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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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hatte noch nie erlebt, dass er gegenüber seinem Hund laut geworden war. Der große Blutverlust schien ihm wirklich nicht gutgetan zu haben.
    Er ging in den Boxershorts, in denen er geschlafen hatte, in die Küche hinunter. Ein Anblick, den ich stillschweigend genoss, während er gierig zwei Blutkonserven hinunterstürzte und ich mit Matilda in sicherem Abstand darauf wartete, dass er wieder zu seinem normalen Gemütszustand zurückgefunden hatte.
    » Tut mir leid, dass ich so … du weißt schon wie war«, sagte Jack, als er die leeren Konserven zusammenknüllte und in den Mülleimer warf.
    » Schon gut. Ich hätte eben nicht so viel von deinem Blut trinken sollen«, sagte ich.
    » Das war okay«, sagte er schulterzuckend. » Es war ein wirklich gutes Gefühl. Und außerdem habe ich ja auch schon öfter von deinem Blut getrunken.« Er holte eine weitere Konserve aus dem Kühlschrank. » Nicht zu fassen, wie durstig ich bin.«
    » Tut mir leid«, sagte ich und setzte mich auf die Arbeitsplatte. Gierig trinkend schüttelte Jack zur Antwort den Kopf.
    Ezra musste uns gehört haben, denn er kam in die Küche. Als er Jacks spärliche Bekleidung sah, zog er verwundert eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.
    » Wie ist es gelaufen?«, fragte er ihn.
    » Gut. Der Transfer lief ganz problemlos.« Jack drückte die Konserve aus, um auch noch den letzten Tropfen Blut zu erwischen, und warf sie in den Müll. Er lockerte seine Schultern. » Ich wünschte, ich müsste nicht alle paar Wochen dorthin fliegen, um das persönlich abzuwickeln. Mit der heutigen Technologie sollte das auch anders gehen.«
    » Es tut dir gut, dass du arbeitest und aus dem Haus kommst«, sagte Ezra. » Ich habe mich hier schon zu lange vergraben. Das nächste Mal werde ich dich wieder begleiten.«
    » Könntest du dann nicht einfach ohne mich gehen? Ich habe nämlich das Gefühl, dass ich in den letzten Monaten mehr unterwegs war als zu Hause«, sagte Jack.
    » Wenn dir das lieber ist«, sagte Ezra schulterzuckend.
    » Ich weiß kaum noch, wie mein Mädchen aussieht.« Jack grinste und kam zu mir herüber. Er lehnte sich neben mich an die Arbeitsplatte und schlang einen Arm um meine Hüften. » Du bist wirklich hübsch.«
    Ezras Handy klingelte und wie immer wunderte ich mich über seinen Klingelton der Bee Gees. Er hatte in den Siebzigerjahren eine üble Diskophase durchlaufen, von der Peter sagte, er habe damals befürchtet, Ezra würde sie nie überwinden.
    » Willst du nicht rangehen?«, fragte ich.
    » Nein.«
    » Gibt es dafür einen bestimmten Grund?«, fragte Jack, der ebenso verwundert war wie ich.
    Ezra seufzte. » Es ist Mae«, sagte er dann. » Ich wüsste nicht, worüber ich mit ihr sprechen sollte.«
    » Woher weißt du, dass es Mae ist? Bist du ein Telefonhellseher oder so etwas?«, fragte ich aufgeregt. Ich ertrug es nicht, Mae und Ezra getrennt zu sehen, und wenn sie ihn anrief, war das vielleicht der erste Schritt zu einer Versöhnung.
    » Sie ruft schon den ganzen Tag an und ich habe es schon den ganzen Tag ignoriert.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schüttelte den Kopf. » Es gibt nichts, worüber wir reden müssten. Wir haben uns alles gesagt. Warum sollte ich also rangehen?«
    » Ezra! Du liebst sie. Ich glaube, das ist Grund genug«, sagte ich.
    » Sie hat ihre Wahl getroffen.« Wenn er ernst wurde, brachte Ezras Stimme alles im Raum zum Vibrieren, und es war schwer, ihm zu widersprechen.
    » Ich glaube nicht, dass sie eine Wahl hatte«, sagte Jack, und ich war überrascht, dass er für Mae Partei ergriff. Er war sehr wütend auf sie gewesen, als er herausgefunden hatte, dass er durch ihre Schuld zum Vampir geworden war. » Von dir weiß sie wenigstens, dass du auch ohne sie weiterleben kannst. Aber das Kind wäre mittlerweile tot, wenn sie sich für dich entschieden hätte.«
    » Mag sein.« Ezra senkte nachdenklich den Blick. » Ich bin aber trotzdem nicht bereit, mich mit ihr zu versöhnen.«
    » Hast du ihre Nachrichten wenigstens abgehört?«, fragte Jack.
    » Nein.« Ezra atmete tief ein. » Ich will ihre Stimme nicht hören«, sagte er kopfschüttelnd und sah uns an. » Und ehrlich gesagt will ich über dieses Thema auch nicht mehr sprechen. Meine Entscheidung ist gefallen.«
    » Ich verstehe nicht, warum all deine Entscheidungen immer so endgültig sein müssen.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
    » Weil ich älter und klüger bin als du.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem zaghaften Lächeln.

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