das letzte Mal nicht selber kam, hat Peter mich abgeholt. Und wir wissen ja, wie das ausgegangen ist. «
    Mae schüttelte den Kopf. » Diesmal ist es anders. Jack wollte wirklich kommen, aber es geht einfach nicht im Moment. «
    » Was macht er denn? Bringt er Milo bei, sich in eine Fledermaus zu verwandeln? « , spottete ich. Mae sah mich düster an.
    » Als Vampir hat Milo ganz schön viel zu lernen, weißt du « , erklärte sie ernst. » Außerdem hilft Jack Ezra mit dem Geschäft. Gestern wollte er eigentlich nach Tokio fliegen, aber … « Sie schüttelte den Kopf und verzog den Mund.
    » Aber was? « Ich richtete mich auf.
    » Euer Blut ist irgendwie anders « , erwiderte Mae seufzend. Sie sagte es mehr zu sich selbst als zu mir. » Ich verstehe das nicht. Aber ihr seid so gierig nach Bindung. Wer war eigentlich euer Vater? «
    » Unser Vater? « Ich rümpfte die Nase. » Was hat der denn damit zu tun? «
    » Ich möchte gern begreifen, wo ihr herkommt, denn du und Milo, ihr seid einfach einzigartig. Ich frage mich so langsam, ob wir das alles richtig deuten. Vielleicht warst du gar nicht für Peter bestimmt. Vielleicht warst du nur dazu bestimmt, ein Vampir zu werden. « Mae biss sich auf die Lippen. Ihr Blick war traurig und entrückt. » Wir sind für dich nur ein Mittel zum Zweck. «
    » Was redest du da eigentlich? « , fragte ich. » Was für ein Zweck? «
    » Ihr geht beide unglaublich leicht Bindungen ein. So etwas haben wir noch nie erlebt « , sagte Mae erschöpft.
    » Milo nimmt Jack voll in Beschlag, stimmt’s? « Am besten stellte ich mich gleich auf ein Leben in sterblicher Enthaltsamkeit ein. » Jack hat das neulich angedeutet. «
    » Es braucht eben alles seine Zeit. «
    » Warum bekomme ich eigentlich immer nur diese eine Antwort zu hören? « , beschwerte ich mich. » Ständig erklärt ihr mir, dass alles noch Zeit braucht und kompliziert ist. «
    » Was soll ich denn sonst sagen? «, erwiderte Mae spitz. » Dass es nie besser wird, egal, wie viel Zeit wir haben? Wenn du das hören willst, sage ich es mit Vergnügen. «
    » Wenn es die Wahrheit ist, dann, ja, sag es nur « , sagte ich.
    » Natürlich ist es nicht die Wahrheit! « Mae verdrehte die Augen. » Alice, die einzige Konstante im Leben ist der stetige Wandel. Das ist beängstigend, aber es bedeutet auch,

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